Dieser Beitrag widmet sich dem Lapidarium, einer beeindruckenden Sammlung von Steinskulpturen, die im Schloss im westlichen Abschnitt der Orangerie untergebracht ist. Diese Sammlung kann dort besichtigt werden und bietet den Besuchern die Möglichkeit, die Kunstwerke aus nächster Nähe zu erleben.
Laut der Publikation „Barocke Skulpturen in baden-württembergischen Schlossgärten“ beherbergt der Schlossgarten 66 verschiedene Skulpturen, zusätzlich zu einer Anzahl von Vasen und Köpfen, die ebenfalls Teil der künstlerischen Gestaltung sind.
Speziell für den Schlossgarten angefertigt
Ein Großteil dieser Skulpturen wurde speziell für den Schlossgarten angefertigt und repräsentiert das kreative Schaffen namhafter Künstler wie Peter Anton von Verschaffelt, Gabriel de Grupello, Konrad Linck, Francesco Carabelli und Simon Peter Lamine. Darüber hinaus wurden einige dieser Kunstwerke von der Düsseldorfer Residenz des Kurfürsten sowie aus dem Mannheimer Schloss nach Schwetzingen transferiert.
Weitere Stücke wurden gezielt aus der Region Lothringen erworben. Es ist bemerkenswert, dass die Mehrheit der im Schlossgarten sichtbaren Skulpturen lediglich Repliken sind. Die authentischen Originale befinden sich jedoch im westlichen Abschnitt der Orangerie, im Lapidarium, wo sie für die Öffentlichkeit zugänglich sind und besichtigt werden können.
Natürliche Farbe erhalten
Zur Zeit ihrer Aufstellung waren die Skulpturen mit einem Anstrich in einem bleiweißen Farbton versehen, der regelmäßig erneuert werden musste, da er durch die Einwirkungen der Witterung abgenutzt wurde. Dieser bleiweiße Anstrich hatte auch die wichtige Funktion, die Skulpturen vor den schädlichen Witterungseinflüssen zu schützen. Im 19. Jahrhundert begann man jedoch, die natürliche Farbe des Steins zu schätzen, was dazu führte, dass die Skulpturen ohne Farbanstrich ungeschützt dem Wetter ausgeliefert waren.
Aus konservatorischen Gründen wurden später die meisten Stein- und Bleiskulpturen durch Nachbildungen aus Kunstharz oder durch Bronzeguss ersetzt, während die Originale in ein Lapidarium überführt wurden.
Vor Witterung geschützt
Das Lapidarium bleibt von März bis Oktober geschlossen, aber ab dem 27. Oktober haben interessierte Besucherinnen und Besucher wieder Zutritt. Auf der etwa 700 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche haben die Gäste die Möglichkeit, die Originalskulpturen zu betrachten, die im Lapidarium vor weiteren Schäden durch Witterungseinflüsse geschützt sind. An diesem bemerkenswerten Standort befinden sich zahlreiche beeindruckende Skulpturen, die teils eine enorme Höhe erreichen und damit fast menschenhoch sind.
Zudem gibt es auch Skulpturen, die ursprünglich aus unbehandeltem Stein gefertigt wurden. Diese Stücke zeigen teilweise bereits einige Beschädigungen. Während der Zeit, in der die Kunstwerke im Lapidarium gelagert werden, erfahren sie keine spezielle konservatorische Behandlung. Lediglich die geschützte Lagerung im Lapidarium verhindert über einen längeren Zeitraum hinweg, dass die einzigartigen Kunstschätze in einigermaßen gutem Zustand erhalten bleiben. (gk)