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"Lena" und "Abenteuerland"

PUR füllen den Schwetzinger Schlosspark (mit Foto-Serie)

Die Band Pur machte mit dem Publikum eine Reise durch die Jahrzehnte ihrer Musik.

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Die Band Pur machte mit dem Publikum eine Reise durch die Jahrzehnte ihrer Musik.

Nach der zweiten Zugabe skandiert das Publikum nachdrücklich „ohne Lena fahr‘n wir nicht nach Haus“ und so geben Engler und Co. selbstverständlich bereitwillig nach und betreten zum letzten Mal kurz vor 23 Uhr die Bühne, um vor 7.000 Fans beim ausverkauften Konzert im Schlossgarten den Hit „Lena“ zu performen.

Zuvor hatte PUR rund zweieinhalb Stunden ihre größten Hits der letzten 40 Jahre und einige aktuellere Stücke dargeboten und so wieder einmal bewiesen, dass PUR immer noch PUR sind, und ihre Fans nach wie vor begeistern. 

Pur-Frontamn Hartmut Engler unterhielt das Schwetzinger Publikum.

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Pur-Frontamn Hartmut Engler unterhielt das Schwetzinger Publikum.
Das Wetter spielte beim Pur-Open-Air im Schwetzinger Schlosspark mit.

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Das Wetter spielte beim Pur-Open-Air im Schwetzinger Schlosspark mit.
Hartmut Engler, Pur-Frontmann (links), performt zusammen mit Bandkollege Cherry Gehring gesanglich auf der Bühne im Schlosspark.

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Hartmut Engler, Pur-Frontmann (links), performt zusammen mit Bandkollege Cherry Gehring gesanglich auf der Bühne im Schlosspark.
Eine tolle Bühnenshow gab es mit Pur im Schwetzinger Schlosspark.

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Eine tolle Bühnenshow gab es mit Pur im Schwetzinger Schlosspark.
Volle Begeisterung bei den Fans der Deutschpop-Band Pur.

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Volle Begeisterung bei den Fans der Deutschpop-Band Pur.
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Fans über die Jahre

Begonnen hatte das Konzert mit  „Immer noch da“. Und so ist es auch einfach, diese Band ist „durch nichts und niemand“ kleinzukriegen. Bei allen Anwesenden kann man aber natürlich davon ausgehen, dass es sich um aktuelle oder ehemalige Fans und PUR-Freunde handelt, die ihre Band durch die Jahre immer wieder live erleben, ihre Fan-Liebe reaktivieren und in Erinnerungen schwelgen wollen.

Man spürt sie, diese PUR-Energie, die im Publikum liegt, beim Mitsingen aller Lieder mitklingt und auch nach dem Konzert in sozialen Medien nachhallt. Das „Vitamin PUR“ hat seine Wirkung wieder mal voll entfaltet. 

Geburtstagsgeschenk

So wie bei Peter und Petra aus Ilvesheim, „Mein Mann hat einfach die Karten gekauft und mich damit überrascht“ berichtet sie. „Damals für die SAP Arena waren wir zu spät, aber jetzt hat es geklappt“, ergänzt er. Das tolle Ambiente im Schlossgarten finden beide super, sie seien das erste Mal hier, aber sicher nicht das letzte Mal. Dass sie dann auch noch PUR erleben können, macht doppelt Freude.  

Vor ca. 25 Jahren waren sie bereits auf einigen Konzerten und jetzt wurde es einfach mal wieder Zeit die Band zu sehen und ein wenig in der damaligen Stimmung zu schwelgen. Auch Moni und Petra aus der Pfalz kommen gerne zu den besonderen Open Airs im Schlossgarten, bei Dieter Thomas Kuhn waren sie vor vielen Jahren schon einmal und nun ist es also PUR geworden.

