Waschen zu Omas Zeit: Der Empfinger Heimatkreis zeigt am Sonntag, 19. Oktober, bei der Kirbe der Kulturgemeinschaft historische, zum Waschen eingesetzte Geräte und erklärt deren Funktion. Manche davon laden - besonders Kinder - zum Ausprobieren ein.
In alten Tagen war in Empfingen der Waschtag am Montag. Damals ein Kraftakt für die Hausfrauen, denn laut Internet kamen erst Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten elektrischen Waschmaschinen auf den Markt.
Mit Waschbrett, Zuber (ab etwa 1850), Wurzelbürste, Seifenlauge, Kernseife und viel Muskelkraft, später auch mit handbetriebenen oder halbautomatischen Waschmaschinen, versuchten die Frauen dem Schmutz zu Leibe zu rücken.
Der Waschkessel hatte übrigens zwei Funktionen: Neben dem Wäschewaschen brühten, was die Älteren noch wissen, die Metzger beim Hausschlachten die Innereien, das Siedfleisch und die Würste ('Metzelsupp’) darin.
Den Großvater von Andreas Walter, Josef Walter (1914 - 1979), nannte man „Wäscher“. Denn er hatte eine Waschmaschine angeschafft, mit Holzbefeuerung und einem elektrischen Antrieb der Trommel. Genau so ein Gerät hat kürzlich der Heimatkreis aus dem Haus des Künstlers Josef Henger bekommen. Und das wird bei der Kirbe zu sehen sein. Walter hatte eine Marktlücke entdeckt und wusch die Wäsche anderer Leute. Er war der Vorläufer und Vordenker von Wäschereien.
Hier noch einige interessante historische Details zum Thema, gefunden im Internet von der Firma „Jean Pütz Produkte“. Gegen 1767 baute ein Jacob Christian Schäffer eine erste sogenannte „Rührflügelmaschine“. Man kann sie sich vorstellen als einen hölzernen Bottich, angetrieben mit einer Handkurbel, durch die das Wasser und die Wäsche bewegt wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts ersetzten Seifen und Waschmittel frühere alkalische Laugen. Die erste vollautomatische Waschmaschine baute die Firma „Constructa“ 1951, die das Waschen geradezu revolutionierte.




