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Zentrum für Kunst und Medien KA / KME

Schlosslichtspiele Karlsruhe 2023 gestartet (mit Programm)

Schlosslichtspiele Karlsruhe 2023

Uli Deck

Digitale Medienkunst am Schloss Karlsruhe mit Maxin10sity aus Ungarn.

Am 16. August 2023 gingen die Schlosslichtspiele Karlsruhe in ihre neunte Spielzeit. Diese werden unter dem Motto „Hoffnungshorizonte. Dawn of Devices“ stehen, das Peter Weibel gewählt hat, der bis zu seinem überraschenden Tod im März dieses Jahres Kurator der Schlosslichtspiele sowie künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des Zentrums für Kunst und Medien Karlsruhe (ZKM) war.

Kassette projiziert auf das Schloss

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Zurückversetzt in die 1980er-Jahre fühlte man sich bei dieser Show.

Premierenabend

Die Wiese vor dem Schloss und das Areal direkt davor sind bei der Premiere der Schlosslichtspiele voll von Publikum, das teilweise miteinander dort picknickt und ins Gespräch vertieft ist.

Jeder habe inzwischen so sein Plätzchen für sich gefunden, erzählt Nina Wlodarczyk. Sie ist Projektleiterin aufseiten des ZKMs und für die Auswahl der Künstlerinnen und Künstler zuständig, die für die gezeigten Lichtprojektionen an den Schlossmauern verantwortlich sind. "Für den Award der Schlosslichtspiele haben sich 76 Künstler-Kollektive, auch aus Asien und Osteuropa, beworben. Das ist auch etwas ganz Internationales", freut sich Martin Wacker, Geschäftsführer der Karlsruhe Marketing und Event GmbH.

Projektion des Garten Eden auf dem Schloss

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Wie in den Garten Eden hinein versetzt, fühlte man sich bei "Evolution of Love" des Künstlers Antonin Krizanic aus Ungarn.
Lichtprojektion auf das Schloss

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Auch die Einflüsse anderer Kulturen und Länder kommen in den Shows zum Ausdruck.
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Seit 2015, den ersten Schlosslichtspielen, hatte Nina Wlodarczyk mit Peter Weibel zusammengearbeitet. Die Juristin arbeitet ansonsten halbtags im Optronischen Bereich beim Fraunhofer ISB und ist dort nicht nur Juristin, sondern auch Patentbeauftragte. Von daher hat sie den genauen Überblick darüber, wie die Technologie funktioniert, inwieweit die Projektionen auf die architektonischen Besonderheiten oder auch die Farbgebung des Schlosses abgestimmt werden müssen, sodass die Präsentation vor dem Publikum gut gelingt.

KI, Humanität und Liebe

An diesem Abend sind alle Künstler anwesend, nicht nur diejenigen, die extra mit einem Award der BB Bank ausgezeichnet worden sind, sondern auch die, die seither bei den Schlosslichtspielen als Künstler dabei gewesen sind und ihre Shows und Licht-Kunstwerke dem Publikum vorgeführt haben. Groß sei die Spannung und Vorfreude jedes Mal, wenn all das, was man vorher nur geplant und auf dem kleinen Bildschirm vor sich gesehen habe, auf einmal in groß auf der Außenseite des Schlosses in Szene gesetzt werde.

Gruppenfoto der Künstler dieser und vergangener Jahre vor dem Schloss

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Präsentieren Medienkunst auf höchstem Niveau - alle Künstlerinnen und Künstler, die sich nicht nur in diesem Jahr an den Schlosslichtspielen beteiligt haben.
Martin Wacker vor dem Publikum

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Martin Wacker führte das Publikum in die Hintergründe des Projekts ein.
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Neben den Themen Künstliche Intelligenz, Humanität, Technik, die als Helfer im Alltag dienen, sind an diesem Premierenabend noch zwei weitere Themen im Repertoire. Eines davon sind ganz kitschig der Sündenfall und die Liebe, ausgedrückt im Titel "Evolution of Love" des Künstlers Antonin Krizanic aus Ungarn, nach einem Konzept von Peter Weibel und aus dem Jahr 2019. Das andere unterstreicht die 1980er-Ausstellung im Schloss mit dem Titel 80’s Flash (2023) von Maxin10sity.

Hier gibt es Wiedererkennungseffekte über Kassetten mit Bandsalat, Plattenspieler, Desktop-Computern und anderem. Apropos Computer: Auch die Band Kraftwerk, die am Samstag zuvor ein Konzert gab, das das Publikum begeisterte, macht mit dem Lied „Computerliebe“ bei den Schlosslichtspielen mit.

