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Erstmals landesweit

Lange Nacht der Demokratie in der KulturRegion Karlsruhe

Die Badische Landesbühne präsentiert das Theaterstück „Ausnahmezustand“, hier Darsteller Douglas Morgan Brown.

Tommi Brem

Die Badische Landesbühne präsentiert das Theaterstück „Ausnahmezustand“, hier Darsteller Douglas Morgan Brown.

Am Mittwoch, 2. Oktober 2024, findet am Vorabend des Tags der Deutschen Einheit erstmals in Baden-Württemberg eine Lange Nacht der Demokratie statt. Auch in der KulturRegion Karlsruhe beteiligen sich mehrere Städte und Institutionen an dieser landesweiten Premiere. 

Getragen von verschiedenen Institutionen und Verbänden und gefördert von der Baden-Württemberg-Stiftung können Demokratie und politische Bildung in mehr als 20 Städten und Gemeinden landesweit bei freiem Eintritt in vielfältigen Formaten gefeiert, kritisch befragt und spielerisch erlebt werden. Begegnungen auf Augenhöhe zwischen Zivilgesellschaft und Politik sind ebenso das Ziel wie das Schaffen ungewöhnlicher Räume, die sich jenseits des normativen Alltags grundlegend mit Demokratie befassen.

Keine Selbstverständlichkeit 

Für den Vorsitzenden der KulturRegion Karlsruhe, den Karlsruher Bürgermeister Dr. Albert Käuflein, eine zentrale und höchst aktuelle Aufgabe: „Wir leben in einer Zeit, in der wir uns mehr denn je bewusst werden – und bewusst werden müssen! –, dass unsere demokratische Verfassung und die Freiheit, die wir dank Ihrer genießen, keine Selbstverständlichkeiten sind. Wir sind aufgefordert, uns zu dieser freiheitlichen Verfassung nicht nur zu bekennen, sondern auch die ihr zugrundeliegenden Werte zu verteidigen.“

Unter dem Motto „Jede Stimme zählt – gemeinsam für Demokratie!“ wird in Bruchsal das Rathaus mit dem Marktplatz von 17 bis 22 Uhr zum zentralen Ort des Geschehens. Vom offenen Atelier der Musik- und Kunstschule bis zur Familienrallye rund um das Thema Kinderrechte reicht das Programm. Weitere Aktionen wie eine Mitmachausstellung finden statt in der Stadtbibliothek sowie im Theater Treppab der Badischen Landesbühne, die das Stück „Ausnahmezustand“ von Christina Kettering zum Thema Klimaaktivismus zeigt.

Auch in Rastatt – hier im Rossi-Haus in der Herrenstraße 13 – erwartet Interessierte von 17 bis 22 Uhr ein vielfältiges Programm. Frei nach dem Motto „Wenn Demokratie Spaß macht, entsteht die sogenannte Partyzipation“ sollen Musik und Kultur genossen und gefeiert werden. Das Stadtmuseum Rastatt und die Galerie Fruchthalle beteiligen sich ebenfalls an der Langen Nacht der Demokratie.

75 Jahre Grundgesetz

Die Melanchthonstadt Bretten beteiligt sich ebenfalls mit einem multimedialen und interaktiven Angebot. Veranstaltungsorte sind Rathaus und Amtsgericht mit dem Gugg-e-mol Theater im Gewölbekeller. Unter anderem gastiert Tino Leo mit seinem aktuellen Stück „Einigkeit und Recht und Freiheit“, der ARD-Rechtsexperte Dr. Frank Bräutigam gibt Einblicke in „75 Jahre Berichterstattung über Grundgesetz und Bundesverfassungsgericht“ und unter dem Dach des Rathauses findet ein runder Tisch zu lokalpolitischen Themen statt.

In Baden-Baden ist die Lange Nacht der Demokratie in die interkulturelle Woche eingebunden – mit einer Lesung des Theologen und Autoren Stephan Anpalagan, der in seinem Buch „Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft“ über Heimat und Identität schreibt (19 Uhr, Volkshochschule Baden-Baden). Von 18 bis 20 Uhr kann unter dem Motto „Pizza trifft Demokratien“ im Stadtteilzentrum Briegelacker mit lokalpolitisch Aktiven diskutiert werden.

In Karlsruhe bietet das Badische Staatstheater am 2. Oktober um 19 Uhr im Neuen Entrée ein Gespräch mit dem Schauspieler und früheren Bundestagsabgeordneten Michel Brandt. Im Dialog mit seinem Ensemblekollegen Heisam Abbas berichtet Brandt von seinen Beweggründen, in die Politik zu gehen und steht auch für Publikumsfragen zur Verfügung. Ergänzt wird das Gespräch durch ein Duett aus Verdis Oper "Don Carlos" mit Ks. Tomohiro Takada und Ks. Konstantin Gorny. (pm/red)

Akteure der Langen Nacht der Demokratie in Rastatt.

Ute Kretschmer-Risché

Akteure der Langen Nacht der Demokratie in Rastatt.

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