Auch Menschen, die wenig Geld zur Verfügung haben, wollen Rücklagen bilden – für kleine und größere Anschaffungen, zur Unterstützung der Kinder oder für den Ruhestand. Im Alltag bieten sich viele Sparpotenziale.

Diese drei einfachen Spartipps schafft jeder:

1. Die 52 Wochen-Challenge

Das Prinzip der 52 Wochen-Challenge ist einfach: Jede Woche wird an einem gleichbleibenden Tag – zum Beispiel am Sonntag, ein Euro mehr in die Spardose geworfen als in der Vorwoche. Das heißt konkret, dass in der ersten Woche ein Euro, in der zweiten zwei Euro, in der Dritten drei Euro und so weiter gespart wird. Dabei muss man nicht bis zum Neujahr warten, sondern kann jederzeit einsteigen und mit dem Sparen beginnen.

4 Finanztipps zum neuen Jahr

Wenn dann die Spardose dann nach einem Jahr (52 Wochen) ausgeleert wird, sind insgesamt 1.378 Euro zusammengekommen!

Sparen für die Zukunft der Kinder

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Schon Kindern sollte man beibringen, dass sparen sich lohnt.

2. Die Konsumdiät

Wer kennt das nicht? Black-Friday, ständige Sale- und Rabattaktionen, mal eben ein Coffee to go … Die Verführung zum spontanen Kauf ist allgegenwärtig. Mit der Konsumdiät kann kann man sein eigenes Verhalten bewusst hinterfragen und so überflüssige Spontankäufe vermeiden. Die einfache Regel lautet: Alle Wünsche kommen zuerst auf einen Merkzettel und werden nach einem Monat noch einmal angeschaut. Nur wenn der Wunsch dann immer noch besteht, darf man zuschlagen. Ansonsten wird das Geld gespart. Klingt einfach, ist aber wirksam. Das Gute an der Konsumdiät ist, dass sich jeder frei entscheiden kann, worauf er verzichten will.

Eine andere Variante der Konsumdiät besteht darin, Gekauftes erst einmal aufzubrauchen, bevor Neues hinzukommt. So können zum Beispiel Kleidungsstücke neu kombiniert werden. Verbrauchsgegenstände wie Parfum, Haushaltsmittel oder Pflegeprodukte werden konsequent aufgebraucht.

Der Konsumdiät kann man sich natürlich auch im Team stellen. So definiert man gemeinsam mit seinen Freunden, worauf beispielsweise sechs Monate oder ein Jahr verzichtet werden soll.

Mann fotografiert ein Fitnessgerät, das er verkaufen will

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Wenn es noch funktionstüchtig ist - verkaufen! Das schont die Umwelt und jemand anders freut sich über ein Schnäppchen.

Gründe für Spontankäufe kann es viele geben. Wer das ändern möchte, sollte sich selbst hinterfragen: Welchen Impuls gibt es für mich, um etwas zu kaufen? Fühlt man sich unglücklich, möchte man sich ablenken oder belohnen? "Wer derartige Muster erkennt, sollte in Zukunft die Triggerpunkte ausschalten und die Impulse in andere Aktivitäten umlenken. Hilfreich ist es, sich selbst Ziele zu setzen und die eigenen Einkaufsgewohnheiten zu überdenken", sagt Korina Dörr, Leiterin des Beratungsdienstes Geld und Haushalt beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V.

Ihr Tipp: Eine Bestandsaufnahme machen, zum Beispiel im heimischen Kleiderschrank, um festzustellen, was man wirklich braucht – und welche überflüssigen Gegenstände man vielleicht verkaufen, verschenken oder spenden könnte. Viele Menschen entscheiden sich auch für ein regelmäßiges Konsumfasten oder einen "Kauf-nix-Tag" mehrfach im Jahr. So lässt sich selbst erleben, wie sich der Gegentrend zum Überfluss anfühlt.

Mädchen und Junge mit Sparschweinen und Geld

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Das Sparschwein zählt zu den Sparmethoden, die schon Kinder lernen können.

