Die 1920er-Jahre waren ein turbulentes Jahrzehnt mit großen Veränderungen – auch für das Barockschloss Mannheim: Die einstige Residenz wurde zu einem Museum. Bei der Sonderführung „Schloss + Museum = Schlossmuseum?“ am Donnerstag, 16. Januar, um 15.30 Uhr gehen die Gäste dessen Ursprüngen auf den Grund. Dabei erfahren sie mehr über die Geschichte des Schlosses, des Museums und seiner Sammlung. Der Rundgang ist Teil des Projekts „Die 1920er-Jahre in Mannheim“.
Vom Musenhof zum Museum
Schloss Mannheim: Sonderführungen zu den 1920er-Jahren
Mannheim. Im Barockschloss Mannheim gibt es im Januar und Februar 2025 Gelegenheit, einen Einblick in die Schlossgeschichte der 1920er-Jahre zu erhalten.
Einblicke in die Anfänge des Schlossmuseums
Die ersten Jahre der parlamentarischen Demokratie in Deutschland, die Hyperinflation von 1923, der Aufschwung der „Goldenen Zwanziger“ – die 1920er-Jahre in Deutschland waren eine Zeit voller Anfänge, Umbrüche und Erfahrungen, die teilweise bis heute das ganze Land prägen. Auch die Ursprünge des heutigen Schlossmuseums im Barockschloss Mannheim reichen in diese Zeit zurück.
Bei der Sonderführung „Schloss + Museum = Schlossmuseum?“ am Donnerstag, 16. Januar, um 15.30 Uhr begeben sich die Gäste daher auf eine Zeitreise in 1920er-Jahre. Beim kurzweiligen Rundgang mit Dr. Uta Coburger, Konservatorin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, und Luisa Kösterke M.A. lernen sie die Geschichte des Barockschlosses, des Museums und seiner Sammlung auf neue Weise kennen. Dank historischer Fotos, interaktiver Gespräche und virtueller Rekonstruktionen erhalten sie dabei ungewöhnliche Einblicke in die Vergangenheit des Schlosses.
Die Sonderführung findet im Rahmen des Partnernetzwerks „Die 1920er-Jahre in Mannheim“ statt. Am Mittwoch, 5. Februar, um 15.30 Uhr besteht ein weiteres Mal die Gelegenheit, den Rundgang zu erleben.
Preise und Anmeldung
Sonderführungen: Donnerstag, 16. Januar, 15.30 Uhr, und Mittwoch, 5. Februar, 15.30 Uhr
Für die Teilnahme an den rund eineinhalbstündigen Sonderführungen ist jeweils eine Anmeldung per Telefon unter 06221 658880 oder per E-Mail an service@schloss-mannheim.com erforderlich.
Erwachsene zahlen 14 Euro, Ermäßigte 7 Euro und Familien 35 Euro.
Adel, Amt, Ausstellungsräume
Das Barockschloss Mannheim war einst die prächtige Residenz der Kurfürsten von der Pfalz. Im 19. Jahrhundert nutzte das Haus Baden das zweigrößte europäische Barockschloss als Nebenresidenz und Witwensitz von Stéphanie Napoléon und als Sitz von Behörden.
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs fiel das Schloss 1919 vollständig in staatlichen Besitz: Aus dem Kern des Schlosses wurde nach und nach ein Museum. So standen die einstigen Prunkräume ab 1926 nicht mehr nur exklusiven Kreisen, sondern allen Interessierten offen. Die Stadt Mannheim erwarb dafür eine Sammlung mit Bezügen zur Geschichte und Kunst des Schlosses. Doch der Schein trügt: Die Gemälde, das Porzellan sowie die Möbel hätten zwar potenziell Teil der einstigen Schlossausstattung sein können, doch tatsächlich waren sie nur Museumsobjekte.
Die Räume des Schlosses wurden umfunktioniert – so wurde etwa aus dem kurfürstlichen Speisezimmer der Fayencesaal des Museums. Heute steht das Museum vor neuen Herausforderungen: Die einstige Lebenswelt der adeligen Bewohner im Schloss soll erlebbar sein, obwohl die Originalräume im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Ein ambitioniertes Vorhaben – doch innovative Maßnahmen und neue Technik stiften Hoffnung.