Obst- und Gartenbauverein Berkheim e. V.
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Sommerschnitt des OGV Berkheim auf dem Krinnhof
Zum Sommerschnitt auf dem Krinnhof konnte der Obst- und Gartenbauverein Berkheim 38 Teilnehmer begrüßen.
Zu Beginn des Kurses ging der Fachwart Martin Krinn auf die Unterschiede von Sommer- und Winterschnitt ein. „Ein Sommerschnitt fördert die Fruchtbarkeit. Der Winterschnitt ist hingegen wuchsfördernd. Frischgepflanzte oder im Erziehungsschnitt befindliche Gehölze werden daher auf keinem Fall im Sommer geschnitten.“
Bei einem Pfirsichbaum gab Martin Krinn Tipps über das Schneiden von Pfirsich und Aprikosen. So zum Beispiel, dass diese Obstarten nur an einjährigen Trieben fruchten und nur diese im Baum belassen werden, zu steil und zu dicht stehende Triebe werden entfernt. „Licht muss von oben nach unten in die Baumkrone kommen“, erklärte der Fachwart. Bei Pfirsich gibt es wahre und falsche Fruchttriebe. Die falschen haben nur Blütenknospen, die nicht viel taugen. Die wahren Fruchttriebe habe je zwei Blütenknospen und in der Mitte eine Blattknospe, die zur Versorgung der Frucht nötig ist.
Ein Erkennen dieser Triebe ist im Sommer sehr schwierig und man macht das am besten im darauffolgenden Frühjahr zum Knospenschwellen. „Man sieht dann sehr schnell auf was geschnitten werden muss. Triebe, die nur Blattknospen haben, werden auf zwei Drittel eingekürzt oder ganz entfernt“, ergänzte der Fachwart.
Ähnlich wird mit Sauerkirschen der Sorte Schattenmorelle verfahren. Diese fruchtet ebenfalls am einjährigen Holz. Auch hier wird abgetragenes Holz herausgeschnitten und konsequent einjährige Triebe belassen. „Damit sich die längeren Triebe wieder verzweigen, wird auf eine Doppelknospe geschnitten, dahinter verzweigt sich der Trieb und sorgt für Neuzuwachs“, erklärte Martin Krinn. „Auch hier kann man diese Arbeit im zeitigen Frühjahr zum Knospenschwellen machen. Es geht einfacher.“
„Bei einem Zwetschgenbaum wird genau das Gegenteil gemacht. Vorsichtig schneiden“,
riet der OGV-Fachwart. Hier werden nur abgetragene Triebe und zu steil in die Krone ragende Äste entfernt. Auch hier ist auf einen Lichteinfall von oben nach unten zu achten. „Was auf keinen Fall gemacht wird, ist das Einkürzen von einjährigen Trieben, weil diese vielleicht zu lang sind. Dann habt ihr einen Besen hinterher“, machte der Fachwart aufmerksam. „Wegschneiden oder lassen ist hier die Devise.“
Im Beerenquartier des OGV Gartens zeigte der Fachwart den Schnitt von Beerensträuchern. Diese sollten circa 8 bis 10 Triebe haben. Ein Drittel einjährige Triebe, ein Drittel zweijährige und ein Drittel dreijährige Triebe. Alles andere gehört raus, damit Licht und Luft an den Busch kommt. Bei schwarzen Johannisbeeren lässt man sogar nur ein- und zweijährige Triebe.
Auch fürs Pflanzen von Beerensträuchern gab es Tipps. „Pflanzt auf jeden Fall tiefer als
die Pflanze im Topf oder in der Baumschule war. Das regt den Austrieb von Bodentreiben an, die zur Erneuerung des Busches nötig sind.“
Zum Abschluss ging es an einen Quittenbaum. Dort zeigte Martin Krinn, wie mit Feuerbrandbefall umgegangen werden muss. Feuerbrand ist eine hochinfektiöse Bakterienkrankheit, die Äpfel, Birnen, Quitten und Ziergehölze wie z. B. Weißdorn befällt.
„Es werden befallene Triebe circa 50 cm ins gesunde Holz zurückgeschnitten. Und nach jedem Schnitt muss das Schnittwerkzeug, am besten mit Spiritus, desinfiziert werden“,
betonte der Fachwart. „Wenn nicht, habt ihr im nächsten Jahr eine äußerst unangenehme Überraschung am Hals.“
Beim gemütlichen Abschluss unter dem Hofbaum des Krinnhofs wurden noch allerlei Fragen zum Thema Sommerschnitt beantwortet. MaKr
Wir möchten uns nochmal bedanken für den regen Zuspruch zum Sommerschnittkurs. 38 Teilnehmer haben sich an dem Tag bei schönstem Wetter auf den Weg zum Krinnhof gemacht und haben unserem Martin gelauscht und hoffentlich auch viel Wissen mit nach Hause genommen.