Merken

Landessternwarte auf dem Königstuhl

SkyPole in Heidelberg: Himmelsobjekte mit bloßem Auge sehen

Die SkyPole-Anlage auf dem Gelände der Landessternwarte Heidelberg ist quasi ein „Schlüssel“ zum Himmel, der dabei hilft, Planeten, Sterne und Sternbilder mit dem bloßen Auge zu identifizieren.

O. Fischer / HdA

Die SkyPole-Anlage auf dem Gelände der Landessternwarte Heidelberg ist quasi ein „Schlüssel“ zum Himmel, der dabei hilft, Planeten, Sterne und Sternbilder mit dem bloßen Auge zu identifizieren.

Hoch oben über Heidelberg, auf dem Gelände der Landessternwarte, ist der Himmel klarer und näher als anderswo. Das hat auch etwas mit der einzigartigen SkyPole-Anlage zu tun, mit deren Hilfe Himmelsobjekte mit bloßem Auge beobachtet werden können. Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) hat das Projekt ermöglicht.

Himmelsobjekte suchen und auffinden 

Wie funktioniert es? SkyPole ist ein Hilfsmittel zum Aufsuchen von Himmelsobjekten. In der Mitte befindet sich ein zehn Meter hoher Mast, an dem auf unterschiedlicher Höhe drei farbige Leuchtmarken angebracht sind. Darum herum befinden sich 520 Platten mit selbstleuchtender Beschriftung in einem ringförmigen Koordinatensystem.

Koordinaten in Echtzeit

Auf einem Bildschirm außerhalb des Kreises ist abrufbar, welche Himmelsobjekte im Moment zu sehen sind. Ein Computer berechnet die Koordinaten in Echtzeit und teilt den Interessierten mit, auf welche der Platten man sich stellen sollten und welche der drei in verschiedenen Farben leuchtenden Marken am Mast man in den Blick nehmen muss, um das ausgewählte Himmelsobjekt zu entdecken. Damit können der Mond, aber auch Planeten, Sterne sowie ganze Sternbilder angepeilt werden – und all das ohne Teleskop.

 Astronomie fast zum Anfassen

Auch wenn die Forschungsobjekte meist ganz weit weg sind, Astronomie ist eine Wissenschaft, die die meisten Menschen fasziniert. Vielleicht ist es der Drang zu verstehen, woher wir kommen und wie das Universum entstanden ist oder das Rätsel des scheinbar unendlichen Weltalls? Wer weiß. Sicher ist, Planetarien und Observatorien ziehen Kleine und Große in ihren Bann. Lästig nur, dass in vielen Fällen mit bloßem Auge fast nichts zu sehen ist.

 „Schlüssel“ zum Himmel

Es braucht also einen „Schlüssel“ zum Himmel, der dabei hilft, Planeten, Sterne und Sternbilder zu identifizieren. An diesem Punkt setzt SkyPole an. So gibt es individuelle Finde-Erlebnisse und der Himmel wird buchstäblich „erschlossen“. Das gilt auch für den Taghimmel. Neben der Sonne kann man bei Tag auch den Mond und unter Umständen sogar die Venus mit bloßem Auge erblicken.

Besucher suchen am Taghimmel nach der Sichel des zunehmenden Mondes.

O. Fischer /HdA

Besucher suchen am Taghimmel nach der Sichel des zunehmenden Mondes.

SkyPole

Seit Oktober 2023 ist SkyPole auf dem Gelände der Landessternwarte Heidelberg zu finden. Die Anlage wurde durch die Klaus Tschira Stiftung ermöglicht. Grund hierfür ist nicht zuletzt, dass den Stifter Klaus Tschira, einer der SAP-Mitbegründer, Astronomie von Kindesbeinen an faszinierte. Wer sind die Zielgruppen? Neben interessierten Laien, die den SkyPole allein oder in Gruppen besuchen können, ist SkyPole auch für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende interessant. Für Lehrkräfte finden überdies regelmäßig Fortbildungen statt. Warum befindet sich SkyPole auf dem Königstuhl? Am Zentrum für Astronomie und dem von der KTS gestifteten Haus der Astronomie gibt es bereits ein vielfältiges Angebot der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, das durch SkyPole optimal ergänzt wird. Außerdem stand an der Landessternwarte ein geeigneter Standort zur Verfügung, an dem sich die Lichtverschmutzung in Grenzen hält. Es ist deutlich dunkler als in der Stadt und die Sicht ist auf dem Berg besser.

Mehr zum Thema:

Fahrradtour zur Sternwarte Waghäusel