Noch bis 21. Juli ist in der Galerie Alte Post die Ausstellung „Wann sind wir endlich da“ zu sehen.
Hinter „Wann sind wir endlich da“ stehen Heidi Herzig, Ben Öztat, Corinne Riepert und Manuel Sékou. Heidi Herzig zeigt Assemblagen, die in die Rückseiten von Holzmalgründen eingesetzt sind. Herzig hat ihr Lagerregal geplündert und ihre Werke erschaffen. Die 41-Jährige lebt und arbeitet in Karlsruhe, hat Germanistik und Angewandte Kulturwissenschaft an der Uni Karlsruhe und Medienkunst und Szenografie an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe studiert.
Ben Öztat hat sich der erweiterten Malerei verschrieben. In und durch die Zeit gefallen, flanieren Momente seiner Zeichnungen fragmentiert als Objekte und Installationen und interagieren in Kurzfilmen. Der 43-Jährige lebt und arbeitet ebenso in Karlsruhe. Seit 2014 streifen Heidi Herzig und Ben Öztat oft gemeinsam, unter dem Deckmantel von Pseudonymen, örtliche sowie situative Zwischenräume und Leerstellen für gemeinsame intraventionistische Interventionen. Diese können unter Einbezug von sozialen Ereignissen beispielsweise installativer, raumbezogener oder auch medialer Art sein, wie das Radio oder das Zubereiten von Speisen.
Die Dekonstruktion
Als Sammlerin dekonstruiert Corinne Riepert textiles Material. In ihren Installationen zeigen sich Verhältnisse von Konsumdynamiken, Trends und Zeitgeist sowie gesellschaftliche Wertzuschreibungen von Kleidung. Riepert ist eine waschechte Göppingerin. Nach der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin hat die 33-Jährige Modedesign in Trier studiert und widmet sich dem weiten Raum zwischen Text und Textil. Corinne Riepert sammelt Material aus verschiedensten Bereichen, analog sowie digital, und verwebt diese in Textilen, räumlichen und performativen Praktiken.
Manuel Sékou agiert im Kontext von erweiterter Fotografie mit Sprachbildern. Dazu werden Textfragmente mit Bildmaterial aus dem eigenen Archiv verschränkt, um assoziative Lesarten und Gedankensprünge durch Strukturen visueller Sprache zu provozieren. Der gebürtige Dresdner hat Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe studiert.
In der künstlerischen Praxis agiert der 33-Jährige als Sammler, Betrachter und Prosumer, der mithilfe visueller und auditiver Bilder mit der Welt in Kontakt tritt und so versucht, sie zu erkennen und zu verstehen. Die künstlerischen Arbeiten kombinieren Text, Bild und Audio zu assoziativen Strömen, wobei den Stilmitteln der Dekontextualisierung, Verfremdung. Kontrastierung hierbei eine zentrale Rolle zu kommt.
Das Spannungsfeld „Gruppe und Person“ zeigen die vier Künstler in ihrer gemeinsamen Arbeit in der großen Ausstellungshalle, es wurde in einem lebendigen Prozess bis zur Ausstellungseröffnung entwickelt und geschaffen. irs