Die Wirtschaftskrise bringt mehr baden-württembergische Unternehmen in die Schieflage. Der Südwesten belegt nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei Creditreform einer Prognose zufolge einen Platz im Mittelfeld. Im laufenden Jahr werden 61 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen im Land erwartet. Im Jahr zuvor seien es noch 46 gewesen.
Zum Vergleich: In Thüringen ist die Quote der Firmenpleiten bundesweit weiterhin am niedrigsten. Im laufenden Jahr werden dort 44 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen erwartet. Im Jahr zuvor seien es in Thüringen noch 39 gewesen. Die im Ländervergleich höchsten Insolvenzquoten weisen demnach in diesem Jahr die Stadtstaaten Berlin (123), Bremen (113) und Hamburg (99) aus.
Generell hat die Konjunkturflaute zu deutlich mehr Firmenpleiten in Deutschland geführt - und 2025 könnten die Unternehmensinsolvenzen auf Rekordniveau steigen. Bis zum Ende des laufenden Jahres rechnet die Wirtschaftsauskunftei Creditreform mit 22.400 Fällen. Das wäre ein Plus von fast einem Viertel zum Vorjahr und der höchste Stand seit 2015 mit seinerzeit etwas mehr als 23.100 Fällen.
«Mit einiger Verzögerung schlagen die Krisen der vergangenen Jahre nun als Insolvenzen bei den Unternehmen durch», erläuterte der Leiter der Creditreform-Wirtschaftsforschung, Patrik-Ludwig Hantzsch, in Frankfurt. «Damit könnten bald wieder Insolvenzzahlen nahe an den Höchstwerten der Jahre 2009 und 2010 in Sichtweite kommen, als über 32.000 Unternehmen in die Insolvenz gingen.»