Auf dem Weg nach Niedersachsen dürfte Julian Schuster wieder grübeln. Darüber, welche Startelf er für die Partie des SC Freiburg beim VfL Wolfsburg am Samstag (15.30 Uhr/Sky) nominiert. Darüber, welchen Profi er womöglich enttäuschen muss. Christian Günter waren solche Gespräche in den vergangenen Jahren überwiegend erspart geblieben. Doch derzeit ist das anders. Der SC kämpft im Saisonendspurt der Fußball-Bundesliga um einen Platz im internationalen Geschäft - und der Kapitän um einen auf dem Rasen.
Jahrelang als Linksverteidiger gesetzt
Natürlich seien das «harte Entscheidungen», die er momentan treffen müsse, erklärte Coach Schuster. Aber er sei «dankbar» dafür. Viele Optionen und einen gesunden Konkurrenzkampf zu haben, sei doch der Wunsch jedes Trainers. Dass über eine Personalie wie Günter dann eben auch mal mehr gesprochen wird als über andere, ist Schuster bewusst. Er versuche, es «so gut wie möglich zu moderieren» - intern wie extern. Klar sei: Günter verhalte sich «vorbildlich».
Gleich zweimal nacheinander saß der Linksverteidiger in Heimspielen zuletzt auf der Bank - beim 1:4 gegen Borussia Dortmund und beim 3:2 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Eine ungewohnte Situation für Freiburgs Dauerbrenner und Anführer, der über Jahre hinweg gesetzt war und einzig durch gesundheitliche Rückschläge mal ausgebremst wurde. Zwischen 2019 und 2022 bestritt Günter in drei aufeinanderfolgenden Saisons sogar jeweils alle 34 Bundesliga-Spiele.