3. Der Fünf-Euro-Trick

Der Fünf-Euro-Trick ist schnell erklärt: Jedes Mal, wenn ein Fünf-Euro-Schein im Portemonnaie landet, wird dieser aussortiert und in eine Spardose gelegt. Auch wenn am Ende nicht genau klar ist, wieviel Geld am Ende des Jahres im Sparschwein landet, sammelt sich über die Zeit hinweg doch einiges zusammen. Selbstverständlich lässt sich dieser Trick auch auf andere Stückelungen, zum Beispiel ein oder zwei Euro-Münzen anwenden.

Tipps der Verbraucherzentrale

Gerade in Krisenzeiten ist jedoch die Sorge groß, dass die eigenen Finanzen perspektivisch nicht reichen, um alle Fixkosten sowie die notwendigen Ausgaben für die Lebenshaltung zu stemmen. „Deshalb raten wir dazu, mit einem kleinen Baustein zu beginnen“, sagt Ralf Scherfling, Finanzexperte der Verbraucherzentrale NRW. „Schon mit Beträgen ab 25 Euro monatlich kann man langfristig Ersparnisse aufbauen. Wichtig ist, dass man überhaupt spart.“

  • Einnahmen und Ausgaben auflisten
    Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick über Ihr Budget und identifizieren Sie Sparpotenziale wie unnötige Mitgliedschaften oder teure Verträge. Notieren Sie jede Ausgabe in einem Haushaltsbuch entweder auf Papier oder mit einer App.
  •  Notgroschen sichern
    Tilgen Sie Verbraucherkredite und bauen Sie ein Notgroschen von etwa drei Nettomonatsgehältern auf. Dazu gehört auch die Absicherung durch wichtige Versicherungen wie eine private Haftpflichtversicherung.
  • Anlageform auswählen
    Legen Sie fest, wofür Sie sparen möchten und wählen Sie die passende Anlageform. Für kurzfristige Liquidität eignet sich ein Tagesgeldkonto. Mittelfristig können Festgelder und Sparbriefe eine Alternative sein. Für langfristige Anlagen über zehn Jahre sind Aktienfonds eine Option.
  • Geld strategisch vermehren
    Nutzen Sie sichere Geldanlagen wie Tagesgeld oder Festgeld bei einigen Kreditinstituten mit Zinsen von mehr als drei Prozent. Aktien-ETFs bieten bei langfristiger Anlage und Durchhaltevermögen Renditen von sechs Prozent pro Jahr. Mit einer monatlichen Sparrate von 25 Euro kann man in 30 Jahren fast 25.000 Euro aufbauen.

Wer weniger ausgibt, kann mehr sparen

Beim Sparen ist es wie bei allen guten Vorsätzen: Durchhalten ist das, was am schwersten fällt. Außerdem ist es vielleicht nicht in jeder Lebenssituation möglich, Geld beiseite zu legen. Dann bietet es sich an, einen Kassensturz der laufenden Kosten zu machen und zu schauen, ob und wo Einsparungen möglich sind.

Letztlich kommt man aber nicht daran vorbei: Sparen kann man nur das Geld, das man nicht ausgibt.

Mann berechent etwas mit Taschenrechner

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Wer seine Finanzen im Blick behält, kann besser sparen.

Haushaltsbuch: Finanzen im Blick behalten

Ein übermäßiger Konsum birgt zudem finanzielle Risiken, sagt auch Korina Dörr: "Wer viel kauft, läuft ständig Gefahr, über seine Verhältnisse zu leben und somit keinen Geldpuffer für Krisen zu haben."

Mit dem Führen eines Haushaltsbuchs hingegen lässt sich schnell erkennen, welche Dinge wirklich gebraucht werden und wo Einsparpotenziale schlummern. Unter → www.geld-und-haushalt.de (extern) oder unter der Telefonnummer 030-20455818 etwa ist es möglich, den gedruckten Helfer "Mein Haushaltsbuch" kostenfrei anzufordern oder verschiedene Onlinetools für die private Budgetplanung zu nutzen.

Empfehlenswert ist es zudem, im Alltag kurzlebige Dinge durch hochwertigere Produkte zu ersetzen: Diese halten in der Regel länger und wirken sich somit auf Dauer ebenfalls positiv auf den Geldbeutel aus.