Das Dämmen mit umweltverträglichen, energiesparenden Dämmstoffen trägt zunehmend dazu bei, Heizenergie sowie -kosten zu sparen und die Umwelt zu schonen. Insgesamt ist Wärmedämmung angesichts der hohen Energiepreise lohnenswert, auch um künftige Kostensteigerungen abzufangen.

Staatlich gefördert wird Energieeffizienz unabhängig davon, mit welchen Materialien gedämmt wird. Naturprodukte spielen hier zwar noch keine große Rolle, aber ihr Marktanteil wächst.

WDVS System an der Hausfassade

Canetti/Getty Images

Zur Fassadendämmung stehen verschiedene Systeme aus unterschiedlichen Materialien zur Verfügung.

Energieexperte: Worauf bei ökologischen Dämmstoffen zu achten ist

Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen oder Recyclingmaterial belasten die Umwelt wenig und lassen sich oft mit geringem Energieaufwand herstellen, entsorgen oder wiederverwerten: Das sind die Pluspunkte gegenüber konventionellen Dämmstoffen.

Für fast jede Dämmmaßnahme gibt es Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen. Andreas Köhler, Energieexperte der Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, erklärt, worauf bei natürlichen Dämmstoffen zu achten ist: „Sie sind beim Eigenheim an vielen Fällen Stellen einsetzbar und halten bei der Qualität mit konventionellen Dämmstoffen mit.“

Die Wärmeleitfähigkeit von Naturdämmstoffen ist in den meisten Fällen etwas höher als bei konventionellen Dämmstoffen, d.h. die Wirkung ist etwas geringer. Das lässt sich aber durch etwas mehr Dämmstärke ausgleichen. Soll zusätzlich ein gewisser Schallschutz erreicht werden, sind offenporige bzw. weiche Dämmstoffe von Vorteil.

Die bekanntesten und am meisten genutzten ökologischen Dämmstoffe sind Zellulose und Holzfaser: Ihr Marktanteil an den ökologischen Dämmstoffen liegt zusammen bei etwa 90 Prozent.

Keymark

Wenn Sie sich für einen Dämmstoff entscheiden, sollten Sie auf das sogenannte Keymark achten. Das ist eine Kennzeichnung auf dem Produkt, die mit Buchstabenkürzeln angibt, wofür der Dämmstoff geeignet ist. Das Keymark ist ein freiwilliges, europaweites Qualitätszeichen, das anzeigt, dass der Dämmstoff den gesetzlichen Anforderungen entspricht und von einer unabhängigen Stelle überprüft wurde. Außerdem bestätigt es, dass die Informationen zum Dämmstoff in den Herstellerunterlagen richtig sind. Früher gab es das "Ü-Kennzeichen", das allerdings im Oktober 2016 abgeschafft und durch das Keymark ersetzt wurde.

Keymarks/Eignung ökologischer Dämmstoffe

Einsatzbereich Kennzeichnung
Außendämmung (Wand) Bei WDVS: WAP (Holzfaser oder Hanf)
Für hinterlüftete Fassade: WAB
Kerndämmung: WZ (Zelluolose)
Innendämmung (Wand) Innendämmung: WI
Boden-/Deckendämmung Kellerdeckendämmung: DI
Oberste Geschossdecke: DZ
Dachdämmung Innendämmung zwischen Dachsparren: DZ (Fasermatten)
Aufsparrendämmung: DAD (Holzfaser)

 

Förderungen und Zuschüsse für Dämmung speziell für ökologische Dämmstoffe

Grundsätzlich gibt es Bundes- und Landesförderungen sowie günstige Kredite für Sanierungsvorhaben. Einige Städte haben zusätzliche Fördermaßnahmen auf den Weg gebracht. Hier finden Sie eine beispielhafte Übersicht (besuchen Sie zu weiteren Details den jeweiligen Link).

Es lohnt sich immer, bei der eigenen Kommune nachzufragen, ob es zusätzlich zu den Bundesförderungen auch kommunale Zuschüsse und Förderprogramme gibt!

