Bislang ist der Anteil der E-Autos auf Deutschlands Straßen noch sehr gering. Das Kraftfahrt-Bundesamt gibt ihn mit rund 0,2 Prozent an. Doch nicht zuletzt aufgrund gezielter staatlicher Förderung dürfte die Flotte der Stromer in den kommenden Jahren weiter anwachsen, sind sich Experten sicher. Auch die EU-Kommission gab jetzt ihre Zustimmung zu höheren Kaufprämien für Elektroautos in Deutschland. Mit ihnen will die Bundesregierung die sogenannte Verkehrswende schaffen, sprich ihre Klimaziele 2030 im Verkehr erreichen. Dabei hat die Elektromobilität zentrale Bedeutung für das Klimaschutzprogramm der Bundesregierung.

Haftpflicht plus Kasko

Somit werden sich auch immer mehr Autofahrer hierzulande damit beschäftigen müssen, wie sie ihren Stromer am besten versichern. Dabei haben sie zunächst – wie bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor – die Wahl, ob sie es bei einer reinen Haftpflichtversicherung belassen oder ob sie sich den zusätzlichen Schutz einer Teilkasko- oder Vollkasko-Police sichern. Die Kfz-Haftpflicht entschädigt Unfallopfer, kommt für Schäden an fremden Fahrzeugen auf sowie für Sach- und Personenschäden. Eine optionale Teilkasko übernimmt unter anderem die Schäden bei Diebstahl oder einem Wildunfall. Und die Vollkasko-Versicherung leistet darüber hinaus nach einem selbstverschuldeten Unfall auch für die Schäden am eigenen Auto. Soweit die Gemeinsamkeiten mit der Versicherung von Benzinern oder Dieseln.

Comic zur Versicherung von E-Autos

Auto-Medienportal.Net/Goslar Institut

Wenn der Akku kaputtgeht, wird es richtig teuer.

Welche Besonderheiten gilt es nun bei Elektroautos zu beachten? Zunächst einmal die, dass bei diesen Fahrzeugen der Akku ein ganz wichtiges, teures Bauteil darstellt. Das heißt, wenn der Akku kaputtgeht oder in irgendeiner Form zu Schaden kommt, geht es richtig ins Geld, warnt das Goslar Institut für verbrauchergerechtes Versichern. Dabei gilt es für E-Autofahrer zu beachten, dass der Akku als Fahrzeugteil nur in der Kaskoversicherung eingeschlossen ist. Deshalb kann eine solche Police bei Stromern eine noch größere Bedeutung haben als bei konventionell angetriebenen Autos.

Drei Varianten für den Versicherungsschutz

Für den Versicherungsschutz von E-Autos sind grundsätzlich drei Varianten denkbar, wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erläutert. Demnach verlangt bei einem geleasten Fahrzeug der Leasinggeber in der Regel den Abschluss einer Vollkaskoversicherung. Über die ist der Akku dann zum Beispiel bei Unfällen versichert. Auch bei der Option, dass der Akku geleast ist, was einige Autohersteller anbieten, ist eine Kaskoversicherung wichtig, da die Gewährleistung der Hersteller sich meist nur auf die Funktionsfähigkeit der Batterie beschränkt. Für weitere Schäden muss der Leasingnehmer aufkommen. Bei der dritten Möglichkeit, dass Auto und Akku komplett im Besitz des Halters sind, empfiehlt sich eine Vollkaskoversicherung schon allein wegen der höheren Anschaffungskosten für neue Elektroautos. Dann sind eben auch Schäden am Akku abgedeckt.

Tipp

Versicherer raten ihren Kunden für Elektroautos den Baustein „Kasko Plus“ abzuschließen. Dieser Baustein schützt auch Eigenschäden. Entzündet sich beispielsweise der Akku eines Pkw und das Feuer springt auf die eigene Garage oder Ladestation über, greift der Baustein Kasko Plus. Wenn die Garage oder Ladestation nicht dem Versicherungsnehmer gehören, zahlt die Kfz-Haftpflicht.

Wie bei Benzinern und Dieseln auch, richten sich die Kosten der Kfz-Versicherung eines Elektroautos nach den Typklassen, dem Schadenfreiheitsrabatt, der Heimat-Region (Regionalklassen) und weiteren individuellen Tarifierungsmerkmalen. Die Versicherung eines E-Autos ist deshalb auch nicht zwangsläufig teurer als die für einen Benziner oder Diesel. Denn für die Kalkulation der Prämien durch die Versicherer spielt die Antriebstechnik keine Rolle.