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Lebensader Oberrhein

Saalbachniederung ist nun kombiniertes Schutzgebiet (Video)

Gruppenfoto bei der Unterzeichnung der Schutzgebietsverordnung zur Saalbachniederung.

NABU/Martin Klatt

Gruppenfoto bei der Unterzeichnung der Schutzgebietsverordnung zur Saalbachniederung.

Für den Vorsitzenden des NABU Hambrücken, Franz Debatin, erfüllt sich mit der Unterschutzstellung ein Lebenstraum: „Die Ausweisung der Saalbachniederung als kombiniertes Natur-, Landschafts- und Waldschutzgebiet zeigt: Langjähriger Naturschutz hat etwas gebracht und wird belohnt. Seit mehr als 30 Jahren setzen wir uns für die Saalbachniederung ein. Ich bin begeistert, dass es jetzt so weit ist. Ich danke allen, die durch ihre finanzielle Unterstützung und ihr Engagement dies ermöglicht haben.“

Video: Naturschutz Saalbachniederung

Biologische Vielfalt

Das neue Schutzgebiet umfasst insgesamt 1.250 Hektar (ha), davon 466 ha Naturschutzgebiet, 380 ha Landschaftsschutzgebiet und 747 ha Waldschutzgebiet. Im Projekt „Lebensader Oberrhein“, das der NABU im Auftrag des Bundes zwischen 2013 und 2019 umsetzte, hat sich die Saalbachniederung als herausragendes Gebiet für die biologische Vielfalt hervorgetan.  

Franz Debatin erläutert die Besonderheiten der Saalbachniederung.

NABU/Martin Klatt

Franz Debatin erläutert die Besonderheiten der Saalbachniederung.

Viele glückliche Umstände kamen zusammen

Die ersten Flächen kaufte Debatin bereits 1985, um sie dauerhaft für den Naturschutz zu sichern. „In der Saalbachniederung kamen viele glückliche Umstände zusammen, wie eine naturfreundliche Landwirtschaft. Zusätzlich wurden Flachwasserteiche geschaffen und eine dauerhafte Beobachtung des Gebiets, insbesondere der Vogelwelt, etabliert. Wichtig ist auch die gute Zusammenarbeit zwischen den Akteuren, zu denen die Stadt Bruchsal, die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt Karlsruhe, das Regierungspräsidium Karlsruhe und der Verein Wiesenauen Mittlerer Oberrhein zählen“, so Debatin.

Flachgewässer in der Saalbachniederung

NABU Hambrücken

Flachgewässer in der Saalbachniederung

Nachhaltige Sicherung

Das neue kombinierte Schutzgebiet ist für den NABU ein Meilenstein auf dem Weg zur nachhaltigen Sicherung der Saalbachniederung. Doch mit der Unterzeichnung der Schutzgebietsverordnung sei kein Schlusspunkt des NABU-Engagements verbunden, so NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle. Franz Debatin blickt voller Tatendrang in die Zukunft: „Wir haben in der Saalbachniederung noch viel vor und wollen weitere Lebensräume schaffen, um hochgefährdete Arten wie die Grauammer, die Zwergdommel und den Kiebitz zu retten.“ Für sie ist das neue Schutzgebiet ein sicheres Zuhause.

Der Drosselrohrsänger brütet seit 2015 im NABU-Feuchtgebiet.

Lorenz Haut

Der Drosselrohrsänger brütet seit 2015 im NABU-Feuchtgebiet.

Info

Die Niederungslandschaft am Saalbach ist Teil der alten Kinzig-Murg-Rinne, die nach der letzten Eiszeit eine ausgedehnte Feuchtgebietslandschaft parallel zum Rhein gebildet hat. Davon sind nur wenige Gebiete übriggeblieben. Die heute vor allem als extensive Wiese genutzte Saalbachniederung ist ein Lebensraum für gefährdete Brutvögel und seltene Pflanzenarten. Das Gebiet hat sich zu einer wichtigen Drehscheibe des Vogelzugs in Baden-Württemberg entwickelt und ist ein Reiseziel vieler begeisterter Ornithologinnen und Ornithologen. Für sein jahrzehntelanges Engagement hat der NABU Franz Debatin im Juni 2022 mit der Lina-Hähnle-Medaille ausgezeichnet, der höchsten Ehrung des Verbands.

Offenland mit Flachgewässer und Wald in der Saalbachniederung.

Peter Klüber

Offenland mit Flachgewässer und Wald in der Saalbachniederung.

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