Merken

Wo gestreikt wurde

Streik bei Bus & Bahn in BW: wieder Ausfälle & Verspätungen

Verdi ruft erneut zu Warnstreiks bei der SWEG und der AVG in BW 4.12.2024 auf. Am Dienstag müssen sich außerdem auch Pendler im Karlsruher Nahverkehr auf Einschränkungen einstellen. (Symbolbild).

Marijan Murat/dpa

Verdi ruft erneut zu Warnstreiks bei der SWEG und der AVG in BW 4.12.2024 auf. Am Dienstag müssen sich außerdem auch Pendler im Karlsruher Nahverkehr auf Einschränkungen einstellen. (Symbolbild).

Am dritten und vorerst letzten Warnstreiktag in Teilen des Südwest-Nahverkehrs hat es erneut Ausfälle und Verspätungen gegeben. Viele Menschen mussten sich Alternativen suchen oder ihre Fahrt verschieben. Die Folgen sind vergleichbar mit den zwei Warnstreiktagen zuvor, wie ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi mitteilte. Die Beteiligung an den Arbeitsniederlegungen sei wie an den zwei Tagen zuvor hoch gewesen. 

Diese Strecken waren betroffen

Bestreikt wurde insbesondere die SWEG (Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH). Konkret auf Strecken in den Regionen Rhein-Neckar, Südbaden, Fils-Neckar-Alb, Heilbronn-Neckar-Franken und Ulm-Oberschwaben. Durch den Ausstand am Mittwoch kam es wie am Montag und Dienstag in weiten Teilen des Verkehrsgebiets zu Ausfällen – sowohl bei Bussen als auch im Zugverkehr.

Einem Sprecher zufolge fuhren zum Beispiel in Weil am Rhein, Emmendingen, Lörrach, Offenburg, Lahr, Kehl oder Bad Mergentheim im Stadtverkehr keine Busse. Außerdem betroffen waren unter anderem die Busverkehre im Raum Sinsheim, im Markgräflerland, am Kaiserstuhl oder im Raum Wiesloch-Walldorf. Auch im Zugverkehr des Unternehmens waren die Warnstreik-Folgen stark zu spüren. Auf der Infrastruktur der SWEG war der Verkehr weitgehend eingestellt.

Außerdem bestreikt wurde die AVG (Albtal-Verkehrs-Gesellschaft), die unter anderem zum großen Teil die S-Bahnen im Raum Karlsruhe betreibt. Dort legten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Werkstätten und der Wagenreinigung ihre Arbeit nieder, aber zum Beispiel auch in Teilen des Fahrdiensts. Die Folgen seien vergleichsweise gering gewesen, sagte ein Sprecher. Vereinzelt habe es Ausfälle auf allen AVG-Linien gegeben. Verdi hatte das Unternehmen zunächst nur am Dienstag bestreikt, dann den Ausstand aber um einen Tag verlängert.

→ AVG - Albtal-Verkehrs-Gesellschaft - Fahrplanauskunft

Verdi will vor Verhandlungen Druck machen

Hintergrund der Warnstreiks sind Verhandlungen zum Eisenbahntarifvertrag. Nach den ersten Runden lagen Verdi und der Arbeitgeberverband noch weit auseinander. Die Verhandlungen sollen am Donnerstag fortgesetzt werden. Davor will die Gewerkschaft den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Bereits Mitte Oktober und Anfang November hatte es Warnstreiks gegeben.

Gestreikt wird von Montag bis Mittwoch bei der SWEG:

- Weil am Rhein (Bus und Werkstatt);

- Endingen (Bus und Schiene);

- Schutterwald (Bus);

- Müllheim (Bus);

- Kehl (Bus);

- Lahr (Bus und Werkstatt und Verwaltung);

- Offenburg (Schienenbetrieb und Werkstatt und Verwaltung);

- Dörzbach (Bus);

- Lauda (Bus);

- Hechingen (Bus und Schiene und Verwaltung);

- Gammertingen (Bus und Schiene);

- Heidenheim (Schienenbetrieb);

- Ulm (Schienenbetrieb);

- Immendingen (Schienenbetrieb und Verwaltung);

- Schienenwege Hechingen (Infrastruktur; Fahrdienstleitungen);

- Schienenwege Endingen (Infrastruktur; Fahrdienstleitungen).

- Wiesloch (Bus und Werkstatt);

- Sinsheim (Bus).

Quelle: Verdi

Was Verdi in den Tarifverhandlungen fordert

Bei der Tarifrunde zum Eisenbahntarifvertrag wird über die Löhne und Gehälter für rund 5.500 Beschäftigte in sechs Bundesländern verhandelt. Im Südwesten fallen unter den Tarifvertrag insbesondere SWEG und AVG.

Verdi fordert ab Oktober dieses Jahres 350 Euro mehr Geld pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie einen Inflationsausgleich in Höhe von 1.300 Euro. Die Arbeitgeber hatten nach der ersten Verhandlung eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab April 2025 angeboten und einen Inflationsausgleich von 600 Euro. Dieses Angebot sei in der zweiten Runde zwar nachgebessert worden, aber weiterhin nicht ausreichend, hieß es von Verdi.

Die Warnstreiks sollen Bleckert zufolge den Druck in der Auseinandersetzung erhöhen. Das Signal an die Arbeitgeber sei eindeutig: «Macht jetzt endlich die entscheidenden Schritte bei Laufzeit und Entgelthöhe auf eure Beschäftigten zu. Dann können wir am Donnerstag den Tarifkonflikt beenden.»

Mehr zum Thema

Aktuelle Verkehrsmeldungen der SWEG zum Streik
→ AVG - Albtal-Verkehrs-Gesellschaft - Fahrplanauskunft