Das eindrucksvolle Glockenspiel der kurfürstlichen Uhren im Barockschloss Mannheim blieb seit der letzten Wartung stumm – doch schon bald wird es wieder zu hören sein. Anlässlich des 240. Todestag des Hofuhrmachers Johann Jacob Möllinger wartet Christian Schnurbus, Uhrmachermeister und Restaurator, das diffizile Uhrwerk. Ab dem 15. Januar erklingt sechs Tage lang um 12.00 Uhr die Bodenstanduhr aus dem Besitz von Kurfürst Carl Theodor mit der Tanzmelodie einer „Gavotte“.
Tickende Kostbarkeit
Seit 2020 befindet sich ein wahrer Schatz im Besitz der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg: Die fast 2,80 Meter hohe Bodenstanduhr mit Glockenspielwerk von Johann Jacob Möllinger war einst im Besitz von Kurfürst Carl Theodor. Die außergewöhnliche Uhr vereint die Funktionen Zeitanzeige, Schlagwerk und Glockenspiel – alle drei Funktionen sind dank aufwendiger Restaurierung auch heute noch intakt. Das Glockenspielwerk der Standuhr beherrscht insgesamt zwölf Tanzmelodien mit einer Dauer von 45-50 Sekunden. 14 Glocken sorgen dabei für ein einzigartiges Klangerlebnis. Damit der besondere Klang erhalten bleibt und auch für Besucherinnen und Besucher zu hören ist, führt Christian Schnurbus, Uhrmachermeister, aktuell Wartungsarbeiten an der Standuhr durch. Ab dem 15. Januar erklingt dann für einige Tage die Melodie einer Gavotte, eines ursprünglich aus Frankreich stammenden Gesellschaftstanzes. Dr. Uta Coburger, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, und Sonja Menold, die Leiterin der Schlossverwaltung Mannheim, freuen sich: „Wir sind schon sehr gespannt auf die einzigartige Atmosphäre, wenn die Gavotte ab nächster Woche im Hofmusikraum erklingt.“ Die Melodie erinnert an den Todestag von Hofuhrmacher Johann Jacob Möllinger, der sich am 17. Januar 2023 bereits zum 240. Mal jährt.