Der Kunsthandwerkermarkt im Sole-Aktiv-Park in Mingolsheim fand bereits zum fünften Mal statt und hat sich sowohl bei den Ausstellern als auch beim Publikum als ein Highlight im Veranstaltungskalender der Region herumgesprochen. „Schon Wochen rufen sogar Leute aus Stuttgart an und fragen, ob der Markt wieder stattfindet“, berichtete Klaus Heinzmann von der Tourist-Information. Deshalb soll die Veranstaltung mit den meisten Besuchern überhaupt, die die TI mit dem Event- und Marketingprofi im Nebenerwerb Hermann Josef Scherer aus Altenbeken bei Paderborn veranstaltet, auch fix an diesem Termin bleiben. „Hier setzen wir auf Kontinuität und die reibungslose Zusammenarbeit“, sagt Heinzmann.
Rekordbeteiligung
Rund 1.600 Interessierte hätten den Markt im Netz nicht nur markiert, sondern zum größten Teil sogar einen Besuch angekündigt, bestätigt Ronja Geißler, die auch für die Online-Kommunikation der TI verantwortlich ist. 55 Aussteller hatten sich angemeldet, was nicht nur ein Rekord ist, sondern auch die maximale Belegung für die Fläche ist. Die Leute schätzen, dass es nicht zu eng ist. Sorgfältig wählt Scherer das Angebot aus, denn die Besonderheit und Qualität der Ware ist essenziell. „Schnell hat man sonst einen Schmuckmarkt“, meint er. Die Aussteller nehmen teilweise weite Wege auf sich und übernachten meist in der örtlichen Hotellerie. „Das sind so nette Leute, die sich auch alle untereinander kennen“, sagt Renate Schinko, Inhaberin des Hotels am Kurpark, sie seit Jahren Aussteller beherbergt.
Aussteller von weit her
Am weitesten hatte es Jiri Chwosta aus der Nähe von Budweis in Tschechien, der Vogelhäuschen und Krippen aus Holz herstellt und auch Honig mitbrachte. Alles rund um die Zirbe hatte eine Ausstellerin aus Tirol im Fahrzeug, die auch leckeres hochprozentiges Rotes Zirberl zur Verkostung ausschenkte. Gürtel gab nicht aus China, sondern vom Sattelmacher und Naturseifen direkt aus der Siederei. Seit 500 Jahren voll im Trend und Sammlerstücke sind Holzmodel aus Nürnberg, die man nicht nur für die Weihnachtsbäckerei nutzen kann, sondern auch zum Töpfern und vieles mehr. Regelrecht belagert war nach einem Jahr Pause ein Stand aus Mayen mit Produkten aus Kork vom Fächer bis zum Regenschirm direkt aus Portugal und Getöpfertes aus Italien, das mit Tomaten und Zitronen verziert in der Sonne leuchtete.
Einzigartiges
„Ich bin total begeistert, so einen Markt habe ich bei uns noch nicht gefunden“, zeigte sich Claudia aus Heidelberg beeindruckt, die sich mit Löwenzahn-Elixir und Ringelblütensalbe aus der Mühlhäuser Wildkräutermanufaktur eindeckt, und Markus Schleyer probierte sich durch diverse Salamisorten. „Meine Schwester aus Bruchsal hat mich animiert, diesmal mitzugehen“, erzählt Reinhilde Link aus Langenbrücken, „und ich bin überrascht über das tolle Angebot.“ Nachhaltig sind etwa Schmuckstücke aus Kaffeekapseln und ungewöhnlich Handtaschen aus Seegras. Auch am Sonntag herrschte ein reges Treiben, und während Einheimische oft mit dem Fahrrad kamen, waren den Kennzeichen nach zu urteilen viele Besucher auch aus Hessen und Rheinland-Pfalz da. War bisher leider meist ein Tag verregnet, spielte das Wetter diesmal komplett mit, und so gingen auch kühle Getränke, die Thüringer vom Holzkohlegrill, Crêpes und Waffel oder Eis aus der Manufaktur sowie Affogato. Als einziger örtlicher Aussteller war der Möbelrestaurator Peter Ruth wieder mit seinen Holzobjekten vertreten. „Die Atmosphäre und die Gespräche sind wunderbar“, lobt er, „und das direkt vor der Haustür.“ (cm)








