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Sprechtag statt Behandlungstag

Zahnärztliche Proteste in ganz Baden-Württemberg am 18.6.24

Wegen der Proteste bleiben am 18. Juni viele Zahnarztstühle leer.

Brothers91/E+/GettyImagesPlus

Wegen der Proteste bleiben am 18. Juni viele Zahnarztstühle leer.

Unter dem Motto „Wir müssen reden!“ bleiben am 18. Juni viele Zahnarztpraxen in Baden-Württemberg für Behandlungen geschlossen. Anstatt eines normalen Behandlungstags finden vielerorts sogenannte „Sprechtage“ statt, bei denen Zahnärztinnen und Zahnärzte mit Politikerinnen und Politikern sowie interessierten Patientinnen und Patienten über die Auswirkungen der aktuellen gesundheitspolitischen Entscheidungen und deren Belastungen auf die zahnmedizinische Versorgung vor Ort ins Gespräch kommen.

Schlechte politische Rahmenbedingungen angemahnt

„Wir brauchen schnell bessere Rahmenbedingungen, damit sich auch künftig genügend junge Zahnärztinnen und Zahnärzte niederlassen wollen und die Versorgung der Versicherten dauerhaft und flächendeckend gesichert bleibt“, erklärt Dr. Torsten Tomppert, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg und Präsident der Landeszahnärztekammer. Zahnärztliche Praxen stünden durch viele Faktoren wie gestiegene Material-, Personal- und Energiepreise unter großem Druck. Immer umfangreichere bürokratische Vorgaben binden wertvolle Arbeitszeit: Für die überbordende Bürokratie wendet eine Zahnarztpraxis im Schnitt über 24 Stunden pro Woche auf – Zeit, die für die Behandlung der Patienten fehlt. Dies ergab eine aktuelle Auswertung von Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung und Bundeszahnärztekammer.

Gleichzeitig werde die wirtschaftliche Situation vieler Praxen immer schwieriger. Durch die Budgetierung sind die zahnärztlichen Leistungen in der gesetzlichen Krankenversicherung gedeckelt. Das bedeutet konkret, dass erbrachte Leistungen nicht vergütet werden. Für die Versicherten ist dies mit Leistungseinschränkungen und verlängerten Wartezeiten verbunden.

Patientenversorgung bedroht?

Die Folgen der aktuellen Gesundheitspolitik betreffen die Patienten unmittelbar, so die Ärzte: Wenn die Rahmenbedingungen nicht schnell verbessert werden, würden erhebliche Einschränkungen der bislang flächendeckend guten Versorgung durch zunehmende Praxisschließungen bei gleichzeitiger Erschwerung von Praxisneugründungen oder -übernahmen drohen.

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