Am 12. April vor genau 300 Jahren endete für Heidelberg die Zeit als Residenz und in Mannheim begann die Zeit des kurfürstlichen Hofs: Vom 15. bis zum 17. Jahrhundert war das Heidelberger Schloss der prachtvolle Sitz der Kurfürsten von der Pfalz gewesen. Nach der Niederlage Friedrichs V. gegen die kaiserlichen Truppen in Böhmen 1620 und mehrfacher Zerstörung von Schloss und Stadt Heidelberg in den Kriegen des 17. Jahrhunderts begann der Niedergang der Schlossanlage. Obwohl Kurfürst Carl Philipp sich noch einmal in Heidelberg niederließ und den Wiederaufbau des Schlosses plante, war das Schicksal der einst mächtigen Residenz besiegelt: Am 12. April 1720 verfügte der katholische Kurfürst nach Konflikten mit den protestantischen Bürgern Heidelbergs die Verlegung seiner Residenz nach Mannheim. Für die benachbarte Stadt begann damit der Aufstieg zum kulturellen Zentrum der Kurpfalz.
Kurze Rückkehr nach Heidelberg
Die bedeutende Geschichte von Schloss Heidelberg als Residenz der Kurfürsten von der Pfalz endete im Jahr 1720: Am 12. April ordnete Kurfürst Carl Philipp die Verlegung seiner Residenz samt aller Regierungsbehörden nach Mannheim an. Vorausgegangen waren andauernde Streitigkeiten mit der evangelischen Bürgerschaft Heidelbergs, die die Heiliggeistkirche für ihre Religionsausübung beanspruchten und deren Überlassung für die katholischen Gottesdienste des Kurfürsten nicht zustimmten. Hinzu kam der schlechte Bauzustand des Schlosses, der einen umfangreichen Wiederaufbau oder sogar einen Neubau erforderte. Da die eng gebaute, als Höhenschloss konzipierte Renaissance-Anlage sowieso nicht den Ansprüchen eines barocken Herrschers entsprach, fiel die Entscheidung schnell: Zwei Jahre nach seiner Rückkehr aus seinem Geburtsort und Regierungssitz Neuburg an der Donau in die angestammte Residenz der Wittelsbacher verließ der Kurfürst endgültig die Stadt.