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Sonniger Museumstag

Schon ist er wieder Geschichte, der 1. Mai und damit der Museumstag im Oftersheimer Gemeindemuseum. Ein strahlender Frühlingshimmel bei angenehmen Temperaturen sorgte einmal mehr dafür, dass neben Besuchern aus der Hardtgemeinde auch Ausflügler aus der Umgebung den Weg in die beiden Bauerngehöfte in der Mannheimer Straße fanden. 

Neben Altbewährtem wurden auch besondere Ausstellungen angeboten, wie beispielsweise Informationen zu Sojabohnen und Pastinaken in der landwirtschaftlichen Abteilung, die sich in der veganen Küche wachsender Beliebtheit erfreuen. Erzeugnisse der Klöppel-Handarbeitstechnik gab es in der Rolf-Weber-Stube zu bewundern, während vis-à-vis in der bäuerlichen Küche mit Spitzwegerich-Kostproben ein „essbares Unkraut“ zum Verkosten Gelegenheit bot. Auch die handwerklichen Vorführungen, seit der Museumseröffnung 1986 das prägende Element dieses Tages, erfreuten sich eines sehr guten Publikumsinteresses. Neben dem Schreiner in der zugehörigen Werkstatt gewährte auch ein Zigarrenmacher Einblicke in seine Fingerfertigkeiten. Direkt nebenan klapperten die Webstühle und drehten sich gleich mehrere Spinnräder unterschiedlicher Bauart. Letztere wurden betrieben von einer Frauengruppe aus Eberbach, die schon im letzten Jahr mit Begeisterung dabei war und auch bereits für den nächsten Museumstag ihr Kommen zugesichert hat. Im zweiten Obergeschoss schließlich fand die Ketscher Heimatstube ebenso das Interesse der Besucher wie natürlich auch das Schulzimmer von „Anno Duwak“ mit knarrenden Holzbänken, Schiefertafeln und dergleichen.

Im Museumshof gehört schon seit vielen Jahren der Korbmacher zum festen Inventar, während beim Stammsägen vor allem die kleinen Gäste wieder selbst mit Hand anlegen durften. Gelegenheit zur Betätigung fanden sie auch im Stallgebäude beim Arbeitskreis „Volkskunde und Brauchtum“, dort war kreatives Basteln mit Papier angesagt. Und natürlich das Kinderquiz – die Kids waren wieder dazu angehalten, Fragen querbeet durch die Abteilungen zu beantworten, mit der Aussicht auf attraktive Preise. Zwischendurch erklangen immer wieder mal nostalgische Weisen auf der Handharmonika, stilecht dargeboten von Martin Keßler aus Schwetzingen, der auch die ebenfalls aus der Spargelstadt stammende Drechselbank betätigte.

Und „newedróó“ im Hof des Gemeinschaftshauses durften sich auch die Ausstellungen zur Dorfgeschichte und zur Römerzeit eines großen Publikumsinteresses erfreuen in Verbindung mit zahlreichen Fragen zur „Ofdascher“ Vergangenheit. Draußen lockte hingegen der verführerische Duft von Pfälzer Spezialitäten, die der ausrichtende Heimat- und Kulturkreis auf bewährte Weise auf die Speisekarte gesetzt hatte. Kein Wunder also, dass am Abend wieder „alles all“ war, auch der Kuchen der in diesem Jahr besonders reich bestückten Theke. An dieser Stelle möchte sich der Verein daher bei allen Spendern nochmals herzlich bedanken wie auch überhaupt bei allen Mitwirkenden, die erneut zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen haben, die längst weit in die Region hinausstrahlt.

Hans-Peter Sturm