Mentorin Ebru und Kati
Die achtjährige Kati und ihre Mentorin Ebru sind eines von 300 Lesetandems in Stuttgart. Beide treffen sich seit einem Jahr immer dienstags an der Steinbachschule in Stuttgart Vaihingen. Dass bei den beiden die Chemie stimmt war schnell klar. Die 41-jährige Mentorin erzählt: „Kati hat ein offenes Wesen und viel Humor, genauso wie ich. Doch beim Lesen und beim Verständnis von Texten hatte sie große Probleme. Wir lesen daher immer, wenn wir uns treffen am Anfang zehn Minuten. Aber auch den gemeinsamen Spaziergang in den Botanischen Garten haben wir für die Leseförderung genutzt. Kati hat sämtliche Schilder laut vorgelesen."
Spaß am Lesen wecken
Immer wieder ermutigt die Mentorin die Schülerin und führt ihr vor Augen wie sehr sie sich bereits in einzelnen Bereichen weiterentwickelt hat. Denn innerhalb eines Jahres hat Kati beim Lesen große Fortschritte gemacht. Auch ihr Wortschatz ist beträchtlich gewachsen und Ebru berichtet stolz: „Kati wollte heute zum ersten Mal von sich aus mehr lesen. Sonst will sie immer nur eine einzelne Seite lesen, heute hat sie vier Seiten gelesen und mehrere Verständnisübungen gemacht. Ich bin sehr stolz auf sie.“
Kombination von Bildung und Freizeit
Als Ausgleich bekommt die Mentorin einiges von ihrem Schützling zurück. Beide haben großen Spaß zusammen und Kati bringt Ebru Tischtennis bei und zeigt ihr die neusten Tanzschritte. Vor allem diese kleinen gemeinsamen Erlebnisse schweißen die Zwei zusammen und machen Ebru nicht nur zum Lesevorbild, sondern auch zur großen Freundin der Grundschülerin. „Es macht uns beiden viel Spaß Zeit miteinander zu verbringen und ich finde es faszinierend Katis Fortschritte zu begleiten. Ich bin gerne Vorbild und hätte mir früher selbst einen Mentor an meiner Seite gewünscht.“
Mentor Marius und Mehmet
Der 30-jährige Marius fördert als Mentor seinen Schützling Mehmet an der Schwabschule in Stuttgart. Sein Grund den Neunjährigen zu unterstützen ist simpel. „Ich möchte Mehmet soweit es mir möglich ist, mehr Chancengleichheit ermöglichen. Denn nicht jedes Elternhaus hat die Möglichkeit sein Kind optimal zu fördern.“
Lesetraining und Motivationsförderung
Der Junge tut sich beim Lesen und beim Textverständnis sehr schwer. Deshalb bekommt er innerhalb der wöchentlichen Treffen zusätzliche Leseförderung von seinem Paten. Im sogenannten Lesetandem lesen die beiden am Anfang ihrer Treffen immer 15 Minuten. Nach dem sogenannten Laut-Lesetraining liest Mehmet im Rahmen der Leseolympiade drei Bücher in drei Monaten und hält seine Eindrücke zusammen mit Marius in einem Lesetagebuch fest. Das hat den beiden großen Spaß gemacht und für Mehmet war die Aussicht auf einen Preis durch die KinderHelden eine große Motivation am Lesen dran zu bleiben. Marius ist stolz und betont: „Neben der Auszeichnung habe ich mich am meisten darüber gefreut, dass sich Mehmet deutlich im Lesen und in Deutsch verbessert hat."