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Ganztätige Gastronomie geplant

Wasserturm am Czernyring wird in HD zum neuen Schmuckstück

Derzeit wird der Innenbereich des Wasserturms saniert, das Mauerwerk liegt frei. Bauherr und Investor Lukas Rupp (3. v. l.), Projektmanager Hendrik Rupp (4. v. l.) und Architekt Kevin Sättele (l.) informieren Ersten Bürgermeister Jürgen Odszuck (2. v. l.), Kerstin Maixner (Geschäftsstelle Bahnstadt) und Dr. Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamtes, über das Projekt.

Rothe

Derzeit wird der Innenbereich des Wasserturms saniert, das Mauerwerk liegt frei. Bauherr und Investor Lukas Rupp (3. v. l.), Projektmanager Hendrik Rupp (4. v. l.) und Architekt Kevin Sättele (l.) informieren Ersten Bürgermeister Jürgen Odszuck (2. v. l.), Kerstin Maixner (Geschäftsstelle Bahnstadt) und Dr. Ernst Baader, Leiter des Landschafts- und Forstamtes, über das Projekt.

Der denkmalgeschützte Wasserturm der Bahnstadt, gelegen am Czernyring und angrenzend an den neuen Europaplatz, erinnert an den Heidelberger Güter- und Rangierbahnhof, der im Jahr 1997 stillgelegt wurde. Auf der früheren Bahnhofsfläche befindet sich heute die Bahnstadt, der junge Passivhaus-Stadtteil, in dem rund 6.150 Menschen leben.

Seit Dezember 2023 wird der Wasserturm saniert und für eine künftige Nutzung als Gastronomiebetrieb erweitert. Privater Investor ist der Heidelberger und ehemalige Hoffenheimer Fußballprofi Lukas Rupp.

Der denkmalgeschützte Wasserturm aus dem Jahr 1907 wird momentan saniert und erweitert. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (r.), Kerstin Maixner (Geschäftsstelle Bahnstadt) und Dr. Ernst Baader (l.), Leiter des Landschafts- und Forstamtes, haben die Baustelle von Lukas (3. v. r.) und Hendrik Rupp (4. v. r.) gemeinsam mit Architekt Kevin Sättele besichtigt. Rund um den Wasserturm legt die Stadt eine begrünte Umrahmung an.

Rothe

Der denkmalgeschützte Wasserturm aus dem Jahr 1907 wird momentan saniert und erweitert. Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck (r.), Kerstin Maixner (Geschäftsstelle Bahnstadt) und Dr. Ernst Baader (l.), Leiter des Landschafts- und Forstamtes, haben die Baustelle von Lukas (3. v. r.) und Hendrik Rupp (4. v. r.) gemeinsam mit Architekt Kevin Sättele besichtigt. Rund um den Wasserturm legt die Stadt eine begrünte Umrahmung an.

Der Wasserturm steht unter Denkmalschutz und gehört zu den Kulturdenkmälern Heidelbergs. Bei der Sanierung bleiben zentrale Elemente des Wasserturms in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Dazu zählt auch die bestehende, spiralförmige Treppe im Inneren, die beide Obergeschosse erschließt, deren Räume künftig für Events und Meetings gemietet werden können.

An den Wasserturm angebaut wurde bereits ein runder Pavillon, der mit dem bestehenden Bauwerk über einen ebenfalls runden Zwischenbau aus Glas verbunden werden soll. Die Position des neuen Baukörpers hin zum Czernyring schafft einen Lärmschutz und ermöglicht die Platzierung der Außenbestuhlung auf der von der Straße abgewandten Gebäudeseite.

Glas-Falt-Elemente an der Fassade des Pavillons können an warmen Tagen geöffnet werden. Auf dem Dach des Pavillon-Neubaus wird eine Photovoltaik-Anlage installiert.

Geplant ist eine ganztägige gastronomische Café-Bar-Restaurant-Nutzung, die von Frühstück, Mittagstisch, Abendessen bis zum anschließenden Cocktail im Turm reicht. Der Pavillon beheimatet künftig den primären Gastraum und die mittige Show-Küche mit Sitztheke, in der mediterrane Speisen zubereitet werden. Im Wasserturm befindet sich die Bar, über der eine Lichtinstallation in Wassertropfen-Form hängt – eine Erinnerung an die frühere Nutzung.

Den Betrieb wird ein in Heidelberg bekannter Gastronom übernehmen. Der Name wird im nächsten Jahr bekanntgegeben.

Stand der Bauarbeiten: Fassade und Innenbereich werden saniert

Die Rohbauarbeiten des Anbaus sind abgeschlossen. Momentan wird die Fassade des Wasserturms und dessen Innenbereich saniert. Beides hat kürzlich begonnen. Im Jahr 2024 werden noch die Dachdeckerarbeiten beginnen. Anfang des Jahres 2025 folgt der Innenausbau des Wasserturms und neuen Pavillons. Fertiggestellt wird das neue Schmuckstück der Bahnstadt voraussichtlich im Sommer 2025. Im Anschluss folgen die Bauarbeiten für den neuen Platz, der den Wasserturm umgibt.

Kleiner Platz mit Trockenmauern, Sträuchern und Stauden

Rund um den Wasserturm legt die Stadt Heidelberg einen kleinen Platz an. Eingerahmt wird die dreieckige Platzfläche um das Gebäude von Trockenmauern und einer Bepflanzung mit Stauden, Gräsern und Gehölzen. Der Zugang zur Platzfläche, die mit rund 75 Zentimetern etwas tiefer liegt als die angrenzende Umgebung, wird über eine Treppe und eine Rampe aus Naturstein barrierefrei ermöglicht. Bei der Planung wurde auf Nachhaltigkeit geachtet.

So wird ein Großteil des Regenwassers zurückgehalten, um die Kanalisation zu entlasten. Ein Teilbereich des Platzes wird für die Außenbestuhlung des Gastronomiebetriebs im Wasserturm zur Verfügung stehen. Finanziert wird die Maßnahme aus dem Treuhandvermögen Bahnstadt, über das die Stadt Heidelberg ihre Baumaßnahmen in dem jungen Stadtteil bezahlt. Der Baubeginn für den Platz ist für das zweite Quartal 2025 geplant und richtet sich nach dem Fortschritt der Sanierungsarbeiten am Wasserturm.

Historie des Wasserturms

Der Wasserturm ist ebenso wie die ehemaligen Güterhallen und Stellwerke, das Bahnbetriebswerk und der Tankturm der Bahnstadt ein Relikt aus dem Betrieb des Heidelberger Güter- und Rangierbahnhofs. Die früheren, teils denkmalgeschützten Gebäude wurden bei der Bahnstadt-Stadtteilplanung von Beginn an ganz bewusst in den neuen Stadtteil integriert – mit dem Ziel, diesen eine neue Nutzung zu geben.

Der Wasserturm am Czernyring wurde im Jahr 1907 für die Großherzogliche Badische Staatseisenbahn errichtet. Es war der erste Wasserturm der Badischen Staatseisenbahn, der in der damals fortschrittlichen Eisenbeton-Skelettbauweise errichtet wurde. Das Kegeldach wird mit einer Laterne gekrönt. Über seinen 500 Kubikmeter fassenden Wassertank konnten Tanks der Dampflokomotiven in kurzer Zeit mit großen Wassermengen gefüllt werden.