Muggensturmer Straße: Parkraumkonzept soll Raser ausbremsen

Ein neues Parkkonzept für die Muggensturmer Straße soll Raser ausbremsen. Beim Quartiersspaziergang wurde das Konzept vorgestellt, mit Bürgerinnen und Bürgern diskutiert und teils geändert.

In Kürze werden auf der Muggensturmer Straße die ersten Veränderungen sichtbar sein: Wo bislang noch am Straßenrand geparkt wird, wenn gerade frei ist, werden jetzt Parkflächen für jeweils ein bis drei Fahrzeuge eingezeichnet, abwechselnd an der rechten und an der linken Straßenseite. Parken außerhalb der markierten Flächen wird dann nicht mehr erlaubt sein.

Mit der Neuordnung der Parksituation auf der gesamten Länge der Muggensturmer Straße bis zum Ortsausgang will das planende Büro, Modus Consult, erreichen, dass der Verkehr langsamer wird. Der zuständige Planer Philipp Neumann erklärte beim Quartiersspaziergang das Konzept: Besonderheit der Muggensturmer Straße sei, dass es sich um eine Durchfahrtsstraße handle, das Landratsamt sei normalerweise zuständig. Die Parkplätze seien nun so angeordnet, dass man ausweichen müsse, mit dem Verschwenk würden gerade Linien vermieden und das „Durchheizen“ unterbunden.

Mehr Stellplätze als Parker 

Durch die Veränderung entstehen auf der Muggensturmer Straße etwas mehr als 40 erlaubte Stellflächen für Pkws. Der tatsächliche Bedarf ist laut Neumann eher geringer: Bei einer Zählung Ende Februar waren auf der gesamten Länge 28 Fahrzeuge am Straßenrand geparkt. 

Die Planung sei mit der Gemeinde und dem zuständigen Landratsamt Karlsruhe erarbeitet und abgestimmt worden, so Neumann. Einzelne Änderungen seien aber immer noch möglich, betonte er beim Quartiersspaziergang. So wurde nach einer kurzen Diskussion mit den Anliegern der geplante Stellplatz auf Höhe der Hausnummer 33 wieder gestrichen. Das Parken von Bussen und Lkws wird künftig nicht mehr möglich sein.

Kostengünstige Lösung ohne bauliche Maßnahmen

Die Gemeinde setzt mit dem Konzept bewusst auf eine kostengünstige Variante, bei der keine baulichen Maßnahmen nötig sind. Markierungen auf der Straße, dazu die Beschilderung, würden genügen. Und: Sie können bei Bedarf schnell korrigiert werden. 

Modus Consult wird die Gemeinde bei ihrem neuen Verkehrskonzept noch bis Mitte nächsten Jahres begleiten. Die Markierungen für die Muggensturmer Straße gehören zu den Maßnahmen, die schon während der langfristigen Planung für Verbesserungen sorgen sollen. Sobald das Wetter mitspielt, werden auf der Muggensturmer Straße die Markierungen angebracht und die Auswirkungen der Maßnahme beobachtet.

Emotionale Diskussion um das neue Konzept

Rund 40 Bürgerinnen und Bürger hatten die Einladung zum Quartiersspaziergang angenommen und entfachten rege Diskussionen um die neuen Stellplätze. Häufigster Einwand war die Sorge, die geparkten Autos könnten den Anwohnern beim Ausfahren aus dem eigenen Grundstück Probleme bereiten. 

Mehrfach wurden auch Geschwindigkeitskontrollen gefordert. Hier hatte Bürgermeister Markus Bechler gute Nachrichten: Im Haushalt sei bereits ein Blitzer eingeplant. Dieser könne sich in verschiedenen Gehäusen befinden und an unterschiedlichen Stellen eingesetzt werden, sodass nie sicher sei, wo er jeweils stehe.

Gefordert wurden weiterhin nächtliche Kontrollen und Maßnahmen gegen den Lkw-Verkehr. Der Wunsch nach breiteren Parkplätzen anstelle der üblichen zwei Meter wurde laut, ebenso die Forderung nach einem Vor-Ort-Termin mit dem Landratsamt.

Kritik an Einbahnstraße in der Dr.-Eugen-Essig-Straße

Sorge bereitet etlichen Anwohnerinnen und Anwohnern der Muggensturmer Straße die Tatsache, dass ein Abschnitt der Dr.-Eugen-Essig-Straße testweise zur Einbahnstraße wird. Dadurch könne die Verkehrsbelastung auf der Muggensturmer Straße noch zunehmen, so das Argument. 

Neumann erklärte die Situation: Die Dr.-Eugen-Essig-Straße werde derzeit als Durchfahrtsstraße genutzt, sei jedoch nicht dafür ausgelegt, viel Verkehr aufzunehmen. Die Situation sei erschreckend. 

Die Muggensturmer Straße hingegen sei für mehr Verkehr ausgelegt. Derzeit befahren nach Angaben der Gemeinde täglich 4000 Fahrzeuge je Fahrtrichtung die Straße.