Ein Kindheitstraum: Feuerwehrmann werden! Und natürlich auch Feuerwehrfrau, von denen gibt es nämlich immer mehr. Laut der dbb „Bürgerbefragung Öffentlicher Dienst 2019“ sind Feuerwehrleute unter allen Berufen im öffentlichen Dienst die beliebtesten. Nicht ohne Grund, denn sie gelten allgemein als Helden. Unter dem Leitspruch "Retten, Löschen, Bergen, Schützen" sind sie zur Stelle, wenn etwas schief geht - seien es Brände, Verkehrsunfälle, Unwetter oder andere, teilweise extrem gefährliche Einsätze.

Mehr über die Arbeit bei der Feuerwehr

Der Gefahr im Beruf sollte man sich immer bewusst sein, auch wenn die Bundesländer alles tun, um die Arbeit der Feuerwehr so ungefährlich wie möglich zu machen. Doch das stellt für viele gerade den Reiz dieses Berufes darf.

Zudem handelt es sich um einen Beruf mit Sinn: Wer bei der Feuerwehr arbeitet, steht jeden Morgen auf und weiß, dass er etwas tut, das der Gesellschaft wirklich nützt. Feuerwehrleute retten aktiv Leben von Menschen (und oftmals auch Tieren), schützen aber auch die Umwelt (zum Beispiel, wenn Gefahrstoffe austreten).

Video: Reportage Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg

Beamter oder Beamtin im feuerwehrtechnischen Dienst werden

Für den Dienst bei der Feuerwehr gibt es drei Laufbahnmöglichkeiten, den mittleren technischen Dienst, den gehobenen technischen Dienstund den höheren technischen Dienst.

Video: So startest Du die Ausbildung bei der Berufsfeuerwehr (BF) oder einer hauptamtlichen Feuerwehr

Beamte bei der Feuerwehr im mittleren technischen Dienst

Beamte und Beamtinnen im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst leisten bei Einsätzen der Berufsfeuerwehren oder der Feuerwehren der Bundeswehr z.B. als Truppmann/-frau oder Truppführer/in, Maschinist/in oder Fahrer/in in Not- und Gefahrensituationen Hilfe durch Retten, Löschen, Bergen und Schützen.

Die Ausbildung im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst erfolgt i.d.R. als 1- bis 3-jähriger Vorbereitungsdienst. Sie ist durch Verordnungen des Bundes bzw. der Bundesländer geregelt und führt zu einer Laufbahnprüfung. In der Regel wird ein berufsqualifizierender Abschluss vorausgesetzt. Sie arbeiten bei Berufsfeuerwehren und bei den Feuerwehren der Bundeswehr.

Ausbildungsinhalte

Während der theoretischen und praktischen Ausbildung erwirbt man beispielsweise Kenntnisse und Fähigkeiten in den folgenden Bereichen:

  • Fachbezogene Grundlagen
    • Brennen und Löschen; Baukunde
    • Strahlenschutz, gefährliche Stoffe
    • Wärmelehre, Elektrizitätslehre, Mechanik
  • Fahrzeugkunde einschließlich Fahrausbildung
    • Feuerwehrfahrzeuge, Kran- und Leiterfahrzeuge, Sonderfahrzeuge, Rettungswagen
  • Gerätekunde
    • Atemschutzgeräte, Löschgeräte (z.B. Pumpen, Schläuche, Armaturen), Rettungsgeräte (z.B. Rettungsscheren, Motorsägen)
    • Normung und Geräteprüfung
  • Einsatzlehre
    • Einsatzplanung und Einsatztaktik; Gefahren an der Einsatzstelle, Unfallverhütung
    • Brandbekämpfung (Einsatzübungen, Löschwasserversorgung, Löschwasserförderung)
    • Vorbeugender Brandschutz und Gefahrenabwehr
    • Technische Hilfeleistungen, Einsatzübungen: Rettungsdienst, Fernmeldedienst
  • Staats- und Verwaltungskunde
    • Organisation und Dienstbetrieb der örtlichen Feuerwehren
    • Rechtsgrundlagen des Feuerwehrdienstes; Beamtenrecht, Disziplinarrecht, Personalvertretungsrecht
  • Weitere Ausbildungsinhalte
    • Ausbildung im Rettungsdienst, Rettungsschwimmen
    • Sport, Konditions-(Fitness-)Training
    • Erwerb des Führerscheins Klasse CE (Lkw mit Anhänger)
Feuerwehrmann am Feuerwehrauto

Lammeyer/iStock/Thinkstock

Bei der Feuerwehr hat man einen sehr verantwortungsvollen Job.

