Mit Beantwortung dieser Frage lassen sich die geeigneten Radgattungen und die eventuellen Ausstattungsoptionen bereits gut eingrenzen. „Heute ist nämlich jeder einzelne Radtyp mit und ohne Motor erhältlich“, erklärt Experte Gunnar Fehlau, zusammen mit Peter Barzel Autor des Buches „Das E‑Bike“.
Welche Kosten kommen für ein E-Bike auf mich zu?
„Für ein E‑Bike muss man ungefähr das Zweieinhalbfache eines guten Fahrrads ansetzen, das im Allgemeinen zwischen 700 und 1.000 Euro kostet“, so Fehlau. „Allein die hochwertigen Akkus können mit 400 bis 800 Euro zu Buche schlagen.“ Bei intensiven Anforderungen und höheren Komfortansprüchen sind die Preisgrenzen von Pedelecs nach oben weit geöffnet. Gute Pedelecs der schnellen S‑Klasse, deren Motoren bis 45 km/h unterstützen, kosten in etwa so viel wie ein Motorroller.
Doch die hohen Preise sind kein Luxus, sie rechtfertigen sich durch die gebotene Qualität. Man ist mit einer höheren Geschwindigkeit unterwegs und fährt mehr Kilometer als mit einem herkömmlichen Rad. Somit steigen die Ansprüche an Komfort und Haltbarkeit, was sich letztlich in den Preisen widerspiegelt.
Ausstattung: darauf muss man beim E-Bike achten
- Leistungsstarke Bremsen.
- Stabiler Rahmen aus hochwertigen Materialien.
- Federgabel (sorgt für mehr Sicherheit auf unebenen Untergründen)
- Gute Beleuchtung, ggf. Tagfahrlicht für mehr Sicherheit.
- Qualitativ hochwertige Reifen (auf Haftung, Dämpfungsverhalten und Rollwiderstand achten), die für höhere Geschwindigkeiten zugelassen sind.
Welche Reichweiten kann man erwarten?
Mit modernen leistungsfähigen Akkus mit Lithium-Ionen-Technologie können unter optimalen Bedingungen Reichweiten jenseits der 100 Kilometer-Marke erzielt werden. Einen realistischen Anhaltspunkt und ein gutes Vergleichsmaß für die Reichweite bieten die Wattstunden (Wh) des Akkus. Sind die nicht angegeben, lassen sie sich leicht errechnen, indem man die Voltstärke mit den Amperestunden multipliziert. Für E‑Biker, die besonders weit kommen wollen, bieten immer mehr Hersteller Räder mit Doppel-Akku an.
Einflussfaktoren: darauf muss man beim E-Bike Akku achten
- Fahrstil
- Relief
- Wind
Front‑, Mittel- oder Heckmotor?
Neben dem Radtyp – fast jede Radgattung ist heute mit E‑Motor erhältlich – und der Qualität der Ausstattung entscheidet auch der Sitz des Motors über die Fahreigenschaften des E‑Bikes. Fahrdynamisch umstritten ist der Vorderradnabenmotor: Sein Zusatzgewicht am Vorderrad erschwert mitunter das Lenken, während auf rutschigem Untergrund mit einem Durchdrehen des Rades zu rechnen ist. Velos mit Mittelmotor behalten am ehesten das charakteristische Fahrverhalten ihrer motorlosen Pendants, da der Schwerpunkt gewohnt mittig bleibt. Mit hoher Laufruhe und Spurtreue punktet der Motor in der Hinterradnabe.
Nicht nur die Fahreigenschaften, auch die Wahl der Schaltung ist motorabhängig. Während der Vorderradmotor alle gängigen Schaltungen erlaubt, bietet der Hinterradnabenmotor lediglich der Kettenschaltung Platz. Der Mittelmotor erlaubt sowohl Naben- als auch Kettenschaltung – und es gibt Motoren mit integriertem Zwei-Gang-Getriebe, bzw. solche mit doppeltem Kettenblatt an der Kurbel.
Einfach probefahren!
Beim E‑Bike zählen aber nicht nur die technischen Daten. So empfiehlt Buchautor Gunnar Fehlau immer auch eine ausgiebige Probefahrt beim Fachhändler. „Bei den Fahreigenschaften gibt es bei E‑Bikes von gemütlich bis sportlich riesige Unterschiede. Das betrifft einerseits das Rad selbst, aber auch die unterschiedlichen Charakteristika der Antriebe! Kunden sollten deshalb immer mehrere Modelle probefahren, um das für sie passende Rad zu finden.“
Ein weiteres Argument für den Fachhandel ist für den E‑Bike-Experten das Thema Service. „Egal, ob es um turnusmäßige Wartungen von Elektrorädern, Reparaturen oder ein Update der Steuerungssoftware geht: Ein geschulter Fachhändler ist immer der beste Ansprechpartner.“