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besondere Verdienste am Theater

Schauspieler Massoud Baygan wird Ehrenmitglied

Massoud Baygan bei der Urkundeübergabe im Zwinger

Susanne Reichardt

Massoud Baygan bei der Urkundeübergabe im Zwinger

Der Schauspieler erhielt die Ehrenmitgliedschaft wegen seiner besonderen Verdienste um das Theater. Er war über 30 Jahre im Ensemble des Jungen Theaters Heidelberg engagiert und trat nach Ende der letzten Spielzeit im August 2022 den Ruhestand an. Die Ehrenmitgliedsurkunde wurde ihm am Sonntagnachmittag, 22. Januar 2023, im Anschluss an die Premiere des Jugendtheaterstücks »Iolaos Mantikor« im Zwinger 3, übergeben.

Karrierebeginn als Regieassistent

Massoud Baygan begann seine Karriere am Theater und Orchester Heidelberg 1990 als Regieassistent und wechselte bald darauf ins Ensemble des Jungen Theaters. Seitdem stand er in mehr als 100 Inszenierungen für Kinder, Jugendliche, aber auch Erwachsene auf den Heidelberger Bühnen. Darunter waren nicht nur bekannte Märchen wie die der Brüder Grimm, oder Kinder-Klassiker, wie »Heidi«, »Pinocchio«, »Pippi Langstrumpf«, oder »Robin Hood«, sondern auch viele unbekanntere Werke, dennoch mit besonderem Gewicht. Bemerkenswert ist seine Rolle als »Rotbart« in »Blutrote Schuhe« (Spielzeit 2016/17), oder auch sein »Bär« in »Krähe und Bär« (Spielzeit 2021/22). Massoud Baygan selbst lagen unter all den vielen Stücken zwei besonders am Herzen: Zum einen seine Rolle des »Vater Hosein« in Mehrnousch Zaeris Fluchtgeschichte »Weil wir kein Deutsch konnten« (Spielzeit 2013/14). Auch beim Publikum hinterließ Baygan, der selbst persische Wuzeln hat, hier mit seiner realitätsnahen Darstellung bleibenden Eindruck. Das zweite Stück ist »Elses Geschichte« (Spielzeit 2011/12), die Geschichte eines Kindes, das das Konzentrationslager Auschwitz überlebt hat. Massoud Baygan übernahm hier die Rollen des Erzählers und des Vaters.

Kaum ein Heidelberger Kind, das ihn nicht kennt

Insgesamt blickt Massoud Baygan auf über4.000 Vorstellungen zurück. Natascha Kalmbach, die Leiterin des Jungen Theaters Heidelberg schätzt:

»Es ist unwahrscheinlich, dass ein Kind, das in den letzten 30 Jahren in Heidelberg aufgewachsen ist, ihn nicht kennt.«