„Wir haben uns die Karten gegenseitig zum Geburtstag geschenkt und haben neben dem Konzert einfach einen tollen Abend zusammen.“  So wie den beiden Frauen scheint es hier vielen zu gehen. Viele Freundinnen zu zweit oder in Gruppen, die mit der Musik Vergangenes oder Aktuelles verbinden und ihre Freundschaft zelebrieren. Auch Paare ganz unterschiedlicher Altersschichten halten sich verliebt an den Händen, Eltern mit erwachsenen oder jungen Kinder genießen gemeinsam die Musik.

Vicky und Yvonne aus Horrenberg sind zum ersten Mal überhaupt auf einem PUR Konzert, beide Mitte 40, kennen die Lieder auswendig und singen die „alten“ Texte, obwohl zwei Jahrzehnte nicht gehört, wie automatisch aus dem Kopf mit.

Neue Versionen

Sehr persönlich geht es also im Publikum zu, das passt zum Motto der aktuellen PUR Open Air-Tour. „Obwohl es nicht nur dieses Motto gibt, sondern das Motto der Band und eigentlich jeder Tour immer FREUDE ist“ gibt Hartmut Engler zu, bevor er eben diesen Hit anstimmt und er mit seinem abendlichen riesigen Schlossgarten-Chor Zeile für Zeile zelebriert.

Ein ganz klein wenig angeschlagen wirkt Engler noch, der Tage vorher gegen eine Grippe kämpfte, die ihn und einige Bandkollegen zur Absage eines Konzertes zwangen. Aber selbst ein 90 Prozent Engler schafft es, mit seiner prägnanten Stimme und Präsenz die Zuschauenden zu 100 Prozent zu begeistern. Fast auf keines der beliebten PUR Lieder muss man verzichten.

Weil es doch so viele sind, wird aus mehreren ruck zuck ein Medley gemixt.  „So viele Lieder sind in den letzten Jahrzehnten der PUR-Geschichte entstanden“, so Engler, deswegen hört man am Abend „Prinzessin“ oder „Funkelperlenaugen“ in anderen Versionen, die durchaus gut ankommen.  Emotionaler Höhepunkt für Engler sicher „Wenn sie diesen Tango hört“ und angesungene Textzeilen aus „Anni“. Beides Lieder für Englers verstorbene über 90-jährige Mutter „die sicher von oben mit Papa und einem Sekt in der Hand herunterschaut und sagt, Buben ihr habt das gut gemacht“.

Auch der Bühnenbesuch von „Rüdi“, der mit dem Downsydrom lebt und die Band schon lange begleitet, bei „seinem“ Lied „Mein Freund Rüdi“, gestaltet sich zu einem warmherzigen Moment für alle.  

Alte Hasen

Ein Phänomen bleibt die Band und ihre Mitglieder, 45 Jahre spielen Engler und Bassist Joe Crawford schon zusammen, 43 Jahre Gitarrist Rudi Buttas. Was als Schülerband begann, setzte sich fort zu einer DER deutschen Bands unserer Zeit. Ebenfalls zu der von Engler sogenannten „ersten Generation“ zählt Cherry Gehring, der als Keyboarder und Sänger auch an diesem Abend die Band bereichert. Nicht zu vergessen Matthias Ulmer an den Tasten.

Als „zweite Generation“ bei der Umbesetzung dazu gekommen ist Frank Dapper am Schlagzeug und als „dritte Generation“ seit zwei Jahren PUR-Gitarrist Severin von Sydow, den Engler schon als 8-Jährigen kennenlernte. Mit auf der Bühne im Duett singt Franziska Kleinert „Drachen sollen fliegen“ und trat vorher mit ihrer Band und eigenen Stücken in deutscher Sprache im Vorprogramm auf.  

Ebenso unterstütze das a-cappella Quintett „Füenf“ PUR bei einigen Liedern und nutze als Vorband die Bühne für seine Performance von Cover-Stücken im sprachlich-witzigen Gewand. (adam)