Stadt Zuschuss/Förderung
Stuttgart
Energiesparprogramm Stuttgart
  • Ökologische Dämmung der Fassade: Zuschuss 20 Euro/m2 Bauteilfläche
  • Ökologische Dämmung des Daches: Zuschuss 35 Euro/m2 Bauteilfläche
Ulm
Ulmer Energieförderprogramm
  • Nachwachsende Dämmstoffe: 20 Euro je m2 Dämmfläche
Freiburg
Richtlinie zum Förderprogramm Klimafreundlich Wohnen
Bei Erreichung bestimmter U-Werte Zuschüsse pro Quadratmeter. Für umweltfreundliche Baustoffe gibt es jeweils 10 Euro mehr als für Standard-Materialien. Die Dämmstoffe müssen entweder natureplus® „Blauer Engel“ (RAL UZ 132 oder RAL UZ 140) zertifiziert sein.
  • Außenwanddämmung: 20 €/m2
  • Dach (Gaube/Schräge/Flach): 30 €/m2
  • Oberste Geschossdecke: 25 €/m2
  • Kelledecke: 30 €/m2
Friedrichshafen
Förderrichtlinien der Stadt Friedrichshafen
  • Für Dämmung grundsätzlich 10 €/m2 (max. 1.500 € bei Dach- und Geschossdeckendämmung, max. 2.000 € bei Außenwanddämmung)

Es werden keine Materialien vorgeschrieben, die Stadt weist aber explizit darauf hin, dass natürliche Dämmmaterialien (wie Hanf, Schafwolle etc.) nachhaltiger sind.

Stand: April 2023

Förderung vom BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle)

Das BAFA fördert die Dämmung der Gebäudehülle sowie die Erneuerung/Aufbereitung von Vorhangfassaden. Hierfür gibt es den Einzelmaßnahmen-Zuschuss vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz:

  • Zuschuss von 15 % für Maßnahmen an der Gebäudehülle (Dämmung von Außenwänden, Dach, Geschossdecken und Bodenflächen).
  • Weitere 5 % wenn die Maßnahme im Rahmen eines in der „Bundesförderung für Energieberatung für Wohngebäude“ (EBW) geförderten individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durchgeführt wird.

Die förderfähigen Kosten dürfen bis zu 60.000 Euro pro Wohneinheit im Kalenderjahr betragen (unabhängig von der Anzahl an Einzelmaßnahmen), aber maximal 600.000 Euro pro Gebäude.

Günstiger Kredit mit Tilgungszuschuss von der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)

Mit der Novellierung der BEG wurden u. a. die KfW Programme 262 und 461 gestrichen. Von der KfW erhältlich sind seither nur noch Kredite mit Tilgungszuschuss. Für Dämmvorhaben (innen und außen) ist der Kredit 261 vorgesehen.

KfW BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) Wohngebäude – Kredit 261

Dämmstoffe für alle Einsatzbereiche

Ob Natur pur, Dämmstoff-Klassiker oder Hightech-Produkt bleibt den Vorlieben des Hausbesitzers überlassen – und natürlich dem Geldbeutel. Wichtig ist, das für den jeweiligen Einsatzbereich geeignete Material zu verwenden.

Auf dem Markt für Dämmstoffe gibt es immer wieder interessante Innovationen. Um die Energieeffizienz weiter steigern zu können, werden vor allem deutlich dünnere und effektivere Dämmstoffe entwickelt.

Dachdämmung mit Polyurethan-Spritzschaum

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Dachdämmung mit Polyurethan-Spritzschaum

Dämmstoffe von A bis Z

Aerogele: Aerogele sind hochporöse Festkörper, bei denen bis zu 99,98 % des Volumens aus Poren bestehen. Es gibt verschiedene Arten von Aerogelen, solche auf Silikatbasis sind derzeit am häufigsten. Die Porengröße liegt im Nanometerbereich und die inneren Oberflächen können mit bis zu 1000 m2 pro Gramm außergewöhnlich groß werden. Dadurch lassen sich Aerogele hervorragend als Dämmstoffe einsetzen. Aerogele werden als lose Dämmstoffe für Hohlräume angeboten, aber auch als Matten. Mit Aerogelen als Zuschlagsstoffe wurde auch ein Hochleistungsdämmputz entwickelt, der wesentlich besser dämmt als ein herkömmlicher Dämmputz. So können zum Beispiel historische Bauten energetisch saniert werden, ohne das Erscheinungsbild zu ändern.

