Das Fahrrad spielt eine entscheidende Rolle beim spielerischen Erlernen von Körperbeherrschung. Besonders Mountainbikes (MTB) fördern Lust aufs Fahrrad und sind häufig mehr als nur ein Kompromiss-Alltagsfahrrad.  Bereits der Schulweg ist eine ideale Möglichkeit, das Radfahren besser zu erlernen. Doch immer mehr Schulen beklagen leider einen Verkehrsstau, denn kaum ein Kind kommt mehr mit dem Rad oder zu Fuß. Schon von klein auf erleben Kinder, dass Besorgungen mit dem Auto erledigt werden und das Elterntaxi selbst für ihre Freizeitwege das passende Verkehrsmittel ist.

Video: Kinder-Mountainbike: So findest du das passende Bike

Kleine Mountainbike-Fahrer - kleine Touren

Generell gilt: Für jüngere Kinder sind beim Mountainbiken der Spaß am Fahren im Gelände und die gemeinsam mit den Eltern verbrachte Zeit wichtig. Bei der Routenwahl ist dabei zu beachten: Kleine Fahrer – kleine oder schnellzu erreichende Ziele, große Fahrer – große und weitere Ziele. Die Radtour zum Spielplatz kann gut kombiniert werden mit einem kleinen Umweg durch den Wald. Ein Picknick mit Spielen und die Pause bei einer Eisdiele auf dem Weg lassen jedes Kind die Freude mit dem Mountainbike erfahren.

Größere Kinder erschließensich eher eigene Wege und suchen sich ihre Abenteuer miteinander. Mit wachsender Begeisterung für das Biken wird auch der Drang nach mehr Technik-Skills immer größer. Viele junge Biker eifern dabei zunächst gewissen Vorbildern und Szene-Athleten nach und entwickeln dann im Laufe der Zeit ihren eigenen Stil. Zudem können Kinder und Jugendliche heutzutage über soziale Medien und diverse Plattformen die neuesten Trends und Innovationen mitverfolgen.

Eltern und Kinder auf Radtour im Sonnenschein

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Auch mit kleineren Kindern ist mit dem richtigen Rad eine schöne Radtour im Gelände möglich.

Ergonomische Besonderheiten beim Kindermountainbike

Doch kleine Mountainbiker werden schnell groß und wachsen aus teuren Anschaffungen viel zu schnell raus. So ist die Verlockung groß, beim Kinder-MTB vermeintlich günstige Angebote zu nutzen und etwa im Baumarkt zukaufen. Auf den ersten Blick wirken die dort angebotenen Modelle sogar noch cooler als die der Markenanbieter: Auffällige Vollfederung und motocrossartige Schutzbleche ziehen Blicke an, haben im besten Falle aber keine Funktion, im schlechtesten sind sie gar hinderlich. So gehen Eltern mitunter den kurzen Weg und erweisen dem Nachwuchs einen Bärendienst.

Kinder können selten konkret formulieren, dass ein Rad einfach schlecht fährt. Sie verlieren schweigend die Lust daran. Diese Kriterien sind beispielsweise ein zu hohesTretlager, zu lange Kurbeln oder ein zu großer Abstand zwischen den Pedalen, der sogenannte Q-Faktor. Auf die Details kommt es an. Sitzt beispielsweise das Tretlager nicht deutlich unterhalb der gedachten Linie zwischen Hinter- und Vorderradachse, kommen die Füße nicht an den Boden. Auch stoßen die Knie der noch kurzen Beine schnell an die Ellenbogen der jungen Fahrer.

Kinderfahrrad kaufen: Darauf kommt es an

Kinderfahralltag mit dem Mountainbike

Alleine durch kürzere, kindgerechte Kurbeln können bereits entscheidende Verbesserungen auftreten, die für ein ergonomisches Radfahren sorgen. Kindermountainbikes und die StVZO. Abgesehen von reinen Sportgeräten, etwa der vollgefederten Variante im Bikepark, muss das Kindermountainbike oft alle Anforderungen eines Kinderfahrradalltags erfüllen. Beginnend mit dem Weg zur Schule, auch bei Dunkelheit und Nässe, über Fahrten zu Freunden oder zum Sport bis zum Wochenendausflug ins Grüne oder dem Urlaub in den Bergen.

Fahrrad-Mountainbike-Kinder

www.pd-f.de/Messe Friedrichhafen/Eurobike

Das Fahren im Wald und im Gelände ist beliebt.

Der Fahrspaß beginnt schon bei 16-Zoll-Spielrädern. So können sehr junge Kinder mit vier bis fünf Jahren, alsozwischen 100 und 120 Zentimeter Körpergröße, ihre ersten Erfahrungen machen. Zur Ausstattung gehören meist Rücktrittbremse, Schutzbleche und Kettenschutz.

Das gehört zu einem verkehrssicheren Rad

20 Zoll Laufradgröße: Technik und Mut verbinden

Ab 20 Zoll Laufradgröße gibt es die ersten MTBs für Kinder ab circa sechs Jahren. Gegenüber den kleineren Modellen haben diese Räder oft Kettenschaltungen mit sieben oder acht Gängen. Weiter gehören zwei Felgenbremsen zurBasisausstattung. Die Ausstattungsvarianten unterscheiden Starrgabel/Felgenbremsen, Starrgabel/Scheibenbremsen und Federgabel mit Scheibenbremsen. Die Schaltung ist allen gleich: acht Gänge als Kettenschaltung.

Die Zukunft ist elektrisch?

Wie auch bei den Erwachsenen-Mountainbikes wird die Diskussion um Jugend-E-Mountainbikes kontroversgeführt. Kritisiert wird häufig die vermutete Gefahr, es Kindern unnötig leicht zu machen: Die aktive und selbständige Bewegung werde nicht gefördert. Zudem falle jungen Fahrern der Umgang mit der Geschwindigkeit und dem Gewicht der E-Bikes schwer. Demgegenüber steht die offensichtliche Freude, die E-Bikes auch jungen Menschen ins Gesicht zaubert – und die daraus steigende Lust, sich aufs Rad zu setzen.