Nach einem tödlichen Streit unter Asylbewerben in Ravensburg in Oberschwaben ist der mutmaßliche Täter dem Haftrichter vorgeführt worden. Er sei in ein Gefängnis überstellt worden, teilte ein Sprecher der Polizei in Ravensburg mit. Weitere Angaben machte er nicht. Die Hintergründe für den Vorfall sind weiterhin unklar. Ein 25-Jähriger aus Somalia war am Freitagabend erstochen worden. Zuvor war nach Angaben der Polizei ein Streit zwischen dem Mann und einem 31 Jahre alten Asylbewerber aus Gambia vor einem Supermarkt eskaliert.
Es soll nicht der erste Streit gewesen sein
Im Zuge der Auseinandersetzung habe der Ältere seinen Kontrahenten mit einem Messer schwer verletzt. Der 25-jährige Somalier wurde mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, wo er am Freitagabend starb.
Eine zufällig vor Ort befindliche Streife der Polizei nahm den mutmaßlichen Täter, den 31-jährigen Gambier, fest. Der Polizei zufolge sollen die beiden schon am Donnerstag aneinandergeraten sein. Die Ermittlungen, die das Kriminalkommissariat Ravensburg übernommen hat, dauern an. Die Polizei befragte Zeugen.
Bürgermeister: Zeit, etwas zu tun
Simon Blümcke, der für Ordnung zuständige parteilose Erste Bürgermeister von Ravensburg, zeigte sich geschockt. Er nahm die Tat zum Anlass, mehr Sichtbarkeit von Sicherheitskräften zu fordern - von Fußstreifen der Polizei bis hin zum kommunalen Ordnungsdienst. Auch beim Thema Videoüberwachung müsse man endlich ins Handeln kommen: «Es geht um die Sicherheit der Menschen.»
Bedrohliche Situation auch in Wendlingen
Ebenfalls eskaliert ist am Freitag ein Streit zwischen zwei gambischen Bewohnern einer Flüchtlingsunterkunft in Wendlingen (Kreis Esslingen). Ein 34-Jähriger soll einen 27 Jahre alten Landsmann mit einem Brotmesser und einer Axt bedroht haben. Bei der Auseinandersetzung soll der Jüngere leicht durch das Messer an der Hand verletzt worden sein.
Aufgrund der zunächst unklaren Lage waren mehrere Streifenbesatzungen der Polizeireviere Nürtingen und Kirchheim sowie die Polizeihundeführerstaffel angerückt. Der Ältere wurde zunächst festgenommen und nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auf freien Fuß gesetzt. Sein Kontrahent wurde ambulant von einem Rettungsdienst versorgt.