Calciumsilikat: Dieser relativ neue Dämmstoff besteht aus Kalk, Quarzsand, Wasser und Zellulosefasern, angeboten wird Calciumsilikat in Plattenform. Der Dämmstoff reguliert die Feuchtigkeit in Räumen und schützt vor Schimmel. Deshalb wird Kalziumsilikat oft bei der Innendämmung der Fassade, an feuchten Stellen und zur Schimmelsanierung eingesetzt.

ecosphere - Dämmen mit Glaskugeln: Auch als Glaskugel-Dämmung bekannt. Ein Trockenmörtel mit hochwärmedämmendenm Leitzuschlag – mikroskopisch kleinen Glashohlkugeln, sogenannten Glass Bubbles. In diesen ist ein Teilvakuum eingeschlossen, das im Vergleich zu Festkörpern ein schlechter Wärmeleiter ist und einen Dämmeffekt bewirkt. Das Material wird auf die Wand gespritzt – künftig sogar per Roboter. Es kann auch wieder abgetragen und zermahlen werden, um dann im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft wiederverwendet zu werden. Weil es rein mineralisch beschaffen ist, ist es nicht brennbar.. Für die Fertigung der Kügelchen kann sogar Wüstensand verwendet werden.

Glaswolle: Glaswolle gehört zu den Mineralwolle-Dämmstoffen und besteht aus Quarzsand, Soda, Kalkstein und Altglas. Sie ist erhältlich als Filz, Matte oder lose Glaswolle. Dämmstoffe aus Glaswolle sind nicht brennbar und universell einsetzbar.

Blühender Hanf

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Auch Hanf dient als Rohstoff für die Herstellung von Dämmmaterialien, die einen hohen Schallschutz aufweisen.

Hanf: Hanf und auch Flachs gehören zu den Dämmstoffen aus nachwachsenden Rohstoffen. Angeboten werden sie als Filz oder Matten und vor allem bei der Dachdämmung eingesetzt. Hanf bietet einen guten Schallschutz und weist eine hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit auf. Mehr über Hanf lesen Sie hier.

Holzfaser-Dämmstoffe: Dämmstoffe aus Holzfaser sind unter den Naturdämmstoffen am weitesten verbreitet, hergestellt werden sie aus Nadelholzabfall. Holzfaser-Dämmstoffe gibt es als Platten oder lose Holzwolle. Lesen Sie hier mehr zum Dämmen mit Holz.

Kork: Der Naturdämmstoff wird aus der Rinde von Korkeichen gewonnen. Es gibt ihn als Schüttung für Hohlräume und als Korkplatten.

Perlite: Das Steingranulat besteht aus vulkanischem Gestein und wird als Dämmstoff-Schüttung angeboten. Zum Einsatz kommt es zum Beispiel bei der Bodendämmung und als Kerndämmung.

Maiskolben im Maisfeld

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Polymerisierte Milchsäure für die Herstellung von Schaumkunststoffen wird u.a. aus Mais gewonnen.

Polyurethan-Hartschaum (PUR): PUR-Dämmstoffe bestehen aus Erdöl. Sie erreichen auch bei geringer Dicke eine gute Wärmedämmung und kommen oft bei der Aufsparrendämmung und Flachdachdämmung zum Einsatz.

Polystyrol-Extruderschaum (XPS): Dämmplatten aus XPS nehmen kaum Wasser auf. Deshalb kommt dieser Dämmstoff oft an Kellerwänden und unter der Bodenplatte zum Einsatz.

Polystyrol-Partikelschaum (EPS): Dämmstoffe aus EPS sind weit verbreitet. In Deutschland sind die weißen und silbergrauen Hartschäume eher unter ihren Markennamen bekannt, wie zum Beispiel als Styropor. Die Platten kommen bei der Dämmung von Außenwänden, Dach und Decken zum Einsatz.

Schafwolle: Der momentan einzige Dämmstoff aus tierischen Rohstoffen.In modernen Verarbeitungsverfahren werden Schafwoll-Dämmvliese in dicken, leicht einzubauenden Paketen hergestellt. Als Innendämmung offen zum Wohnraum hin, baut die Schafwolldämmung dank des natürlichen Inhaltsstoffs Keratin in kürzester Zeit Gerüche und den Schadstoff Formaldehyd in der Raumluft ab. Zudem kann Wolle bis zu einem Drittel ihres Gewichts an Feuchtigkeit aufnehmen, ohne die Dämmwirkung einzubüßen – das kann kein anderer Dämmstoff. Biozide zum Schutz gegen Schädlingsbefall sind dank neuer Verfahren nicht mehr erforderlich. Matten, Filze oder lose Dämmstoff-Wolle aus Schafwolle verlieren auch im feuchten Zustand ihre Dämmwirkung nicht.

