Das Bunte Bentheimer Schwein wird von der GEH (Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e. V.) als stark gefährdet eingestuft. In den 50er-Jahren nach der Kriegszeit erfuhr das Bunte Bentheimer Schwein einen Aufschwung, da die Rasse stressresistent, genügsam, fruchtbar und mit guten Muttereigenschaften war – genau das, was die Menschen in der Nachkriegszeit brauchten.
Mit den Jahren veränderte sich allerdings das Essverhalten der Menschen und die Rasse war nicht mehr gefragt.
Begehrt war nun mageres Fleisch, ohne viel Fett. Daraufhin wurde das Herdbuch des Bentheimer Schweines aufgelöst und die Züchter gingen drastisch zurück. In den 90ern war die Rasse mit nur noch 100 Zuchttieren vertreten und somit vom Aussterben bedroht.
Auch der Wildpark Schwarzach hält seit einigen Jahren das Bunte Bentheimer Schwein. Nach Weitergabe der letzten Sauen vor wenigen Wochen, die nun ihren nächsten Lebensabschnitt außerhalb des Wildparks verbringen werden, sind wieder zwei Ferkel eingezogen. Die „alten“ Bentheimer Schweine haben den Wildpark verlassen und werden fortan für die Zucht verwendet.
Die „Neuen“ werden dauerhaft bei uns bleiben. In Übereinkunft mit einem Hof, der das Bunte Bentheimer Schwein hält, dürfen die Sauen, sobald sie so weit sind, zum Decken dorthin gebracht werden. Nach ihrer Hochzeitsreise landen sie dann wieder bei uns und können ihre Ferkel hier großziehen.
So kann auch der Wildpark Schwarzach besser zur Erhaltung dieser alten und bedrohten Nutztierrasse beitragen. Mit den zwei Mädels „Hanni“ und „Nanni“ wird hinter den Kulissen fleißig geübt, sodass sie zutraulich werden und Vertrauen aufbauen. Vielleicht kann ihnen auch der ein oder andere Trick auch beigebracht werden.
Die Arbeit mit den Tieren ist äußerst wichtig, auf der einen Seite für das Training und die Beschäftigung der Tiere, auf der anderen Seite für das Vertrauen nicht nur gegenüber den Besuchern, sondern auch gegenüber dem Personal. Im Falle eines medizinischen Notfalls können so die Tiere schnellstmöglich und meistens auch ohne Narkotisierung behandelt werden.