Rund 30 Handwerksberufe sorgen allein im Bau- und Ausbaugewerbe dafür, dass vom Fundament bis zum Dachgeschoss jedes Haus sicher und nach den individuellen Vorstellungen gebaut und ausgebaut werden kann.

In unseren Wohnungen sind wir regelrecht umgeben von handwerklichen Leistungen, durch sie werden sie erst bewohnbar. Wände, Decken, Dächer, Fliesen, Parkett, Heizungen, Elektrik, Fenster, Toiletten, Kamine, Möbel – die Liste ließe sich fast endlos fortführen.

Berufe fürs Klima

Und Handwerker sorgen auch dafür, dass sie bewohnbar bleiben: Sieben bis acht Prozent der Eigenheimbesitzer führen jährlich Sanierungsmaßnahmen durch – natürlich von professionellen Handwerkern, die nebenbei auch noch zur Energieeinsparung beitragen.

Unter anderem Maurer, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroniker, Kälte- und Schallschutzisolierer, Schornsteinfeger, Dachdecker und die speziell fortgebildeten Gebäudeenergieberater aus den unterschiedlichsten handwerklichen Berufen sorgen mit ihrem Know-how dafür, dass wir Tag für Tag weniger Energie verbrauchen, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

Baukultur dank Handwerkerleistung

Nicht nur am Bau selbst, sondern auch in der Zusammenarbeit mit den planenden Berufen im Bau- und Ausbaubereich beweist das Handwerk seine Qualitätsorientierung tagtäglich aufs Neue und ermöglicht so erst Baukultur.

Basis dafür ist eine exzellente berufliche Bildung mit Karrierewegen bis zum Meister und Inhaber.

Freundliche Bauarbeiter im Sonnenuntergang

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Auf dem Bau erlebt man immer wieder Neues, langweilige Routine kommt hier nicht auf.

Handwerk: Am Puls der Zeit

Die Rolle des Handwerks in puncto Modernität und Leistungsfähigkeit wird gerne unterschätzt. Was man vom Handwerk fordert, existiert indes oft längst. Denn auch der Arbeitsalltag auf der Baustelle hat sich aufgrund der technischen Weiterentwicklung in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert. Muskelkraft allein genügt nicht mehr, immer öfter kommen komplexe Maschinen und digitale Technik auf der Baustelle zum Einsatz.

Gefragt ist nicht zuletzt deshalb umfangreiches Fachwissen, das die Fachkräfte allerdings auch auf aktuellem Stand halten müssen. Fortbildung und Umschulung in diesem Berufsfeld eröffnen zudem vielfältige Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt. Unbestritten ist: Die Handwerksberufe am Bau bieten hervorragende Zukunftschancen

Handwerkerteam und Kunden beim Handschlag

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Zufriedene Kunden und das Gefühl, etwas geschafft zu haben - im Handwerk normal.

Ausbildung am Bau zahlt sich aus

Zu den Vorteilen der über 20 Bauberufe zählen die sehr guten beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten. Denn aufgrund des steigenden Durchschnittsalters der Belegschaften in den Betrieben haben Nachwuchskräfte ausgezeichnete Aufstiegschancen.

Hinzu kommt die Sicherheit der Arbeitsplätze: Wegen des hohen Baubedarfs in den kommenden Jahren wird die Branche auch künftig gut ausgelastet sein. Zudem können sich die Ausbildungsvergütungen sehen lassen. Sie steigen von rund 900 Euro im ersten Lehrjahr auf fast 1.500 Euro im dritten Jahr.

Top 10 Bau-Berufe

Die beliebtesten Berufe am Bau sind

  • Maler und Lackierer (m/w/d)
  • Maurer (m/w/d)
  • Dachdecker (m/w/d)
  • Zimmerer (m/w/d)
  • Baugeräteführer (m/w/d)
  • Beton- und Stahlbetonbauer  (m/w/d)
  • Tiefbaufacharbeiter (m/w/d)
  • Bauzeichner (m/w/d)
  • Gerüstbauer (m/w/d)
  • Anlagenmechaniker (m/w/d)

Quelle: Azubiyo

Nicht zuletzt zählt die hohe Qualität der Ausbildung zu den Pluspunkten einer Lehre am Bau. Denn neben der betrieblichen Ausbildung und dem Unterricht in der Gewerbeschule bietet die Bauwirtschaft ihren Lehrlingen eine umfassende praktische Schulung in überbetrieblichen Ausbildungszentren.

So ist sichergestellt, dass jede angehende Fachkraft über ein breites Praxiswissen verfügt und damit für den späteren Berufseinsatz bestens gerüstet ist.

Junge Handwerkerin

philipimage/iStock/Thinkstock

Das Handwerk bietet jungen Mensche eine große Vielfalt an Berufsschancen.

Digitalisierung und Fortschritt auch - oder gerade! - am Bau

Fakt ist: Mit dem technischen Fortschritt sind die Anforderungen an die Fachkenntnisse der am Bau Beschäftigten deutlich gestiegen. Wissen ist auf den Baustellen mehr denn je gefragt, Muskelkraft hingegen spielt – auch wegen des zunehmenden Maschineneinsatzes – eine immer geringere Rolle. Daher bieten die Bauberufe auch Frauen attraktive Berufsperspektiven. Lebenslanges Lernen durch kontinuierliche Weiterbildung ist für alle am Bau Tätigen ein „Muss“.

Durchgreifend verändert wird die Arbeitswelt am Bau durch den digitalen Wandel. Die Bauverbände haben deshalb neue Formen des Wissenserwerbs und digitale Techniken in die Ausbildung integriert. Dazu gehören die Nutzung moderner Unterrichtsmedien wie Tablet-Computern, die Arbeit mit dreidimensionalen CAD-Modellen oder die Einbindung von Internetrecherchen beispielsweise in die Arbeitsvorbereitung. Völlig neue Möglichkeiten bietet der Einsatz von Simulatoren in der Kran- und Baggerausbildung, mit denen auch schwierige Situationen gefahrlos und dennoch realitätsnah geübt werden können. Ebenso wird der Umgang mit digitalen Vermessungsgeräten erlernt, die mithilfe von Lasertechnik die Berechnung von Flächen und Volumina oder das Abstecken von Baustellen erheblich erleichtern.

Ausbildungsberufe Maler/-in und Lackierer/-in

KatarzynaBialasiewicz

Die Berufe im Handwerk lassen viel Platz für Spezialisierung und mit dem Meister kann man einen eigenen Betrieb eröffnen.

Nach der Ausbildung haben junge Baufachkräfte vielfältige Karrierechancen. Bei entsprechender Fortbildung können sie Vorarbeiter, Polier oder Meister werden. Wer die Voraussetzungen erfüllt, kann studieren und einen Abschluss als Bauingenieur erwerben. Eine interessante Perspektive ist der Schritt in die Selbständigkeit.

Bernhard Sänger, Präsident der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg: "Der Aufwärtstrend bei der Ausbildung zeigt, dass die Baubranche die Weichen für die Zukunft stellt. Die Unternehmen wissen, dass in den nächsten Jahren enorme Bauaufgaben zu bewältigen sind, zum Beispiel im Wohnungsbau, bei der Gebäudesanierung oder beim Erhalt und Ausbau der Infrastruktur. Die Fachkräftesicherung ist daher eine zentrale Aufgabe."

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