Mit einem bestens besuchten Stadtfest hat die Stadt Rastatt das Jubiläumsjahr „175 Jahre Badische Revolution“ gefeiert. Ein ganzes Wochenende lang wurde ein buntes Programm für die ganze Familie geboten. Viel Musik, verschiedenen Darbietungen, Kulinarik und ein abwechslungsreiches kulturelles Angebot lockten am Ende mehr als 20.000 Besucher in die Rastatter Innenstadt.
175 Jahre Badische Revolution
Rastatt feierte Stadtfest zum Revolutionsjahr
Rastatt. Ein ganzes Wochenende (19. bis 21. Juli 2024) stand Rastatt im Zeichen der Revolution und feierte bei seinem Stadtfest 175 Jahre Badische Revolution.
Glücklich über den Verlauf des Festwochenendes zeigte sich Oberbürgermeisterin Monika Müller: „Die Badische Revolution ist für uns in Rastatt ein historisch wichtiges Ereignis, vor allem aber auch Erbe und Auftrag. Mit dem Tag des offenen Rathauses und dem Stadtfest zum Revolutionsjahr haben wir gezeigt, dass der Kampf um Grundrechte und Demokratie bis heute nachwirkt“, sagt sie.
Einblicke hinter die Kulissen der Stadt
Für die OB zählt zu den Errungenschaften der Badischen Revolution unter anderem die Versammlungsfreiheit. Und diese beinhalte die Freiheit zu feiern. „Diese Freiheit haben wir am vergangenen Wochenende an vielen Orten in unserer Stadt friedlich und miteinander gelebt. Dafür danke ich allen, die dazu beigetragen haben“, sagte Monika Müller und erwähnte dabei die zahlreichen Vereine, die durch ihre Stände zum Gelingen des Festes beigetragen hatten.
Zum Auftakt des Stadtfestes zum Revolutionsjahr hatte die Stadt Rastatt erstmals zu einem Tag des offenen Rathauses eingeladen. Unter dem Motto „Erleben, wie Ihre Stadt funktioniert“ machten sich die Besucher ein Bild über die vielfältigen Tätigkeiten und Aufgaben der Stadtverwaltung. Mitmachaktionen, Exkursionen und Führungen ergänzten das breite Informationsangebot.
Revolutionsbier und eine Reise in die Vergangenheit
Eröffnet wurde das Stadtfest von der Stadtkapelle, einer Show des Fanfarencorps Türkenlouis und von den Fahnenschwingern Rastatt. OB Müller stach ein Fass Revolutionsbier an. Musik stand das komplette Wochenende über im Mittelpunkt des Geschehens. Dieter Jürgens und seine Band begeisterten mit Hits aus den 1970er Jahren bis heute, DJ Andi legte vor dem Rathaus auf und die Sean Treacy Band rockte den Marktplatz. Am Programm beteiligten sich zudem die Vereine der Stadt und zeigten den Besucher ihr breites Angebot. Dies reichte von Turnvorführungen über Showtänze und Trampolinnummern bis hin zu Gesangsdarbietungen.
Für die jüngsten Stadtfestbesucher gab es ein vielfältiges Programm. So lud Kinderbuchautor Hans Peter Faller zu einer Reise mit Stadtmaus Ludwig in die Zeit der Badischen Revolution ein. Kinderschminken, ein Bastelangebot und Spielangebote sorgten zusätzlich für Abwechslung. Zudem lockten ein beleuchtetes Nostalgie-Riesenrad und ein Wasserrad die Kinder bei teilweise hochsommerlichen Temperaturen regelrecht an.
„Zeitzeugen“
Zum Jubiläum „175 Jahre Badische Revolution“ gab es neben den aktuellen Ausstellungen zum Thema im Stadtmuseum und im Wehrgeschichtlichen Museum auch ein Szenenprogramm mit dem Titel „Auf die Barrikaden“. Dabei wurde in die Revolutionsjahre 1848/49 zurückgeblickt. Da warnte ein bekennender Freund der Aristokratie und Bewahrer der Tradition die Besucher vor den Demokraten und denen von ihnen geforderten Veränderungen. Ein Deserteur der preußischen Armee schilderte die Leiden der Revoluzzer und verteilte die Zeitung „Der Festungsbote“ an die Zuschauer.
Der geistige Umbruch vor 175 Jahren hat zudem Lieder entstehen lassen, die zu Volksliedern geworden sind. „Das Bürgerlied“ oder das Badische Wiegenlied waren vor der Kirche zu hören, während der Historische Verein mit seiner szenischen Führung „Es ist aus mit uns“ an die letzten Tage der Freiheitsfestung erinnerte.