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WahrZeichen - Zeitzeugen der Geschichte

Tag des offenen Denkmals 2024 in BW: Übersicht der Events

Ulm: Tag des offenen Denkmals

Christian Kammer Fotografie

Der Tag des offenen Denkmals gibt Einblicke in nicht alltäglich zugängliche Bereiche, wie hier in Ulm.

Auch 2024 steht am ersten Septembersonntag, in diesem Jahr dem 8. September, dem letzten Tag der Sommerferien, das wohl größte Kulturevent Deutschlands im Kalender: Der Tag des offenen Denkmals. Dieses Mal hat die ausrichtende Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) das Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ entschieden. Mit diesem Thema stehen Denkmale als authentische, „wahre“ Zeugnisse im Fokus. Gleichzeitig können sie symbolhaft als „Zeichen“ einer Region, im Sinne einer Landmarke oder für ganz persönliche Geschichten stehen.

Was macht ein Denkmal aus, welche unbekannten Monumente haben mehr Aufmerksamkeit verdient? Der Tag des offenen Denkmals stellt bereits zum 31. Mal bekannte und noch verborgene Denkmalschätze der Öffentlichkeit vor – und bringt sie bundesweit zum Strahlen.

Klevenow Kapelle

Roland Rossner / Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Barocke Innenausstattung der Kapelle in Klevenow

Wahre Größe

Das größte Kulturevent Deutschlands will in diesem Jahr aufzeigen, wie viel Wahrzeichen in jedem einzelnen Denkmal steckt. Wer also erleben möchte, was ein Denkmal zum Wahrzeichen macht, und welche besonderen Eigenschaften über die Qualifikation als Monument mitentscheiden, hat am 8. September die Qual der Wahl.

Auftakt in Speyer

Der offizielle bundesweite Auftakt zum Tag des offenen Denkmals findet dieses Jahr über den Rhein im Rheinland-Pfälzischen Speyer statt. Die doppelte Weltkulturerbe-Stadt hat ein reichen Schatz an großen und kleinen Denkmälern: „Als einzige Stadt in Rheinland-Pfalz besitzen wir mit dem Kaiserdom und der SchUM-Stätte Judenhof zwei UNESCO Welterbestätten, womit einmal mehr deutlich wird, dass das Kulturerbe erhaltens- und schützenswert ist“, verweist Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler auf den bedeutenden Stellenwert, den der Denkmalschutz auf die Stadt Speyer hat, und dankt all jenen, die sich für den Erhalt und die Pflege dieses Erbes einsetzen. „Umso mehr freuen wir uns, dass die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sich für unsere Stadt entschieden hat und wir Austragungsort für ein außergewöhnliches Denkmalfest werden.“

Speyer: Gastgeberstadt für die Eröffnung des Tags des offenen Denkmals 2024

Johannes Stender

Dr. Steffen Skudelny von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und die Speyerer Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler bei der Übergabe des Staffelstabs an die Domstadt.

Baden-Württemberg startet den Eventreigen am Abend des Samstags, 7. September 2024, mit einer Nacht des offenen Denkmals in Schwäbisch Gmünd. Die moderne Stadt mit ihren mittelalterlichen Wurzeln, zieht die Menschen nicht nur durch ihre reizvolle geografische Lage inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft an, sondern auch durch ihre jahrtausendalte Geschichte. Als denkmalgeschützte Gesamtanlage verfügt sie über eine enorme Denkmaldichte. Die gesamte Altstadt wird Teil der Nacht des offenen Denkmals: Ob Konzerte, Führungen, Entdeckungstouren oder Schauspiel - die historischen Wahrzeichen Schwäbisch Gmünds werden mit unterschiedlichen Aktionen bespielt und laden alle Interessierten ein, dabei zu sein und einzutreten. Die Illumination der Monumente bei Nacht ermöglicht ein völlig neues Erleben, das sich grundlegend von dem zu den gängigen Besuchszeiten bei Tag unterscheidet.

Am Sonntag finden dann überall im Ländle kleine und große Events rund um die Denkmale im Ländle statt. In zahlreichen Städten und Kommunen bieten sich teils einmalige Möglichkeiten, Orte zu besuchen, die sonst nicht zugänglich sind. Stand heute verzeichnet die Stiftung Denkmalschutz 622 Monumente, die sich an dem Tag präsentieren. Eine Auswahl:

Heidelberg: Universitätsgeschichte

In der altehrwürdigen Universitätsstadt öffnet die Alte Aula ihre Pforten: In den repräsentativen holzvertäfelten Prunkräumen mit ihren Wandgemälden kommt Harry-Potter-Feeling auf.

Karlsruhe: Ein Fächer voller Denkmale

Mit knapp 50 verschiedenen Denkmalen, Führungen und mehr wartet Karlsruhe auf.

