Weathers Gallery schreibt über sich selbst in kurzen Worten: „Die Band begann ursprünglich als Duo, bestehend aus Elsa Steixner und Ben Miller, die an der renommierten Kunsthochschule in Arnheim Musik studierten. Bald stieß ihr Freund und Musikerkollege Marius Lamm dazu. Als Trio kreieren sie nun einen Sound, der laut und energiegeladen sein kann, dabei aber den reduzierten Klang liebt. Mit der kleinen Besetzung aus Schlagzeug, Gitarre und einer sehr charismatischen Stimme entstehen intime und berührende Songs, bei denen man die Leidenschaft in jedem Ton spürt.“
Präziser und komprimierter kann man diese Band nicht beschreiben. Mit Weathers Gallery fand die Reihe der stets außergewöhnlichen Wohnzimmer Konzerte, aber auch das gesamte Livemusik-Programm im Jubiläumsprogramm, mit dem der Verein sein 30-jähriges Bestehen feierte, einen fulminanten Abschluss.
Das die drei Jungen Leute, die aus Köln angereist waren, sich trotz der o. a. Ankündigung „laut und energiegeladen“ eher mit leisen und reduzierten Tönen an ihr Publikum wenden würden, war bereits an deren Instrumenten und der verwendeten minimalen Technik zu erahnen. Gitarrist Ben Miller setzte seine kleinen elektronischen Helferlein sehr wenig, aber effektvoll und punktiert ein, spielte wechselweise seine elektrische „Telecaster“ und die akustische „Taylor“ Gitarre. Schlagzeuger Marius Lamm bearbeitete eine Konstruktion, die nur aus einem Becken, einer Snare und einer Handtrommel bestand, die er allerdings vertikal auf den Boden fixiert hatte, um sie mit einer sog. Fußmaschine (sanft) zu traktieren. Das Fell der Snare streichelte er mit den „Schneebesen“, kratzte darauf mit Fingernägeln, klopfte auf ihnen mit seinen Fingerknöcheln. Man könnte sagen, er beförderte das Schlagzeug zum melodischen Instrument. Sängerin Tina da Rocha, Kanadierin, die kurzfristig für die verhinderte Elsa Steiner (Wien) einsprang, tat dies mit größter Selbstverständlichkeit. Sie hauchte, flüsterte und schwebte die Texte von Ben Miller, mit meist geschlossenen Augen ins Mikrophon, mit atemberaubender Intonationssicherheit.
Nach der Pause überrascht die Band mit zwei Fremd-Interpretationen. George Harrisons „Something“ wurde zu einem hingebungsvollen Jazzstück, für kurze Irritationen sorgte die instrumentale Version von „Out on the Weekend“ von Neil Young. Das war gewagt und schräg, aber Ben Miller bewies hier noch einmal seine Fähigkeiten auf der Gitarre.
Der Rest des Abends waren dann wieder Eigenkompostionen, das Publikum ließ sich immer mehr darauf ein, und es entstand eine fast herzliche Atmosphäre. Miller moderierte und erzählte immer lockerer mit viel Humor und verschmitzter Selbstironie. Fazit: ein wunderbarer, außergewöhnlicher Abend war das mit drei fantastischen Musikern, besser hätte der Jahresabschluss nicht sein können. Wer auf Facebook unterwegs ist, kann dort ein zusammenfassendes Video des Konzertes sehen.
Die Dezember-Pause nutzt der Verein um z. B. seine Jahreshauptversammlung abzuhalten und sich allgemein zu sortieren. Die Planungen für 2025 sind nahezu abgeschlossen. Wir versprechen ein abwechslungsreiches, lebendiges, überraschendes, großartiges 2025! Zumindest musikalisch. Was die politische Entwicklung des Jahres angeht... na ja …
Alle Termine sind bereits auf der Homepage www.livemusik.dossenheim.de zu sehen. Tipp: einen Gutschein für unsere Konzerte unter den Weihnachtsbaum zu legen ist für jede/n Musikliebhaber*in ein fantastisches Geschenk!
Schöne Adventszeit!
Vormerken! Die nächsten Wohnzimmer-Konzerte:
- 23.01.2025 Wolfgang Striebinger
- 20.02.2025 Kaselowsky
- 16.03.2025 St. Patrick's Day Party, Simon Roughan & Craig
- 27.03.2025 Max Clough & Luis Gallo