Ob neu gebaut oder saniert: Bodengleiche Duschen sind aus modernen Bädern nicht mehr wegzudenken. Doch ihre Ausführung ist technisch anspruchsvoll – gerade, wenn ein altes Bad zur „Wohlfühloase“ werden soll. Vom hohen Nutzungskomfort eines bequemen, schwellenlosen Zugangs zur Dusche und dem Plus an Platz gegenüber engen Duschkabinen profitieren Jung und Alt; nicht nur beim Duschen, sondern auch bei der Reinigung.

Architektonisch ansprechend und optisch großzügig sind begehbare Duschbereiche, wenn sich der Bodenbelag des Badezimmers nahtlos bis in die Dusche fortsetzt. Durch den Einsatz rutschhemmender Fliesen ist dabei die Tritt- und Standsicherheit gewährleistet. Technisch gibt es bei Planung und Einbau einiges zu beachten.

Video: 5 Merkmale einer barrierefreien Dusche

Bodengleiche Dusche einbauen

Ablauftechnik, Schallschutz, Brandschutz: Bei der fachgerechten Planung bodengleicher Duschen müssen viele Aspekte beachtet werden. Für die Ausführung ist der vorhandene Bodenaufbau – also die maximal mögliche Aufbauhöhe sowie das Gefälle – entscheidend. Das Gefälle im Duschbereich sollte idealerweise zwischen 1 und 2,5 Prozent betragen, um eine sichere Entwässerung zu gewährleisten, sagt Anwendungsingenieur Gregor Zienterra.

„Bei Sanierungen mit sehr niedrigen Aufbauhöhen kommen dann spezielle Systeme zum Einsatz, also flache Ablaufgehäuse oder spezielle Duschelemente.“ Dazu gehören Duschelemente mit integrierter Ablauftechnik (z. B. wedi Fundo): „Mit Punktablauf sind dann Aufbauhöhen bereits ab 65 mm möglich.“

Die Möglichkeiten der Umsetzung sind vielfältig: mit Punkt-, Linien- oder Wandablauf, mit Fliesen, Duschwanne oder fugenfreien Designoberflächen. „Bei jedem Bad muss individuell betrachtet werden, welche Lösung am besten passt – abhängig von der Einbausituation und den individuellen Wünschen“, weiß Gregor Zienterra.

Kleines renoviertes Bad mit bodengleicher Dusche

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Gerade, wenn das Bad eher klein ist, fügt sich eine bodengleiche Dusche mit Glaswänden gut ins Raumkonzept ein.

Wasserdicht mit hoher Entwässerungsleistung

Welche gestalterische Lösung auch gewählt wird: Bodenebene Duschen müssen immer sicher an das Abdichtungssystem des Nassraums angeschlossen werden und auf Dauer wasserdicht sein. DIN 18534 „Abdichtung von Innenräumen“ schreibt hier den Einsatz von dehnfähigen Dichtbändern und Dichtecken vor.

Hinzu kommen Anforderungen an die Entwässerungsleistung, wie sie in DIN EN 1253 festgeschrieben sind. „Grundsätzlich ist es sinnvoll, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt sowie bauaufsichtlich geprüft und zugelassen sind“, rät Zienterra. Es sei ratsam, einen Hersteller zu wählen, der Komplettlösungen anbietet und Planern sowie Verarbeitern alle notwendigen Informationen zur Verfügung stellt. Das erleichtert auch die Koordination zwischen den unterschiedlichen Gewerken und macht die Ausführung einfacher, schneller und sicherer.

Der Einbau ist kein Heimwerker-Projekt, es sei denn, man verfügt über viel Erfahrung und kennt sich aus. Auf Nummer sicher geht man mit einem Fachbetrieb aus der Region - gerade, wenn man Fördermittel für den Badumbau beantragen will.

Video: Bodengleich begehbare Dusche mit Punktablauf

Rechtliche Vorgaben beim Einbau der bodengleichen Dusche beachten

Es sind einige rechtliche Vorgaben zu beachten, wenn bodengleiche Duschen Teil eines förderfähigen barrierefreien Badezimmers sind. „Inzwischen haben fast alle Bundesländer die DIN 18040-2 zum barrierefreien Bauen in die Landesbauordnungen überführt. Dort werden Regelungen verbindlich festgelegt“, erläutert Zienterra.

Bei der Abdichtung des Duschplatz können sowohl zementäre Dichtschlämmen als auch Abdichtungsbahnen eingesetzt werden. Hersteller wie beispielsweise wedi bieten dabei Produkte für unterschiedliche Anwendungsfälle. Hinzu kommt, dass auch die klassische wedi Bauplatte zu den Verbundabdichtungen (AIV-P) zählt.

Gerade im Mehrgeschosswohnbau spielt das Thema Schallschutz eine große Rolle. Bei bodengleichen Duschen geht es im Wesentlichen um Wasserprall- und Fließgeräusche. Um Schallbrücken zu unterbrechen, müssen die Kontaktflächen und der Unterbau der Dusche vom Baukörper elastisch entkoppelt werden. Maßgeblich sind hierfür DIN 4109 und VDI 4100.

Modernes Bad mit bodenebener Dusche und gelben Fliesen-Akzenten

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Mit Mut zur Farbe und einer gut durchdachten bodengleichen Dusch-Lösung wird das Bad zur Wohlfühloase.

Schick und hygienisch: Komplett-Konzepte für Bodenebene Duschen

Mit raffinierten Oberflächenstrukturen, zeitlos-repräsentativen Dekoren und einer großen Formatauswahl lassen sich gestalterisch anspruchsvolle Wand- und Bodenkonzepte mit Fliesen verwirklichen. Markenfliesen deutscher Hersteller sind heute dank veredelten Oberflächen sehr reinigungsfreundlich.

Aber nicht nur die keramische Oberfläche ist pflegeleicht und bakterienfeindlich: Innovative Fugenmörtel auf Epoxydharzbasis besitzen eine dichte, geschlossene Oberfläche, auf der sich weder Bakterien noch Seifen- oder Kalkablagerungen festsetzen können.

Dann fehlen nur noch die passenden Badmöbel und das neue Bad ist fertig!

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