Überblick der Karlsruher Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals 2024

Mannheim feiert den Wasserturm

Die Quadratestadt feiert ihr wohl markantestes Wahrzeichen, den Wasserturm, der dieses Jahr gleichzeitig seinen 135. Geburtstag begeht. Zur Jubiläumsfeier mit attraktivem Rahmenprogramm am 8. September ist der Jugendstilbau im Herzen der Stadt von 11 bis 16.30 Uhr geöffnet. Neben dem Blick auf die Technik im imposanten Inneren des Gebäudes bietet eine neu konzipierte Dauerausstellung interessante Einblicke in die Geschichte des Mannheimer Wahrzeichens und der Mannheimer Trinkwasserversorgung.

Der Wasserturm ist als Mannsheims Wahrzeichen regional bekannt.

Getty Images/iStockphoto

Der Mannheimer Wasserturm feiert anlässlich des Tags des offenen Denkmals seinen 135. Geburtstag

Neuenbürg: Märchenhafte Zeitreisen

Schloss Neuenbürg bietet neben der landesweit einzigartigen Inszenierung des Märchens „Das kalte Herz“ (geöffnet von 10 bis 18 Uhr) ein attraktives Programm. Zwischen 11 bis 14 Uhr wird Peter Atzig, seit vielen Jahren etablierter Restaurator aus Pforzheim und Vorstandsmitglied im Bundesverband der Kunstsachverständigen Interessierten neue Einblicke in die Zeit der Renaissance geben. Um 14 Uhr öffnet die St. Georgskirche ihre Pforte und damit auch den Zugang zu den gut erhaltenen Wandmalereien aus dem 14. Jahrhundert.

Rastatt: Fischereigeschichte(n)

Versteckt in einem Altrheinarm bei Rastatt-Wintersdorf liegt das historische Aalfangschiff „Heini“ (erbaut 1932) vor Anker. Der sogenannte Aalschokker blieb als schwimmendes Wahrzeichen eines bedeutenden Kapitels der oberrheinischen Fischereigeschichte erhalten, nachdem 1986 die Sandoz-Umweltkatastrophe Jahrzehnten der Schokkerfischerei ein Ende gesetzt hatte.

Stuttgart: Rundfunk-Geschichte

Das Rundfunk-Studio des SWR im Garten der Villa Berg gehört zu den Highlights des Programms in der Landeshauptstadt. Von der Architektengemeinschaft Rolf Gutbrod, Hellmut Weber und Herta-Maria Witzemann in den Jahren 1953-57 errichtet, wurde das Bauwerk mit großem Sendesaal, Studiokomplex und Chorprobenraum für die SWR-Klangkörper konzipiert und wird bis heute vom SWR-Symphonieorchester, dem Vokalensemble und der Big Band als Hauptsitz und Wirkungsstätte für Proben und Studioaufnahmen genutzt. Seit 2002 ist der Sonderbau Kulturdenkmal.

 

weitere Events zum Tag des offenen Denkmals

eine Übersicht über alle Events im Ländle gibt es hier (Tag des offenen Denkmals)

Hintergrund: Über den Tag des offenen Denkmals

Der Tag des offenen Denkmals ist dafür da, den Menschen das „baukulturelle Erbe“ nahezubringen und dieses erlebbar zu machen. Er soll auch an die lange Geschichte des Landes erinnern. Vor diesem Hintergrund werden am zweiten Sonntag im September bundesweit die Denkmäler für Besucher geöffnet und kostenlose Führungen angeboten. Die Menschen sollen sich dadurch mehr zur Geschichte des Landes verbunden fühlen.

Der Tag wurde 1991 erstmals in Hessen vom damaligen Präsidenten des Landamtes für Denkmalpflege, Gottfried Kiesow eingeführt. Dieser wollte den Menschen die Denkmäler näher führen. 1992 schlossen sich weitere Bundesländer an, und 1993 wurde der Tag des offenen Denkmals erstmals bundesweit gefeiert. Seither ist er jedes Jahr mit einem anderen Motto verbunden. Bundesweit wird die Aktion von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz getragen und landesweit von der Landesdenkmalpflege Baden-Württemberg sowie dem Land selbst.

In Baden-Württemberg verzeichnet der Aktionstag jährlich eine große Besucherzahl. Landesweit begeben sich Tausende Menschen zu den Denkmälern und betrachten das, was eigentlich nicht öffentlich ist, wie beispielsweise archäologische Ausgrabungsstätten oder ansonsten verschlossen Gebäude. So können die Menschen die Vergangenheit ihres Landes kennenlernen und den Alltag der Menschen aus früheren Zeiten besser verstehen.

15 außergewöhnliche Denkmäler, die am 8. September 2024 öffnen