Junge Musikerinnen und Musiker des Klavierstudios von Tatjana Worm-Sawosskaja präsentierten am Samstagabend im Palais Hirsch ein Programm aus Bach und Jazz. Das Motto „Soli Deo Gloria – Bach und Jazz“ verband dabei Bachs Demut und Dankbarkeit an Gott mit den kirchlichen Wurzeln des Jazz.
Neun junge und ein erwachsener Schüler des Klavierstudios sowie Dozent Dmitrij Koscheew spielten Werke von Bach und seinen Söhnen sowie moderne Jazz-Kompositionen. Die 9-jährige Emilia Bauer und der 11-jährige Stefan Patrick Simu führten durch das Programm.
Ehrung für Preisträger
Vier Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe wurden geehrt: Anselm Inselmann (8), Gioele Infurna (10), Stefan Patrick Simu (11) und Arjun Mukhopadhyay (15) gewannen erste Preise beim 10. Internationalen Reinhold-Glière-Klavierwettbewerb in St. Georgen. Gioele Infurna erhielt zudem einen ersten Preis beim 17. Internationalen Klavierwettbewerb in Treviso und einen zweiten Preis beim 22. Internationalen Talentwettbewerb in Hahnstätten. Arjun Mukhopadhyay wurde dort ebenfalls mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Matilda Getto (14) gewann beim Internationalen Kompositionswettbewerb Luxemburg den dritten Preis. Anselm, Gioele und Stefan Patrick wurden das ganze Schuljahr über von der Hedwig Emma Sambeth-Stiftung gefördert und erhielten zusätzlichen Klavierunterricht.
Bach trifft Jazz
Der Konzertabend begann mit Anselm Inselmann, der ein Menuett und eine zweistimmige Invention von Bach spielte. Anselm, der auch Jazz liebt, interpretierte die Exercises No 2 & 3 von Oscar Peterson mit erstaunlichem Jazz-Feeling. Ihm gefallen die schrägen Harmonien des Jazz, und er plant, sich mit Art Tatum zu beschäftigen.
Gioele Infurna spielte ebenfalls eine zweistimmige Invention von Bach und bezeichnete dessen Musik als „Klang der Engel“. Seine Wiedergabe von Ludovico Einaudis „Nuviole Bianche“ zeigte sein Verständnis für neue Musik. Arjun Mukhopadhyay, ein begeisterter Bach-Kenner, spielte das rasante Präludium mit Fuge in c-Moll und zeigte damit sein meisterhaftes Können.
Vierhändig
Im Anschluss spielten Emilia Bauer und Annika Volkmar (12) vierhändige Kompositionen der Bach-Söhne Carl Philipp Emanuel und Johann Christian. Naja Sommer (7) interpretierte mit ihrer Lehrerin Svetlana Zaharova ein deutsches Volkslied mit Jazz-Elementen. Leon Birkle (11), ein Newcomer, spielte die Jazz-Etüde von Antonín Dvořák. Stefan Patrick Simu erhielt viel Applaus für Scott Joplins „Maple Leaf Rag“. Für ihn stellt Jazz „alles auf den Kopf, was man bei der Klassik gelernt hat.“ Yohann Klinger (11) meisterte „Paganini Jazz“ von Fazıl Say, ein Stück zwischen Klassik und Jazz, mit Bravour.
Abba und Eigenes
Tobias Günth, im täglichen Leben Mathe- und Latein-Lehrer, präsentierte sein eigenes Arrangement von „Cantabile for you“ von Enrico Pasini und den ABBA-Song „Money Money“ in einer Version von Iain Farrington. Es war ein Wirbelwind von rasanten Läufen, bei dem die bekannte Melodie immer wieder auftauchte. Den Abschluss bildete der Auftritt des Jazzdozenten Dmitrij Koscheew mit seiner Komposition „Red Bluegrass“ und Benny Goodmanns „Benny’s Bugle“ in einer dynamischen Interpretation. (rw/red)
Hilfe für's Pfarrhaus
Seit einigen Jahren unterstützt Tatjana Worm-Sawosskaja durch Spenden und Benefizkonzerte die Kirche des Hl. Alexander Newskij in Termes, Usbekistan – an der Grenze zu Afghanistan.
Das Pfarrhaus ist stark baufällig und bedarf einer großen Sanierung. Die kleine Kirchengemeinde, bestehend überwiegend aus Frauen und Kindern, kann die Kosten dafür leider nicht aus eigener Kraft aufbringen. Pfarrer Rodion blickt mit großer Sorge auf den kommenden Winter. Weitere Informationen zu Aktion unter www.worm-sawosskaja.de.