„Es dreht sich alles ums Thema Hanf“, erzählt Lukas Weidner. Gemeint ist sein Fachhandel „Grashüpfer“ in Heidelberg, den er zusammen mit seiner Frau führt. Alle Produkte werden unter anderem aus Teilen der Hanfpflanze hergestellt.

Diese Geschäftsidee ist nicht nur gesund, sondern vor allem nachhaltig.

Inhaber des Hanffachgeschäfts Grashüpfer in Heidelberg Lukas Weidner

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Lukas Weidner ist der Inhaber des Grashüpfer in Heidelberg.

Nach einer kaufmännischen Ausbildung und der Ausbildung zum Landschaftsgärtner, die ihn aber beide nicht vollends glücklich machten, gründete Weidner im April 2019 sein Geschäft am Heumarkt. „Ich habe gesehen, dass das Thema Hanf und Cannabis immer größer wurde, und auch ich hatte schon immer ein Faible dafür“, erzählt er. „Ich habe mich entschlossen, ganz einfach meine beiden Ausbildungen zu kombinieren und daraus den Grashüpfer zu machen und somit Heidelbergs erstes Hanffachgeschäft zu gründen“, zeigt sich Weidner stolz.

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Zu Gast bei einem Freund

„Wir machen alles selbst. Wenn wir Fotos machen, kommen die Models aus dem Freundeskreis“, so Weidner. Dieses Familiäre sollen auch die Kunden spüren. „Wenn man eintritt, soll man sich mehr wie bei einem Freund fühlen als in einem gewöhnlichen Geschäft.“

Blühender Hanf

Елена Рубан/iStock/Getty Images Plus

Hanf ist eine extrem vielseitge Pflanze mit unzähligen Anwendungsmöglichkeiten.

Die Welt etwas „grüner machen“

„Es steckt viel mehr dahinter als nur der Drogenkonsum. Hanf ist eine jahrtausendealte Nutzpflanze, die schon in vielen Kulturen verwendet wurde. Wir wollen den Leuten dieses Thema näherbringen und sie an eine bewusste Lebensweise heranführen“, so Weidner, der aufklären und die Pflanze wieder „alltagstauglich“ machen will.

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Die Vorteile der Pflanze liegen für den 29-jährigen auf der Hand. Alle Bestandteile können für die Produktion verwendet werden, egal ob Samen, Blätter oder Fasern. Zudem ist der nachhaltige Charakter für Weidner ein Pluspunkt. „Hanf wächst schneller als Bäume und produziert mehr Sauerstoff auf der gleichen Fläche. Es ist eine Pflanze, aus der man fast alles herstellen kann. Ich hoffe, die Welt wird dadurch ein bisschen grüner.“ Dennoch sieht sich der gelernte Landschaftsgärtner auch den typischen Klischees ausgesetzt.

"Die Begegnungen mit den Menschen sind oft sehr witzig. Viele kommen in den Laden und wollen erstmal Etwas zum Rauchen. Das ist aber dann eher scherzhaft gemeint“, kommentiert er lachend. Verhalten sind die Reaktionen zu Beginn dennoch meist. „Doch sobald sie den Laden verlassen, gehen sie mit einem anderen Gefühl nach Haus."

Aufklärung über Hanf betreiben

Weidner sucht viele Gespräche, um über den Nutzen und die Vielseitigkeit seines Produktes aufzuklären. „Jeder schaut durch die Scheibe hinein, aber nicht jeder traut sich dann auch hinein“, bedauert Weidner und versichert: „Kein Produkt hat eine berauschende Wirkung.“

Die Produktpalette im „Grashüpfer“ ist reichhaltig und abwechslungsreich, egal ob Kleidung, Öle, Cremes, Lebensmittel, Tierfutter oder Babynahrung.

Getränk mit Hanf

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Keine Sorge! Diese Blüte macht nicht high. Sie sorgt aber für ein leckeres Aroma.

„Wir versuchen das Sortiment ständig zu erweitern. Bei uns gibt es Sachen, die man nicht überall findet“, so Weidner. Das Unternehmen pflanzt im Übrigen nicht selbst an, sondern kooperiert mit vornehmlich regionalen Partnern. Die Hanföle kommen so aktuell aus Karlsruhe.

Ein Geheimtipp: Hanfproteine

Bei Sportlern sind Hanfproteine sehr beliebt. „Die sind sehr gut für den Muskelaufbau“, so Weidner. Für die Herstellung von Lebensmitteln werden vor allem die Hanfsamen genutzt. „Diese Samen sind noch ein sehr uriges Lebensmittel, in der Genetik kaum verändert und haben noch sehr gute Nährwerte“, so der 29-Jährige.

Ein Geheimtipp sind laut Weidner die Smoothies und der Hanfkaffee, der in veganer Variante mit Hafermilch, aber auf Wunsch auch mit normaler Milch, als To-go-Produkt erhältlich ist. „Den kann ich jedem empfehlen“, betont Weidner.

Nachhaltigkeit

Sowohl die Produkte als auch die Produktion sind nachhaltig, wie Weidner am Beispiel einer Schokolade schildert: „Nucao pflanzt für jeden verkauften Riegel einen Baum.“ Auch bestehen die Verpackungen der meisten Produkte, wenn möglich, aus recycelbarem Material.

Hanftee to go aus dem Hanffachgeschäft in Heidelberg

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Hanftee to go. Der Becher ist auch nachhaltig.

Die Hanftaschen wiederum werden zwar in Nepal hergestellt, doch auch hier herrschen faire Produktionsbedingungen. „Dort unterstützen wir Leute, die schwer ins Berufsleben zu integrieren sind. Sie werden unter fairen Bedingungen beschäftigt. Jede Tasche ist handgenäht und damit ein Unikat“, so Weidner.

Neben den Hanftaschen sind Lebensmittel und CBD-Öle die Verkaufsschlager. Die Öle und Cremes für die Haut wirken oft entzündungshemmend und empfehlen sich daher für Schmerzlinderung sowie bei Unruhe und Schlafpro- blemen. Das Hanfsamenöl, ein Speiseöl, ist reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren und damit auch gut für die Körperpflege geeignet. „Einfach mit Wasser verdünnen und auf die Haut auftragen“, rät Weidner.

Auf den Geschäftsnamen kam Weidner übrigens mitten in der Nacht: „Wenn man an einen Grashüpfer denkt, denkt man auch an Natur, gute Laune und an Grün. Der Name bleibt einfach hängen“, meint der Geschäftsmann.