Nach einer mehr als 33 Millionen Euro teuren Sanierung wird das historische Lindauer Stadtmuseum am kommenden Wochenende mit einem großen Fest wiedereröffnet. Das «Haus zum Cavazzen», wie das Museum genannt wird, zählt zu den bekanntesten Gebäuden auf der Lindauer Insel, die jedes Jahr von mehreren Millionen Urlaubern und Tagestouristen besucht wird. Der prominente Kunsthistoriker Georg Dehio (1850–1932) bezeichnete das Gebäude als eines der schönsten Bürgerhäuser in der Bodenseeregion.
Nach Angaben der Stadt war das barocke Gebäude vor den Arbeiten «in einem desolaten Zustand». Der Keller sei feucht gewesen, das Fundament habe sich gesenkt und der Dachstuhl sei marode gewesen. Die Renovierung des Prachtbaus dauerte etwa sechs Jahre. Verschiedene Stellen hatten Zuschüsse für die Rettung des Denkmals gegeben, allein der Bundestag hatte fast neun Millionen Euro Förderung beschlossen.
Alte Malereien freigelegt und neue Dauerausstellung
Im Rahmen der Sanierung wurden ehemals übertünchte Deckenmalereien wiederentdeckt und alte Vergoldungen freigelegt. Doch nicht nur die Bausubstanz wurde erneuert. Auch die Dauerausstellung, die unter anderem die Geschichte Lindaus erzählt, wurde neu konzipiert und mit moderner Technik aufgewertet. So sei es nun möglich, mit einer multimedialen Zeitmaschine «in zehn Minuten durch die Jahrhunderte» zu reisen. Künftig wird auch die NS-Zeit in dem Museum besonders beleuchtet.