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Bau der Mühlbachtrasse

Zwei Jahre Bauzeit und 17,3 Millionen Euro Kosten

Die Baustelle ist eingerichtet.

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Die Baustelle ist eingerichtet.

Es ist eines der wichtigsten Verkehrsinfrastrukturprojekte der Stadt seit Jahrzehnten. Der offizielle erste Spatenstich findet in der kommenden Woche statt. Die Bauzeit soll bis Juni 2026 rund zwei Jahre betragen. Die Gesamtkosten für die Mühlbachtrasse belaufen sich laut Stadtverwaltung auf 17,3 Millionen Euro.
Besonders anspruchsvoll macht die Bauarbeiten, dass eine neue Unterführung unter den Gleisen hindurch gebaut wird. Das Projekt ist in stolze zehn Bauphasen unterteilt. Nach der Fertigstellung der Unterführung und der Eröffnung der neuen Straße, die Eislingen Nord und Süd miteinander verbinden soll, könnten rund 11 100 bis 12 000 Fahrzeuge pro Tag auf der Strecke verkehren, schätzt das Rathaus. In Nord wird der Verkehr dann wieder von der Hindenburgstraße aufgenommen. In Süd ist es die Mühlbachstraße, die von einer Nebenverkehrsstraße zu einer der Hauptstraßen der Stadt wird. Die neue Straße ist aber viel mehr als nur ein Straßenbauprojekt.
Ziel ist die Schaffung einer Eislinger Stadtmitte
„Vor rund 15 Jahren wurde mit der Umsetzung des Entwicklungskonzeptes ,Innere Stadt Eislingen 2030‛ begonnen. Wichtigste Zielsetzung ist dabei die Schaffung einer attraktiven Stadtmitte für Eislingen“, ist auf der Homepage der Stadt zu lesen. Eine wesentliche Voraussetzung für eine attraktive Stadtmitte ist jedoch der Abriss der Brücke zwischen Rathaus und Schlossbücherei. Derzeit ist geplant, dass die Brücke im Jahr 2027 abgerissen wird. Die Stadt rechnet mit Kosten von 2,2 Millionen Euro.
Nach dem Brückenabriss kann der Platz weiter gestaltet werden. Die Details dazu sind aber noch offen. Fest steht jedoch, dass nach dem Brückenabriss eine freie Sicht auf das Ensemble Rathaus, Geschäftshaus, Apotheke, Schlossbücherei und Marstall entstehen wird. Auch die Radwegeverbindung in nord-südlicher Richtung soll mit der neuen Platzgestaltung verbessert werden.
Im südlichen Zentrum eröffnet der Brückenabriss ebenfalls umfangreiche Möglichkeiten einer Neugestaltung. In der Vergangenheit wurde dort viel Fläche für den Autoverkehr benötigt. Diese Flächen könnten reduziert und die freiwerdenden Flächen anders genutzt werden. Der Auftakt zu dieser Entwicklung ist mit dem Bau des Hirschkreisels bereits erfolgt.
Autofahrer werden von den Bauarbeiten vor allem dann betroffen sein, wenn sie einen Parkplatz suchen. Entfallen werden bereits während der Bauarbeiten die Stellplätze für die Mitarbeiter des Rathauses. Ein Teil des P+R-Parkplatzes beim Bahnhof wird ebenfalls für die Baustelleneinrichtung benötigt. Die öffentlichen Parkplätze hinter dem Geschäftshaus in der Stadtmitte sollen aber während der Bauzeit weiter zur Verfügung stehen. Auch die teils öffentliche Tiefgarage soll während der Bauzeit weiter genutzt werden können.
Entscheidung über Parkplätze offen
Die Frage, wo und in welchem Umfang zukünftig Parkplätze in der Stadtmitte angeboten werden sollen, ist noch nicht abschließend geklärt. Eine Idee ist es, die Tiefgarage zu erweitern. „Es wird versucht werden, den Ersatz möglichst zeitnah herzustellen“, teilt die Sprecherin der Stadt, Linda Borlinghaus, mit. Machbarkeit und Kosten der Tiefgaragenerweiterung würden derzeit geprüft. Ergebnisse sollen gegen Jahresende vorliegen. Sobald die Ausführungsvariante festliegt, kann ein Zeitplan unter Berücksichtigung der anderen Baumaßnahmen aufgestellt werden, da sich die verschiedenen Baumaßnahmen nicht gegenseitig behindern dürfen. Und die Tiefgarage ist nicht der einzige Ort, an welchem neue Parkplätze entstehen könnten. „Parallel zur Vergrößerung der Tiefgarage des Rathauses und Geschäftshauses wird auch die Erweiterung des P+R-Platzes untersucht“, erklärt Borlinghaus.

Es ist vorgesehen, regelmäßig Baustellenführungen durchzuführen. Ebenso ist geplant, mindestens einen „Tag der Baustelle“ durchzuführen, an dem die Baustelle besichtigt werden kann und Informationen zum Stand der Baustelle, dem Bauablauf und auch zur künftigen Gestaltung der Stadtmitte  gegeben werden.
Die genauen Termine stehen zwar noch nicht fest, wer aber als größere Gruppe Interesse an einer individuellen Führung hat, kann sich per E-Mail unter stadtmitte(at)eislingen.de melden. Die Stadtverwaltung wird dann versuchen, eine Führung anzubieten. bra