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Von Schubert bis Tschaikowsky

Schüler-Symphonie-Orchester begeisterte mit Klassik

Jedes Jahr erarbeitet sich das Orchester anspruchsvolle Stücke und trägt sie vor großem Publikum vor.

irs

Jedes Jahr erarbeitet sich das Orchester anspruchsvolle Stücke und trägt sie vor großem Publikum vor.

Noch vor der Pause gab es eine zurecht bejubelte Zugabe von Solist und Pianist Jakob Schuler.
Das rund 70-köpfige Orchester hat sein Publikum in die Welt der großen Symphonien entführt. Unter der Leitung von Dirigent Christoph Wagner spielten die jungen Musiker Klassiker von Beethoven, Schubert und Tschaikowsky, vorab gaben Zehntklässler des Musikzugs vom Eislinger Erich Kästner Gymnasium eine Einführung in die Werke und zu den Komponisten.
Ausnahmetalent am Flügel
Bedrohlich beginnend, unruhig schwankend, wechselnd zwischen Idylle und Schock, mit abruptem Enden der Musik und fulminantem wiedereinsetzen, so könnte man Franz Schuberts Symphonie Nr. 7 h-Moll, besser bekannt als „Die Unvollendete“, beschreiben. Die Schüler haben das Stück hervorragend umgesetzt und präsentiert. Einer, der ganz besonders herausragte, war Jakob Schuler am Flügel, den er bravourös beherrscht, wie der 17-Jährige bei Ludwig van Beethovens Klavierkonzert Nr.3 eindrücklich unter Beweis stellte.
Der junge Mann ist ein Ausnahmetalent, das war nicht zu überhören und, wenn sein musikalischer Weg nicht in die ganz großen Orchester und auf die ganz großen Bühnen führen würde, wäre es verwunderlich. Bereits im Alter von vier Jahren bekam er Geigenunterricht, kurz darauf setzte er sich ans Klavier, hat mittlerweile mehrere Meister­kurse bei renommierten Professoren absolviert. Schnell musizierte er in verschiedenen Kammermusikensembles und Orchestern der Stuttgarter Musikschule, nahm mehrfach am Wettbewerb „Jugend musiziert“ teil und ist mehrfacher erster Bundespreisträger. Seit acht Jahren spielt Schuler auch Horn. Der junge Pianist taucht ein in die Welt der Töne und hat das Eislinger Publikum zurecht in den Bann gezogen und zu regelrechten Beifallsstürmen geführt. Um eine Zugabe kam er schon vor der Pause nicht herum. Peter Tschaikowsky`s Symphonie Nr. 3 in D-Dur, op. 29, auch als „Die Polnische“ bekannt, komplettierte den Konzertabend. Oft als lohnende Entdeckungsreise für die Zuhörer beschrieben, ist „Die Polnische“ ein Werk, sozusagen zwischen den Welten, zwischen Tradition und Moderne sowie Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit, das Tschaikowskys unverkennbaren musikalischen Stil offenbart und emotionale Tiefe beweist. Der Beiname „Die Polnische“ bezieht sich dabei auf den letzten Satz, ein „Tempo di Polacca“, das den polnischen Nationaltanz, die Polonaise, aufgreift. Die jungen Musiker haben den Konzertabend mit Bravour gemeistert, den rauschenden Beifall dafür mehr als verdient. irs