Auf der kulinarischen Genießerroute lässt sich vor allem in der Spargelsaison so einiges entdecken. Und dabei geht es auf der 1994 eröffneten Badischen Spargelstraße nicht ausschließlich um das königliche Gemüse. Die Ferienstraße lässt sich hervorragend mit dem Fahrrad, den Wanderschuhen oder dem Auto erkunden.

Ein Bund Spargel

Petra Bork/pixelio.de

Spargel wird auch "das weiße Gold" oder "königliches Gemüse" genannt.

Der Spargelanbau hat in Nordbaden mittlerweile eine lange Tradition. In der Kurpfalz wird Spargel bereits seit dem 17. Jahrhundert kultiviert, Schwetzingen als Startpunkt der Route gilt als das Anbaugebiet, in dem das „Weiße Gold“ deutschlandweit am längsten durchgehend angebaut wird: 1668 wies Kurfürst Carl Ludwig seine Hofgärtner an, Spargel im Schlossgarten für die kurfürstlichen Tafel anzubauen, eine Tradition, die sich rund um die Spargelstadt bis heute gehalten hat.

Während der Spargelsaison, etwa von Mitte April bis Ende Juni, kann der Spargel direkt beim Erzeuger in zahlreichen Hofläden erworben werden. Einige Spargelbauern gewähren Besuchern interessante Einblicke in ihre Arbeit. Die Gäste können zum Beispiel auf dem Feld dabei sein und manchmal sogar ihren Spargel selbst stechen. Darüber hinaus wird in die Schematik der Spargelsortierung eingeführt.

Mann bei der Spargelernte

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Die Spargelernte ist wie seit Jahrhunderten von Hand zu bewerkstelligen.
Spargelstechen auf dem Acker

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Der Spargel muss ausgegraben und dann gestochen werden. Danach wird der Wall wieder geschlossen.
Spargelernte auf dem Acker

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Schwarze Folien auf dem Spargelacker verhindern die violette oder grüne Verfärbung der Spargelköpfe.
Spargel mit Sauce Hollandaise auf einem Teller

iStockphoto/Thinkstock

Spargel lässt sich in vielen leckeren Varianten genießen.
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Küchenklassiker

Die Restaurants in der Region bieten neben klassischen oder sogar historischen Spargelgerichten das "Weiße Gold" auch in ausgefallenen kulinarischen Kreationen an. Schwetzingen nimmt auch hier eine Vorreiterrolle ein: Jedes Jahr bestimmt die Spargelstadt einen Spitzenkoch, der als Spargelpate nicht nur den ersten Spargel der Saison ernten darf, sondern auch als Repräsentant der kochenden Zunft Botschafter für das Gemüse ist. In diesem Jahr ist das Robert Rädel vom Heidelberger „oben“, jüngst erneut mit dem Michelin-Stern ausgezeichnet. Zur traditionellen kurpfälzischen oder badischen Küche, eignen sich vorzüglich badische Weine.

Die Badische Spargelstraße hat zudem noch historisch Besonderes zu bieten: reizvolle, ehemals fürstliche Residenzen, wie in Schwetzingen, Karlsruhe oder Rastatt, sind überregional bedeutende touristische Magnete. Bei Festessen der gekrönten Häupter durfte das königliche Gemüse selbstverständlich nicht fehlen.

In den Städten und Gemeinden entlang der Route laden kleine Museen ein, in die jeweilige Lokalgeschichte einzutauchen. Thematisiert wird dort zum Teil auch die Historie des Spargelanbaus.

Schaugerichte aus Porzellan im Schloss Favorite Rastatt

Martine Beck Coppola/SSG

Porzellan-Terrinen lassen vermuten, dass am Hofe des Kurfürsten Carl Theodor auch Spargel auf den Tisch kam.

Größere und kleinere Events und kulinarische Feste rund um die weißen Stangen in der Orten der Spargelstraße, wie beispielsweise der Walldorfer Spargelmarkt oder der Schwetzinger Spargelsamstag, laden zum Schlemmen und Genießen ein.

Orte an der Badischen Spargelstraße

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