Bis 2021 mussten nur die Industrie und Energiewirtschaft, die bereits dem EU-Emissionshandelsystem unterliegen, für ihren CO2-Ausstoß bezahlen. Die Verbraucher sollen durch die Abgabe für Emissionen, die nicht dem Emissionshandel unterliegen, zu klimafreundlicheren Kaufentscheidungen angeregt werden, d. h. für emissionsärmere Fortbewegungsmittel oder den Austausch der alten Heizung, z. B. durch eine Wärmepumpe.

So hoch sollte der CO2-Preis mal sein

In den ersten fünf Jahren sollte es einen Festpreis auf CO 2 geben. Damit sollen Sicherheit und Zuverlässigkeit sowohl für Bürgerinnen und Bürger, als auch Unternehmen in Bezug auf kurz- mittelfristige Kauf- und Investitionsentscheidungen geschaffen werden. Der Einstieg in den Emissionshandel sollte dann 2026 erfolgen, allerdings wurde dies jetzt auf 2027 verlegt.

Die stufenweise Erhöhung war mal so geplant:

  • 2022: 30 Euro pro Tonne CO2
  • 2023: 35 Euro pro Tonne CO2
  • 2024: 45 Euro pro Tonne CO2
  • 2025: 55 Euro pro Tonne CO2

Preis blieb 2023 bei 30 Euro

Aus verschiedenen Gründen (u. a. die Energiekrise) wurde beschlossen, den Preis 2023 bei 30 Euro zu belassen.

Die Zertifikate sollen dann ab 2026 einem Mindestpreis von 55 € pro Tonne CO 2 und einem Höchstpreis von 65 € pro Tonne CO 2 auktioniert werden. Der Preis soll sich dann innerhalb dieser vorgegebenen Spanne je nach Nachfrage am Markt bilden.

Im Jahr 2025 wird dann von der Bundesregierung über die genaue Ausgestaltung des nationalen Emissionshandels ab 2027 entschieden, weil bis dahin bessere Erfahrungswerte mit dem Instrument vorliegen. Ziel sei es, die vorher bestehenden Preisgrenzen möglichst aufzuheben und die mit den Klimazielen konsistenten CO 2 Mengen festzulegen.

Anstieg 2024 wohl auf 40 Euro pro Tonne

Da sich die Gaspreise mittlerweile erholt haben, möchte man nun zum ursprünglichen Erhöhungsrhythmus zurückkehren.

Wie mehrere Medien, u. a. Tagesschau und das Handelsblatt, berichten, war zunächst für 2024 über eine Erhöhung auf 45 Euro pro Tonne diskutiert worden – ehe man sich offenbar auf 40 Euro/Tonne geeinigt hat. Das läge 5 Euro unter dem Ursprungsplan. Allerdings soll der Preis dann 2025 bei 50 statt 55 Euro (wie geplant) liegen, dann aber im Jahr 2026 direkt auf 65 Euro steigen. Ganz klar ist das aber Stand Ende August 2023 noch nicht. Ab 2027 ist dann der freie Emissionshandel geplant, daher kann man momentan noch keine Aussagen treffen. 

Wir halten Sie hier im Artikel über die Entwicklung auf dem Laufenden.

Stau auf der A5

Fontanis/iStock/Getty Images Plus

Auf der A5 und anderswo ein alltägliches Bild: Pendler im Stau. Nicht alle können den ÖPNV nutzen, selbst wenn er billiger wird. Sie erhalten eine erhöhte Pendlerpauschale, die bei der Steuererklärung geltend gemacht wird.

Was bedeutet die CO2-Steuer für Autofahrer?

Damit Pendler mit weitem Weg zu Arbeit nicht benachteiligt werden, wurde die Pendlerpauschale ab dem 21. Entfernungskilometer angehoben, und zwar von momentan 30 auf 35 Cent pro Kilometer. Ab 2024 steigt sie dann noch einmal für drei Jahre um 3 Cent auf 38 Cent pro Kilometer. Damit soll ausgeglichen werden, dass Diesel und Benzin über den CO 2-Preis teurer werden.

Die Einführung einer Mobilitätsprämie soll Geringverdiener entlasten. So sollen auch diejenigen profitieren, die aufgrund ihres geringen Einkommens keine Einkommenssteuer zahlen und nicht durch die Entfernungspauschale entlastet werden. Diese können dann Fahrten ab 21 km als Werbungskosten oder Betriebsausgaben geltend machen und haben Anspruch auf eine Mobilitätsprämie.

Tanken wird 2024 rund 3 Cent teurer

Der ADAC hat berechnet, dass der Preisanstieg 2024 bei Benzin und Diesel bei 3 Cent liegen würde – bezogen auf einen CO2-Preis von dann 40 Euro. Das bedeutet, dass bei einem Diesel mit einem Verbrauch von 6 Litern/100 km bei 15.000 Kilometern Fahrleistung/Jahr rund 27 Euro Mehrkosten entstehen, beim Benziner mit 8 Litern/100 km rund 36 Euro.

Auch Mehrkosten bei Öl und Gas

Bei einem Ölverbrauch von 2.000 Litern im Jahr (Anstieg 3 Cent/Liter) würde es bei einem CO-2-Preis von 40 Euro je Tonne um 60 Euro/Jahr teurer werden, bei einem Gasverbrauch von 20.0000 kWh (Anstieg um 0,2 Cent pro  Kilowattstunde) um rund 40 Euro.

FAQ vom Bundesfinanzministerium

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