Beamte bei der Feuerwehr im gehobenen technischen Dienst

Beamte und Beamtinnen im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst nehmen als Einsatzleiter/innen bei der Brandbekämpfung und der technischen Hilfeleistung bei Unglücksfällen und Notständen leitende Funktionen wahr. Neben dem Einsatzdienst sind sie als Führungskräfte im Wachbetrieb oder als Sachbearbeiter/innen in den Fachabteilungen der Feuerwehr tätig.

Die Ausbildung im gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst erfolgt in der Regel als 1,5- bis 2-jähriger Vorbereitungsdienst. Auch hier gibt es eine Laufbahnprüfung. In der Regel wird mindestens ein Bachelorstudium vorausgesetzt. Die Laufbahnbefähigung für den gehobenen feuerwehrtechnischen Dienst kann auch im Rahmen eines geeigneten ingenieur- oder naturwissenschaftlichen Bachelorstudiums bei der Bundeswehr erworben werden. Die Laufbahnausbildung wird dann parallel zum Bachelorstudium absolviert.

Ausbildungsinhalte

Während der theoretischen und praktischen Ausbildung werden beispielsweise folgende Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt:

  • Grundkenntnisse und -fertigkeiten des Feuerwehrdienstes
  • Grundkenntnisse und -fertigkeiten des Rettungsdienstes, je nach Bundesland Ausbildung als Rettungshelfer/in oder Rettungssanitäter/in
  • Funktion und Einsatz der Rettungsgeräte
  • Einsatztaktik und -leitung (Einsatzvor- und -nachbereitung); Menschenführung
  • vorbeugender Brand- und Gefahrenschutz
  • persönliches Verhalten im Einsatzdienst und im Dienstbetrieb (Stressbewältigung, Vorbildfunktion)
  • Rechtsgrundlagen (z.B. Feuerschutz-, Katastrophenschutz- und Rettungsdienstrecht, Einsatzrecht, Öffentliches Dienstrecht)
  • Verwaltung, Organisation, Betriebswirtschaftslehre
  • Informations- und Kommunikationstechnik
  • Ausbildungs- und Präsentationstechniken
  • Dienstsport
    Feuerwehrauto kommt aus der Leitstelle gefahren

    acceptfoto/iStock/GettyImagesPlus

    Retter in der Not: Wir rufen 112 und die Feuerwehr kommt - damit das so bleibt, braucht es genügend Nachwuchs.

    Beamte bei der Feuerwehr im höheren technischen Dienst

    Beamte und Beamtinnen im höheren feuerwehrtechnischen Dienst sind als Leiter/in der Feuerwehr oder als Abteilungsleiter/in für die Führung der (Berufs-)Feuerwehren verantwortlich. Auch im Einsatzdienst nehmen sie herausgehobene Leitungsfunktionen wahr.

    Die Ausbildung im höheren feuerwehrtechnischen Dienst erfolgt als 2-jähriger Vorbereitungsdienst, dann folgt eine Laufbahnprüfung. In der Regel wird mindestens ein Masterstudium vorausgesetzt. Arbeitsmöglichkeiten gibt es bei Berufsfeuerwehren, Feuerwehren der Bundeswehr, bei Feuerwehrschulen oder bei Länderverwaltungen.

    Ausbildungsinhalte

    Die Ausbildung ist in Modulform organisiert. Sie gliedert sich in ein Grundausbildungsmodul sowie in zentrale und dezentrale Module in den Bereichen taktische und strategische Führung. Es werden beispielsweise folgende theoretische und praktische Inhalte vermittelt:

    • Feuerwehrtechnische Grundausbildung: Struktur, Aufgaben und Werte der Feuerwehr, Aufbau- und Ablauforganisation der eigenen Dienststelle
    • Taktische Führungsausbildung: Einsatzdienst als Gruppenführer/in sowie als Zug- und Verbandsführer/in
    • Strategische Führungsausbildung: Personal- und Sozialkompetenz, gruppendynamische Prozesse, Projektmanagement, Recht und Management, Strategische Leitung und Führung, Hospitation (z.B. bei Polizei, Aufsichtsbehörde, Feuerwehr im Ausland)

    In Baden-Württemberg (aber auch in vielen anderen Bundesländern) gibt es keine Abschluss- oder Berufsbezeichnung, sondern es wird nur die Laufbahn genannt, also Beamter/Beamtin - Feuerwehr (höherer technischer Dienst).

    Stellenangebote und Ausbildungsplätze
    im Öffentlichen Dienst - Technischer Bereich


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