Schaumglas: Dämmstoff-Platten aus Schaumglas sind wasserdicht, druckfest und sehr beständig. Sie bestehen aus Silikat-Glas und kommen vor allem an feuchteempfindlichen Stellen wie zum Beispiel bei der Kellerdämmung zum Einsatz.

Zuschneiden von Steinwolle zur Dämmung

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Mineralwolle ist ein oft verwendeter Dämmstoff.

Schaumkunststoffe aus polymerisierter Milchsäure: Was die Zellstruktur, Dämmleistung und Druckfestigkeit angeht, sind solche Dämmstoffe artverwandt mit EPS. Dahinter verbirgt sich eine Rezeptur von links und rechtsdrehenden Milchsäuren. Gewonnen werden kann dieser Stoff aus Zucker oder Mais. Als Treibmittel wird CO2 eingesetzt. Das Material ist vollständig kompostierbar.

Schilf: Schilfmatten eignen sich gut als Trägermaterial für Putzschichten, da sie feuchtigkeitsbeständig sind. Das Material wird schon seit Jahrtausenden als Baustoff verwendet und in Norddeutschland auch als Dachdeckung (Reet) genutzt. Die Schilfernte erfolgt üblicherweise im Winter, was die Ökosysteme nur wenig belastet. Bei der Herstellung werden keine Zusatzstoffe verwendet, was die Umwelt schont und das Recycling erleichtert. Allerdings ist Schilf aufgrund seiner geringen Dämmleistung nicht als Dämmung im erdberührten Bereich geeignet, obwohl es feuchtigkeitsunempfindlich ist. Für eine ausreichende Dämmung müssen daher stärkere Dämmschichten eingeplant werden. Da die Ressourcen begrenzt sind, ist der Marktanteil von Schilf in der Bauwirtschaft entsprechend gering.

Seegras: Durch seine natürliche Zusammensetzung aus silikathaltigen Fasern ist Seegras resistent gegen Schimmel und Schädlinge. Das Pflanzenmaterial wächst im Salzwasser in Tiefen von 3 bis 40 Metern und besteht aus natürlichen, abgestorbenen Pflanzenresten. An Stränden im Mittelmeer werden sie durch Wellenbewegungen zu Bällen geformt, während sie an der Ostsee als grobe Büschel angeschwemmt werden. Als Dämmstoff ist Seegras eine innovative Möglichkeit, ein Abfallprodukt zu nutzen. Der Energieaufwand für die Herstellung ist gering, aber die langen Transportwege für das besser verarbeitbare Mittelmeer-Seegras haben einen nachteiligen Einfluss auf die Ökobilanz.

Steinwolle: Steinwolle gehört zu den Mineralwolle-Dämmstoffen. Sie enthält die Schmelze von Feldspat, Dolomit, Sand und Kalkstein sowie Altglas und Kunstharzbinder. Verwendung findet Steinwolle als Filz, Matte oder Dämmstoff-Flocken. Der Dämmstoff ist nicht brennbar und kommt vielfältig zum Einsatz.

Vakuum-Isolations-Panele (VIP): VIP sind leistungsfähige Kunststofffolien, die einen Stützkern aus einem pulverförmigen Dämmstoff in einem Vakuum enthalten. Vakuum-Isolations-Panele sind aufgrund der sehr geringen Dämmstoffdicken interessant für sehr energieeffiziente Sanierungen und beengte Verhältnisse. Durch die wesentlich verbesserte Produktqualität und die gesunkenen Preise werden VIP zunehmend auch als Alternative für die Dach- oder Fassadendämmung gesehen. Vor allem bietet sich ihr Einsatz aber immer dann an, wenn dadurch weitere Maßnahmen eingespart werden, wie die Verlängerung des Dachüberstands oder der Versatz von Fenster- und Türöffnungen, oder wenn in einer Baukonstruktion nicht ausreichend Platz zur Verfügung steht. Vakuumdämmplatten bestehen aus einem offenporigen Stützkern und einer hochdichten Hülle. Weil das Vakuum nicht beschädigt werden darf, ist eine genaue Planung und sorgfältige Verarbeitung der Dämmung erforderlich.

Zellulose: Dieser günstige Dämmstoff aus zerfasertem Altpapier ist als Schüttung oder gepresst in Plattenform erhältlich. Teilweise sind Borsalze für einen besseren Brandschutz und zur Vorbeugung gegen Schimmel zugesetzt. Die Schüttung eignet sich beispielsweise zur Dachbodendämmung.

Wärmedämmung im Vergleich- Welches ist das beste Material?

