„Der schönste Tag des Jahres im Leben eines Intendanten ist die Vorstellung des Spielplans“, sagte der Intendant des Badischen Staatstheaters, Dr. Ulrich Peters, im Rahmen seiner letzten Spielzeit. Anlass war die diesjährige Jahrespressekonferenz, bei der man das Jahresprogramm mit 31 Premieren und 41 Wiederaufnahmen vorstellte.
Badisches Staatstheater Karlsruhe
Spielplan für 2023/2024 vorgestellt
Karlsruhe. Das Badische Staatstheater Karlsruhe hat seinen Spielplan für die neue Saison vorgestellt. 31 Premieren warten auf die Zuschauer.
„Ich freue mich über die treuen Theaterbesucher in Karlsruhe, die nicht nur zu 50 Prozent, sondern ganz zurückkommen“, sagte Peters. Neben sieben Premieren und neun Wiederaufnahmen freue sich Operndirektorin Nicole Braunger über Opern der „musikalischen Hausgötter“ Richard Wagner, Johann Strauss und Guiseppe Verdi. Die Wiederaufnahme der Oper „Die Zauberflöte“ sei zudem ihre letzte Oper in Karlsruhe. Auch für Schauspieldirektorin Anna Bergmann und ihre Stellvertreterin Anna Haas ist es die letzte Spielzeit.
Romeo und Julia mal rückwärts
Im Programm ist zum Beispiel das Stück „Romeo und Julia“. Die Neuheit daran sei, dass es rückwärts erzählt werde, um zu einem Happyend, einem guten Ende, zu kommen. Eine Premiere im Kleinen Haus steht an, die Komödie „Der ideale Mann“ von Elfriede Jelinek. Einen Monolog von Jan Bosse und Anne Müller werden die Zuschauerinnen und Zuschauer erleben sowie die englische Fassung von „Frühlingserwachen“ von Frank Wedekind mit Blick auf weibliche und männliche Sexualität.
Tradition
„Es ist ein Gefühl von Freude, wenn man es als Kind zum ersten Mal erlebt und fühlt, mehr Tradition in den USA als hier“, freute sich Ballettdirektorin Bridget Breiner über „Nussknacker“, im Original von Pjotr Iljitsch Tschaikowski, an dessen Originallibretto sie sich orientiert. In Karlsruhe kommt „Das Mädchen und der Nussknacker“, in der Inszenierung und Choreografie von Bridget Breiner, auf die Bühne.
Innovatives
Generalmusikdirektor Georg Fritzsch freut sich, dass die Kammermusik-Konzerte dank des Fortschritts des Umbaus jetzt wieder Montag abends, ab 19.30 Uhr, hier stattfinden können. Anton Bruckners sechste Symphonie werde zu hören sein. Sonderkonzerte werden wieder in die Fläche gehen. „Wir werden nicht nur Konzerte etablieren, sondern an andere Orte gehen und zum Beispiel Konzerte in Form von Licht-Raum-Installationen mit Kirchenmusikdirektor Christian-Markus Raiser aufführen.“
Aus Sicht eines Kindes
„Was ist ein Kind; was ist ein Mensch?“ – diese hintergründige Frage kann sich das Publikum bei der Kinderoper „Pinocchio“ fragen. Auch stellen sich Spartenleiterin Nele Timpelmann und ihre Stellvertreterin Mona vom Dahl vom Jungen Staatstheater beim Märchen mit dem Arbeitstitel „Kinderrechte “ die Frage, ob diese Rechte Märchen sind. Das Klassenzimmerstück „Raumrauschen“ ist publikumsnah. Auch „Die Physiker“, Pflichtlektüre für die Realschüler, kommt in der Insel auf die Bühne. „Wie können junge Menschen Sichtbarkeit und Gehör finden?“, das ist das Ansinnen des Ensembles des Jungen Staatstheaters, herauszufinden.
Als Extraprogramm stellte Sonja Walter, Chefdramaturgin und zuständig für Internationale Kontakte, die Plattform Pantopia vor, bei der das Publikum digitale Alben ungewöhnlicher transtraditioneller und zeitgenössischer Musiken entdecken kann.
Stabile Preise
Die Künstlerische Betriebsdirektorin Uta-Christine Deppermann und der Geschäftsführende Direktor Johannes Graf-Hauber wiesen darauf hin, dass die Eintrittspreise trotz Inflation nicht gestiegen sind, 2024 aber möglicherweise ansteigen könnten. „Wir befinden uns innerhalb eines grundsätzlichen Verbesserungsprozesses, den wir in Form einer groß angelegten Publikumsstudie erfassen, mit der man die Bedürfnisse des Publikums wieder erfahren kann.“