Aufschluss über den aktuellen Wert eines Objekts gibt eine Immobilienbewertung. Die Bewertungsmethode hängt dabei von der Art und Nutzung des Objekts ab.

Das Vergleichswertverfahren ist üblich beim Verkauf einer selbst genutzten Immobilie. Die Liegenschaft wird mit den Verkaufswerten von anderen Objekten in ähnlicher Größe, Ausstattung und Lage verglichen.

Häuschen aus Holz mit Fragezeichen

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Wie viel ist mein Haus oder meine Wohnung wert? Je nach Nutzung und Bewertungszweck kommen andere Ermittlungsverfahren und damit auch andere Kosten auf Immobilienbesitzer zu.

Internetportale zum Vergleich ungeeignet

Die Angebotspreise auf Immobilienportalen bieten keinen geeigneten Vergleich, da sie nicht die tatsächlich erzielten Verkaufspreise abbilden. Für eine verlässliche Bewertung ist die Erfahrung eines Branchenexperten gefragt. Das Ertragswertverfahren dagegen eignet sich für vermietete Immobilien. Der Sachverständige legt unter anderem auf Basis von Bodenwert und Mieteinnahmen den Immobilienwert fest. Für das Sachwertverfahren spielen Bodenrichtwert und Bausubstanz eine Rolle. Es wird jedoch nur herangezogen, wenn etwa keine Vergleichswerte vorhanden sind. Hier lesen Sie mehr zu den Verfahren der Immobilienwertermittlung.

Expertenmeinung: Wie wirkt Corona sich auf Immobilienpreise aus?

Lange kannten die Immobilienpreise in urbanen Regionen nur eine Richtung: steil nach oben. Infolge der Corona-Krise nun kommen bei Eigentümern Befürchtungen auf, dass die Nachfrage sinken und die Preise fallen könnten. Einige Interessenten dürften geplante Käufe aufgrund unsicherer Einkommensentwicklungen verschieben. Auch die Renditen der Investoren könnten durch Mietausfälle weniger üppig fließen und zu vorsichtigerem Investitionsverhalten führen.

Viele Experten rechnen dennoch nicht mit einem Preisverfall, eher mit stagnierendem Wachstum oder leicht fallenden Preisen. „Immobilien waren vor der Krise so begehrt, dass selbst bei einem Nachfragerückgang immer noch mehr Kaufwillige als Angebote auf dem Markt zusammentreffen“, sagt Immobilienexperte Dr. Niels Jacobsen.

Kosten: der Zweck der Immobilienbewertung bestimmt ihren Preis

Die Kosten einer Immobilienbewertung sind abhängig vom Zweck, denn dieser macht unterschiedliche Bewertungen notwendig. Beim Immobilienverkauf ist ein kostenloses Wertgutachten durch einen Makler ausreichend.

Für gerichtliche Auseinandersetzungen, beispielsweise mit dem Finanzamt oder bei Scheidung, braucht es das gerichtsfeste Gutachten eines vereidigten Sachverständigen, das 0,5 bis 1 % des Immobilienwertes kosten kann. Bei Unstimmigkeiten, die nicht vor Gericht kommen, reicht jedoch häufig ein Kurzgutachten, dafür ist mit ca. 500 Euro zu rechnen.