Mit Äpfeln, Keksen und einem Elefanten ins Abenteuer
Der Elefant Abuu hat es satt, mit dem Schlauch abgeduscht zu werden, er möchte auf seiner Haut einmal richtigen Regen spüren. Aber das Allerschlimmste ist, er hat Heimweh und sehnt sich nach seiner Großfamilie. Da bricht er kurzentschlossen aus dem Zoo aus und macht sich auf den Weg, um sie in Afrika zu besuchen. Doch weiß er überhaupt, wo das genau liegt? Da beschließen die Geschwister Joscha und Marie kurzerhand, ihm zu helfen. So weit wird es schon nicht sein, denken sie, packen Äpfel, Kekse und einen Globus in den Rucksack, und los geht's. Abuu kann sie schließlich auf den Rücken nehmen!
Tierischer Besuch
Der Kinderbuch-Autor Oliver Scherz war dieser Tage Gast in der Maria-Sibylla-Merian-Grundschule und las aus seinen Büchern. Für die dritten Klassen hatte er sein Erstlingswerk „Wir sind nachher wieder da, wir müssen kurz nach Afrika“ ausgewählt, in dem es um die fast menschlichen Bedürfnisse des Elefanten Abuu geht. Schnell stellt sich heraus, dass die Reise nicht so einfach ist, wie sie sich das gedacht haben und die drei Freunde erleben auf ihrem langen und beschwerlichen Weg eine ganze Reihe von Abenteuern. Gleich zu Beginn rutschen sie über einen eisigen Hang, überholen Schneehasen, werden zu einer Schneekugel, rollen über Wiesen und Felder und landen in der heißen Sonne. Mit dem Lied „Wir stapfen durch die Welt nach Afrika, da warten die Verwandten“ geht es fröhlich weiter. Schlau und erfinderisch überwinden sie alle Hindernisse. Um das Meer zu überqueren, bauen sie ein Floß. Auf hoher See verlieren sie Abbuu zwar beim Kampf gegen einen Kraken, doch sie finden ihn wieder und landen gemeinsam im Reich des Königs von Afrika. Aber bis zum guten Ende passiert noch allerhand.
Unerwarteter Ausgang
Die Geschichte besteht aus kleinen Episoden, jede mit einem unerwarteten Ausgang, aber ohne das große Ziel aus den Augen zu verlieren. Der Autor versteht es sehr gut, die kleinen Zuhörerinnen und Zuhörer in das Geschehen einzubinden. Mit schauspielerischem Talent schlüpft er in die Rolle von Menschen und Tieren, singt seine selbst komponierten Lieder und spielt dazu auf der Gitarre. Er trompetet wie ein Elefant, die Kinder fauchen wie die Tiger und verbeugen sich vor dem König der Löwen, so wie man dies vor Hoheiten tut. Das junge Publikum beantwortet Fragen nach den Lebewesen im Meer und den Tieren im Dschungel.
Wenn auch manche Kinder am Ende der 60 Minuten sichtlich geschafft waren, so wurde an ihren Fragen doch deutlich, dass sie gut zugehört hatten. So wollten sie unter anderem wissen, wie man das Trompeten der Elefanten nachmacht, wie lange der Autor am Buch geschrieben hat und ob ihm jemand beim Schreiben hilft. Es interessierte sie auch, wie er zu seinen Ideen kommt und ob man vom Schreiben leben kann.