Video: Trailer zu den Schlosslichtspielen 2023

Medienkunst für ein breites Publikum

Zu Ehren von Peter Weibel wird in dieser Saison immer wieder „Wir sind Daten“ – gesungen von Weibel, gespielt vom Hotel Morphila Orchester, adaptiert von Nikolaus Völzow – in unterschiedlicher Reihenfolge an den jeweiligen Abenden zu hören sein. Alle Shows von und mit Peter Weibel werden in diesem Jahr zu sehen sein. Medienkunst soll damit einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden.

Audio: SWR Interview mit Martin Wacker

Morgenröte der Werkzeuge

Unter der Überschrift „Morgenröte der Werkzeuge“ hinterließ Weibel folgende Gedanken zum diesjährigen Programm: „Vom Faustkeil bis zur Computermaus lebt die menschliche Zivilisation vom Fortschritt der Werkzeuge. Mikroskop und Teleskop haben es den Menschen ermöglicht, dem Auge unzugängliche Dinge, res invisibiles, sichtbar zu machen. Durch Strahlentechnologie können wir das Innere des Körpers sehen, ohne ihn zu öffnen. Durch Tele-Technologie, von Fernsehen bis Internet, können wir Botschaften wie Bilder, Texte und Töne verteilen, ohne dass sich die Boten bewegen. Mit dem aufrechten Gang wurden aus zwei Pfoten zwei Hände. Mit ihnen begann das Handwerk. Mit den Händen konnte ich Werkzeuge erzeugen und mit diesen Werkzeugen neue Werkzeuge. Nach der Hand wurde der Kopf das bedeutendste Werkzeug, mit dem Forschung und Theoriebildung als zentraler Motor des Fortschritts und der Emanzipation der Menschheit vom Naturzustand vorangetrieben wurden. Von der Astronomie bis zur Medizin, von der Bakteriologie bis zur Biologie, von der Chemie bis zur Physik sind es die Werkzeuge, welche uns neue Horizonte eröffnen und die Lebensfähigkeit des Menschen auf dem Planeten Erde verbessern.“

Renaissaince 3.0

Der Untertitel "Dawn of Devices" greift den Gedanken von „Renaissance 3.0“ auf, einer Ausstellung im ZKM, die von Peter Weibel konzipiert wurde und noch bis 7. Januar 2024 im ZKM zu sehen ist. In diesem Zusammenhang sprach er von den neuen Werkzeugen für die Kunst.

Programmheft mit Spielplan zum Herunterladen

Hier gibt's das Programm bis zum 17. September zum Download (PDF)

Sechs neue Shows

Mindestens sechs neue Shows werden vom 16. August bis 17. September allabendlich auf dem Karlsruher Schloss zu sehen sein. Das sind die vier besten Einreichungen aus dem BBBank Award. Farbenfroh präsentiert sich dabei der BBBank Award-Gewinner aus Indonesien. The Fox, the Folks tauchen mit „BHINNEKA EXPRESS“ in eine Geschichte ein, die davon handelt, wie wir inmitten raschen Wandels nach Wachstum streben. Veränderung beginnt immer mit Bewegung. Die Antworten mussten erst auf einer langen Reise durch Kollisionen und Dimensionen gefunden werden.  
Mit künstlicher Intelligenz und generative Kunst beschäftigen sich Simone Serlenga und das Overlapping-Studio, die den zweiten Platz beim BBBank Award erreichten, bei ihrer Show „AI + GA (Artificial Intelligence + Generative Art)“. Dabei analysieren sie die zeitgenössische Form von künstlicher Intelligenz und generativer Kunst. Die Philosophie der künstlichen Intelligenz versucht dabei folgende Fragen zu beantworten: Kann eine Maschine intelligent handeln? 

Maxin10sity

Auch die Publikumslieblinge Maxin10sity aus Ungarn steuern wieder einen Beitrag zu den diesjährigen Schlosslichtspielen Karlsruhe bei. „80‘s Flash“ bringt Assoziationen zum vielleicht aufregendsten Jahrzehnt der deutschen Nachkriegsgeschichte auf die Fassade und spannt einen Bogen zur kulturgeschichtlichen Sonderausstellung „Die 80er – Sie sind wieder da!“ im Badischen Landesmuseum, die am ab dem 17. Juni zu erleben ist. Mit einem großen Open-Air Wochenende vom 16. bis 18. Juni wurde die Ausstellung eröffnet. 

Karlsruhe Kraftwerk

Karlsruhe Marketing Event GmbH

KRAFTWERK spielen live in der einzigartigen Kulisse vor dem Karlsruher Schloss

Mehr Informationen zu den Schlosslichtspielen Karlsruhe 2023 sind hier zu finden.