Was kosten ökologische Dämmstoffe?

Ökologische Dämmstoffe sind in der Regel teurer im Materialpreis als herkömmliche Dämmstoffe wie Polystyrol oder Mineralwolle. Dies liegt daran, dass sie in kleineren Mengen hergestellt werden. Jedoch sind sie nicht unbedingt die teuersten Dämmstoffe auf dem Markt. Es gibt Dämmstoffe wie Schaumglas, die für spezielle Anwendungen verwendet werden und oft noch höhere Preise haben.

Es ist wichtig zu beachten, dass der Materialpreis oft nur einen geringen Teil der Gesamtkosten ausmacht. Arbeitskosten und Baustelleneinrichtung können viel mehr ins Gewicht fallen. Bei Fassadendämmungen machen Materialkosten in der Regel nur etwa 30 Prozent der Gesamtkosten aus. Um eine bessere Orientierung zu haben, können folgende Preise als Richtwerte dienen, jedoch sollte man unbedingt mehrere Angebote vergleichen, da es große Preisunterschiede geben kann. Diese Preisunterschiede können auf unterschiedliche Produktausführungen oder Umrechnungsfaktoren abhängig von der Liefermenge zurückzuführen sein.

Für alle Materialien wurde eine Dämmleistung von R  =  4  m²K/W zugrunde gelegt. Damit wird ein U-Wert von ca. 0,22  W/m²K erreicht.

Von der KfW erhält man Zuschüsse für die Fassade mit einem U-Wert von 0,20 W/m²K (gesetzliche Mindestanforderung: 0,24 W/m²K).

Dämmmaterial Kosten für 1 m2 *
Hanf 17 - 50 €
Holzweichfaser 28 - 83 €
Schafwolle 34 - 70 €
Schilf 19 - 58 €
Seegras 35 - 62 €

* Quelle: Verbraucherzentrale, Stand 09/22

Zum Vergleich: Polystyrol ("Styropor", EPS) kostet zwischen 9 und 16 Euro pro Quadratmeter.

Dämmstoffe online vergleichen im Dämmstoff-Check

Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online und die Deutsche Umwelthilfe e. V. informieren mit der Kampagne „Natürlich Dämmen – Klimaschutz zieht ein“ rund ums Thema Gebäudedämmung. Auf der vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Nukleare Sicherheit geförderten Website gibt es ein nützliches Dämmstoff-Vergleichstool, den DämmstoffCheck.

Mit dessen Hilfe können Sie herausfinden, welche Dämmstoffe für Ihr Gebäude geeignet sind. Dabei erhalten Sie eine Aufstellung mit den relevanten Kosten sowie allen Vor- und Nachteilen zu jedem Dämmstoff. Besonderes Augenmerk liegt auf der Verwendung von umweltfreundlichen und unbedenklichen Naturdämmstoffen. Nach Abschluss des Checks können Sie eine Übersicht aller geeigneten Dämmstoffe herunterladen.

Hier geht's zum DämmstoffCheck

Beim Dämmen auf Profis verlassen

Es empfiehlt sich, vor der Durchführung von Dämmmaßnahmen einen Energieberater oder Fachhandwerker zu konsultieren. Dieser erstellt eine genaue Analyse der Kosten und Vorteile und stellt sicher, dass die gesetzlichen Anforderungen erfüllt werden. Außerdem unterstützt er bei der Beantragung von Fördermitteln.

Bei den Klassikern der Dämmung hat sich viel getan: So sind zum Beispiel Mineralwolle-Dämmstoffe inzwischen mit einer so geringen Wärmeleitfähigkeit auf dem Markt, dass die physikalische Grenze fast erreicht ist. Eine weitere Reduzierung über die physikalische Grenze hinaus sehen die Wissenschafter vom FIW München nur in Kombination mit einem nanoporösen Dämmstoff wie beispielsweise Aerogelen.

Auch ökologische Dämmstoffe können chemische Zusätze enthalten, um schädlingsresistent zu sein oder den Brandschutzvorschriften zu entsprechen. Es ist wichtig zu bedenken, dass bei der Verarbeitung von Dämmstoffen Schadstoffe freigesetzt werden können, die den Innenraum belasten können. Zum Beispiel kann beim Schneiden von Naturfasern oder beim Einblasen von Zellulose Feinstaub entstehen. Beim Einbau sollten daher Schutzmaßnahmen ergriffen und ausreichend gelüftet werden, um die Belastung durch Schadstoffe zu minimieren.