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Kreislauf des Lebens: Wo neues Leben beginnt, endet ein anderes

Selina Keilhauer

Wie so oft, gibt es nicht immer nur gute Nachrichten. Auch nicht im Wildpark Schwarzach.

Aber zuerst zum Anfang:

1987 eröffnete in Zuzenhausen der Felshang-Vogelpark, doch nach einigen Jahren Betrieb musste er leider 2016 seine Tore für immer schließen. In diesem Jahr wurden bei uns im Wildpark Schwarzach die Greifvogelvolieren neu gebaut und ein Teil des Besatzes vom Vogelpark aufgenommen. Einige Greifvögel fanden hier im Wildpark ihr neues Zuhause. So auch ein Pärchen Sibirische Uhus.

Unsere Uhudame ist 1993 geboren und kam somit schon als relativ alter Vogel zu uns. Sibirische Uhus sind in Deutschland nicht heimisch. Wie der Name schon verrät, sind sie in Sibirien und Russland verbreitet. Der Sibirische Uhu ist die weltweit größte Eulenart. Die Spannweite eines weiblichen Tieres beträgt rund 1,7 Meter, die Federn auf den Ohren werden rund 10 Zentimeter lang.

 

Am Wochenende ist nun leider unsere „alte Dame“ von uns gegangen. Natürlich sind wir traurig darüber, ein Tier verloren zu haben, freuen uns aber umso mehr, dass wir ihr ein schönes „Altersdomizil“ bieten konnten.

Das Tier an einen anderen Park abzugeben, nachdem ihr Partner vor einiger Zeit verstorben war, kam überhaupt nicht in Frage, denn „alte Bäume verpflanzt man nicht“. Und so durfte die Seniorin noch ihren Lebensabend bei uns verbringen.

Bei unseren Greifvogelvolieren wird sich in den nächsten Monaten nun der Besatz und die Gestaltung ändern. Sibirische Uhus sollen nicht mehr angeschafft werden. Ihr dürft gespannt sein, was kommen wird.

 

Eine freudige Nachricht hingegen können wir ebenso mitteilen:

An „Nikolaus“ kam ein kleines, gesundes und vor allem schneeweißes Cria zur Welt. Als Crias werden die Jungtiere von Lamas, Alpakas, aber auch Vikunjas und Guanakos bezeichnet. Das Wort kommt aus dem Spanischen und bedeutet „Jungtier“.

 

Das weiße Fell und die eisblauen Augen haben uns dazu veranlasst, die Kleine „Lumi“ zu nennen. „Lumi“ ist finnisch und heißt übersetzt „Schnee“. Lumi ist sehr aktiv, aber auch sehr tollpatschig bei ihren neugierigen Spielereien.

Da es wetterbedingt derzeit sehr matschig ist und Lumi ihre Kräfte noch nicht einschätzen kann, fällt sie ab und zu hin. Da ist doch die Frage, ob wir unsere „Lumi“ nicht bald in „Muta“ für „Matsch“ umbenennen müssen … 

Selina Keilhauer