Bayern hat die meisten Brauereien. Aber auch die Biere aus Baden-Württemberg müssen keinen Vergleich scheuen und bieten eine enorm große Vielfalt. Insgesamt haben die deutschen Brauereien eine schier unüberschaubare Anzahl an verschiedenen Bieren im Angebot, sodass alle ein wohlschmeckendes Lieblingsbier finden - oder gleich mehrere! Deutsches Bier aus deutschen Brauereien ist auf der ganzen Welt ein Begriff und der Biertrinkende Deutsche ist schon lange vor der Zeit der "Memes" ein Bild gewesen, das viele sofort im Kopf haben, wenn sie an Deutschland denken. Wir sind einfach berühmt fürs Bier und das aus gutem Grund.

Craftbiere werden in Deutschland immer beliebter

Craftbiere sind zumeist sehr aromaintensive Biere, bei denen größere Hopfenmengen sowie immer öfter auch neue Aromahopfen-Sorten zum Einsatz kommen. Diese gerade von Regionalität und Experimentierfreude geprägten Biere werden meist nur in kleineren Mengen hergestellt und direkt vor Ort in Braugaststätten und Bars ausgeschenkt.

Wachstum bis zur Coronakrise - Dann historischer Absatzeinbruch

Bis zur Corona-Krise verzeichneten die Brauereien in Deutschland ein stetiges Wachstum und es kamen immer mehr Brauereien hinzu. Deutschlandweit gab es rund 1.500 Brauereien. Während gewöhnlich rund ein Fünftel des in Deutschland gebrauten Bieres in die Gastronomie fließt, hat dieser für die Brauereien äußerst wichtige Absatzkanal über Monate aufgrund der Corona-Krise praktisch nicht mehr existiert. Größere Festveranstaltungen waren seit März 2020 sogar durchgehend verboten. In der Folge ist das Geschäft mit Fassbier bereits im Frühjahr 2020 komplett zusammengebrochen – drastische Umsatzeinbußen, Kurzarbeit und Entlassungen waren für viele Betriebe die Konsequenz.

Nach einer Branchenumfrage des Deutschen Brauer-Bundes sah im April 2021 jede vierte Brauerei ihre Existenz gefährdet. Der Erhebung zufolge war der Umsatz der Brauereien von Januar bis einschließlich März 2021 im Schnitt um ein Drittel eingebrochen. Nach einer Studie im Auftrag des Dachverbandes „The Brewers of Europe“ gingen durch die Lockdowns in der gesamten Wertschöpfungskette europaweit bis Mai 2021 rund 800.000 Jobs durch die Schließung von Gasthäusern und Kneipen verloren.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ging der Inlandsabsatz 2021 im Vergleich zum Rekordminus des Vorjahres nochmals um 3,4 Prozent auf 7 Milliarden Liter zurück. Gegenüber 2019, dem Jahr vor der Corona-Krise, war der Inlandsabsatz 2021 sogar um 8,6 Prozent niedriger. Alkoholfreie Biere, die sich seit Jahren positiv entwickeln und immer beliebter werden, sind in der amtlichen Statistik nicht enthalten.

Verunsicherte Verbraucherinnen und Verbraucher, verschärfte Zugangsregeln für die Gastronomie und die Absage vieler öffentlicher und privater Veranstaltungen wirkten sich für die von mittelständischen und handwerklichen Familienbetrieben geprägte Brauwirtschaft beinahe wie ein erneuter Lockdown aus. Viele Gastwirte haben ihre Lokale mangels Rentabilität bereits freiwillig geschlossen. Die Folge war, dass auch immer mehr Brauereien im Januar 2022 erneut Kurzarbeit anmelden mussten und die Fassbierabfüllung nur mit gebremstem Schaum gelaufen ist.

Erschwerend kam nach Angaben des Brauer-Bundes hinzu, dass für die Brauereien die Preise für Rohstoffe, Verpackungen, Energie und Logistik regelrecht durch die Decke gingen bzw. gehen. So haben sich die Kosten für Transportpaletten innerhalb eines Jahres verdoppelt und die Preise für Malz als wichtiger Braurohstoff um bis zu 60 Prozent erhöht. Noch extremer fallen die Preissteigerungen bei Strom und Gas aus.  (Deutscher Brauer-Bund, Stand 28.01.2022)

Bei deutlich mehr als der Hälfte der deutschen Brauereien handelt es sich heute um traditionelle Braugasthäuser und sogenannte Mikrobrauereien mit einer Jahresproduktion von bis zu 1.000 Hektoliter, umgerechnet 100.000 Liter. Gerade die auf den Ausschank von Craftbieren und anderen Spezialitäten ausgerichteten Gastronomiebetriebe widersetzen sich erfolgreich den deutschlandweiten Trends des Gaststättensterbens und der Schließung von Handwerksbetrieben, wie es etwa im Bereich der Bäckereien und Metzgereien zu beobachten ist. 

„Der Biermarkt in Deutschland wird trotz einer fortschreitenden Konsolidierung immer vielfältiger. Neu gegründete wie traditionelle Brauereien bringen immer neue, interessante Biere auf den Markt. Die Verbraucher können sich über eine stetig wachsende Biervielfalt freuen, die weltweit ihresgleichen sucht“, so Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes in Berlin.

Kessel in einer Brauerei

Deutscher Brauer-Bund

Der Biermarkt wird immer vielfältiger.

Bei den Biersorten werden die regionalen wie traditionellen Bierspezialitäten wie Keller-, Land und Zwickelbiere und das Helle immer beliebter. Daneben steigt der Anteil alkoholfreier Biere und alkoholfreier Biermischgetränke stetig.

Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer des deutschen Brauer Bundes: „Ein Erfolgsfaktor der Brauwirtschaft ist ihre Innovationskraft, die sich auch im wachsenden Segment der alkoholfreien Biere spiegelt. Hier liegt Deutschland mit mehr als 700 nach dem Reinheitsgebot gebrauten alkoholfreien Marken und einem Marktanteil von mehr als 7 Prozent an der Weltspitze.“

Die beliebteste Biersorte der Deutschen bleibt aber mit einem Marktanteil von weithin über 50 Prozent das Pils. Dahinter folgen die Sorten Weizen und Export.

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Ausflugsziele rund ums Bier in Baden-Württemberg

► Erlebniswelt Rothaus
► Christophbräu Biergarten mit Minigolfanlage
► WeldeBierwelt
► Dachsenfranz Biermanufaktur
► Hatz-Moninger Brauhaus
► Hoepfner Privatbrauerei
► Stuttgarts Familienbrauerei Dinkelacker
► Hopfengut No20
► Hirsch-Brauerei Honer