Wer unter einer sogenannten Dentalphobie leidet, hat panische Angst vor einem Zahnarztbesuch. Schätzungen zufolge ist etwa jeder fünfte Bundesbürger mehr oder weniger stark davon betroffen. In extremen Fällen wird ein Zahnarztbesuch so lange hinausgezögert, bis die Schmerzen übermächtig sind.

In der Zwischenzeit werden Kariesbefall, Zahnstein und peinlicher Mundgeruch lieber in Kauf genommen, als sich behandeln zu lassen.

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Speziell auf Angstpatienten geschulte Zahnärzte wissen, was zu tun ist. Verschiedene Entspannungsmethoden können helfen, die Angst zu lindern.

Symptome einer Dentalphobie

Zittern, Schweißausbrüche, Atemnot, Herzrasen: Wer unter einer starken Zahnarztangst leidet, kennt solche Symptome. Die sogenannte Dentalphobie zählt zu den Angststörungen, als Phobie bezeichnen Experten eine unangemessen starke Angst. Auslöser dafür kann im Extremfall bereits der Gedanke an den bevorstehenden Zahnarztbesuch sein. Umso näher der Termin rückt, desto schlimmer werden die Symptome.

Doch nicht nur körperliche Beschwerden können auftreten. Bei starken Angstzuständen leiden manche auch unter Schlafstörungen oder Panikattacken. Typisch für Menschen mit Angst vorm Zahnarzt ist, dass sie immer wieder kurzfristig Termine verschieben oder nötige Kontrolluntersuchungen weit hinauszögern. Meist setzen sie erst dann einen Fuß in eine Zahnarztpraxis, wenn die Beschwerden unerträglich sind.

Ursachen von Dentalphobie

Genauso verschieden wie Menschen sind auch die Ursachen für eine Zahnarztangst. Ein traumatisches Erlebnis beim Zahnarzt ist oft ein Auslöser. Erleben beispielsweise Kinder eine schmerzhafte Behandlung, verbinden sie daraufhin den Zahnarztbesuch mit unschönen Erinnerungen. Ein guter Nährboden für eine Dentalphobie. Möglich ist auch eine – oft unbewusste – Übertragung der Angst der Eltern auf ihre Kinder.

Dies ist etwa der Fall, wenn sich Mutter oder Vater vor Zahnarztterminen ängstlich verhalten. Das Kind erfährt so, dass ein Termin beim Zahnarzt möglicherweise schmerzhaft ist. Außerdem können sogenannte übernommene unangenehme Erlebnisse eine solche Angst begünstigen. Das ist der Fall, wenn zum Beispiel Eltern in Gegenwart ihrer Kinder von negativen Erlebnissen beim Zahnarzt berichten. Auch bei Erwachsenen ist die Ursache für eine Dentalphobie oftmals ein schmerzhaftes Erlebnis beim Zahnarzt - oder auch einfach nur die Angst vor einer Spritze oder vor dem Geräusch des Bohrers.

Über die Zahnarzt-Angst sprechen

Die Furcht vor dem Zahnarzt können Betroffene nur bekämpfen, indem sie sich ihr stellen und beispielsweise mit dem Zahnarzt ganz offen über ihre Sorgen reden. Das Praxispersonal wird dann im Idealfall individuelle Unterstützung anbieten. Zudem gibt es Zahnärzte, die auf Angstpatienten spezialisiert sind. Eine Alternative ist der Gang zu einem Psychotherapeuten. In einer psychotherapeutischen Kurzbehandlung können Dentalphobiker Strategien gegen die Angst erlernen und ausprobieren.

Was hilft gegen Angst vorm Zahnarzt?

Wer seine Angst erkannt hat, kann sich an einen Zahnarzt wenden, der speziell auf Angstpatienten geschult ist. In der Regel führt er dann beim ersten Termin keine Behandlung durch. Steht die erste richtige Behandlung an, können verschiedene Entspannungsmethoden helfen, die Angst zu lindern. Das kann beispielsweise entspannende Musik über Kopfhörer sein, damit Patienten die typischen Zahnarztgeräusche nicht hören.

Auch besondere Atemtechniken können Anspannungen lösen und die Angst mildern. Als sehr wirksam gegen Angstzustände erweist sich immer wieder die Hypnose. Der Zahnarzt versetzt dabei seine Angstpatienten in einen schlafähnlichen Zustand. Negative äußere Reize haben dann keine Wirkung und die Angst löst sich. Eine Vollnarkose oder Medikamente, die das Schmerzempfinden herabsetzen, sind auf lange Sicht nicht empfehlenswert. Bei innerer Anspannung oder Ängsten können längerfristig auch Yoga oder autogenes Training sinnvoll sein.