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Medien im Familienalltag

C. Baur

Am vergangenen Donnerstag veranstaltete die Hieberschule eine Infoveranstaltung zum Thema „Medien im Familienalltag“. Der Einladung folgten circa 60 Interessierte aus Uhingen und Umgebung.
Herr Weller, Diplom Pädagoge und medienpädagogischer Referent des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg, startete mit einem ausgeschalteten Smartphone, dessen Kamera über eine IP-Adresse an den Beamer übertragen wurde. Er zeigte dadurch, wie einfach es sein kann, auf ein fremdes Smartphone Zugriff zu bekommen.
Immer wieder zückte das Publikum sein Handy, um die eigenen Einstellungen zum Datenschutz zu überprüfen und auszubessern. Beispielsweise die Standorteinstellungen der Fotos, anhand dieser man die genaue Adresse des Aufnahmeortes erhalten kann. Bei falscher Einstellung besteht die Gefahr, dass jemand Unerwünschtes plötzlich vor der eigenen Haustür steht. Dieser Gefahr sollten sich die Nutzer stets bewusst sein. Denn wenn Eltern ihre Kinder schützen und ihnen Medienkompetenzen vermitteln möchten, gelingt das nur, wenn man sich mit den Medien und deren Einstellungen auseinandersetzt.
Herr Weller betont, dass Medien Fluch und Segen zugleich sind. Zum einen kann man sie nutzen zum Lernen, zum Austausch von Informationen und um Kontakte zu pflegen. Selbst ein Spiel zwischendurch kann seinen Nutzen haben, zum Beispiel um Englischkenntnisse zu verbessern.
Er empfahl verschiedene Internetseiten und Apps, mit denen die Medienzeiten der Kinder zu steuern und einzustellen sind. Dort bekommt man einen besseren Überblick und Wissen zu diesem Thema.
Der Mediennutzungsvertrag wiederum ist ein Werkzeug, mit dem Eltern und Kinder gemeinsam die Regeln festlegen, wie die Medien benutzt werden dürfen und welche Belohnung es bei Einhaltung der Regeln gibt. Die Belohnung sollte idealerweise in Form von Familienzeit gestaltet werden. Mediennutzung sollte in der Erziehung nicht als Druckmittel eingesetzt oder gar verboten werden.
Wichtig ist es vor allem, im ständigen Austausch mit den Kindern zu sein, um einen Einblick in deren Umgang mit Medien zu erhalten.
Die eineinhalb Stunden des Vortrages vergingen wie im Flug, da das Thema so umfassend ist und interessant dargeboten wurde.
Weitere Themen wie Cybermobbing, Schutz von sexuellen Übergriffen und vielen mehr könnten noch weitere Infoabende füllen. Das Landesmedienzentrum bietet darüber hinaus auch Workshops für Schüler an.