jog. Finden die MLP Academics Heidelberg prompt die richtige Antwort auf die 59:87-Heimniederlage gegen den Spitzenreiter FC Bayern Basketball? An diesem Samstag (20 Uhr/ab 19.45 Uhr live bei Dyn) reisen die Jungs vom Neckar zu ALBA Berlin, eine der Topadressen in der easyCredit Basketball Bundesliga. Obwohl die „Albatrosse“ bisher in dieser Saison schwächeln und lediglich auf dem für sie ungewohnten 14. Platz stehen, ist das Match in der 14.500 Zuschauer fassenden Uber Arena eine schwierige Aufwärtsaufgabe.
Die Qualität der Berliner Mannschaft ist nämlich - trotz der für sie momentan enttäuschenden Tabellenkonstellation - über jeglichen Zweifel erhaben. „ALBA hat viel Qualität und ist für mich in Bestbesetzung noch immer ein absolutes Top-Team in der BBL. Sie bewegen sich weiterhin abseits des Balls sehr gut, haben in Matt Thomas einen überragenden Schützen und sich nun auch unter dem Korb sehr gut verstärkt“, analysiert Heidelbergs Sportlicher Leiter Alex Vogel den prominenten Gegner aus der Hauptstadt.
Die MLP Academics müssen wie schon im Duell mit dem FC Bayern in der ausverkauften SAP Arena auf ihren Point Guard DJ Horne (gesperrt) verzichten, was nicht so ohne Weiteres zu kompensieren ist. Mit dem variablen Leistungsträger fehlt ihnen ein wichtiges Puzzleteil für die Spielweise von Headcoach Danny Jansson. Um so mehr sollte der Rangvierte aus der Universitätsstadt mit dem passenden Mindset in Berlin antreten. Wenn es von Anfang gelingt, Stopps gegen die spielfreudigen González-Schützlinge zu generieren, dann besteht für das stärkste Auswärtsteam der Liga (sieben Partien, sechs Erfolge) die objektive Chance auf den nächsten Streich. Alex Vogel dazu: „Wir müssen ein anderes Gesicht als zuletzt gegen die Bayern zeigen. Bisher haben wir auf Niederlagen immer sehr gut reagiert. Wir müssen mutiger sein, mehr Glauben an unsere eigene Stärke haben und für die Berliner von der ersten Sekunde an unangenehm sein. Wenn man sie spielen lässt, sind sie schwer zu stoppen.“ In der Tat ...
Beim zehnfachen deutschen Meister, der letzte Titel datiert aus dem Jahr 2022, lief seit Saisonbeginn vieles unrund. Das Lazarett war bei ALBA zum eigenen Leidwesen prall gefüllt. Hinzu kam, dass sich der neue Center Trevion Williams vor Weihnachten zu Maccabi Tel Aviv verabschiedete. Mitte November hatten sich die Gelbfarbenen bereits von Center-Riese Khalifa Koumadje nach mehreren gravierenden Vorfällen seitens des 2,21-Meter-Mannes aus dem Tschad getrennt. Koumadje agiert mittlerweile für Shangdong Hi-Speed Kirin in China.
Berlin hat personell auf die Unruhen und Abgänge reagiert, die beiden Center David McCormack (Olimpia Mailand) und ganz frisch den Ex-Bonner Michael Kessens (Paris Basketball) verpflichtet. Letzterer wird gegen die MLP Academics sein Debüt feiern. Wegen des Wechselmodus in der EuroLeague kann Kessens nur in der BBL auflaufen. „Es ist für mich eine große Ehre, Teil der ALBA-Familie sein zu dürfen, und ich werde alles geben. Gewinnen ist für mich das Wichtigste, und das ist auch Teil der ALBA-DNA“, so Kessens über die neue Herausforderung.
Die Formkurve der „Albatrosse“ zeigte zuletzt im Ligageschäft deutlich nach oben. Siehe das 88:81 gegen den FC Bayern Basketball, siehe die starke Defensivleistung beim 75:61 in Frankfurt. Die bisherige BBL-Bilanz (sechs Siege, acht Niederlagen) täuscht jedenfalls über das wahre Leistungsvermögen hinweg. Daran ändert auch der Teilaspekt nichts, dass Berlin als zweiter deutscher EuroLeague-Vertreter in Europas „Champagnerliga“ das Schlusslicht bildet. Beim Doppel-Spieltag, am Dienstag bei Armani Mailand (68:100) und am Donnerstag nach leidenschaftlichem Kampf bei ASVEL Lyon-Villeurbanne (89:96 nach Verlängerung), gab's für Berlin erneut nichts Zählbares.
Gegen die MLP Academics soll das anders sein, erst recht vor heimischer Kulisse. Heidelberg wird sich nach dem Bayern-Spiel und der Korbdifferenz von 28 Punkten ebenfalls voll ins Zeug legen.
Fernsehen:
Die Partie wird ab 19.45 Uhr live bei Dyn übertragen.